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Stateside - Twice as gone

Stateside- Twice as gone

Disgraceland / Fargo / Zomba
VÖ: 14.10.2002

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Gehen lassen

Was hatte man sich gefreut! Ryan Adams, letztes Jahr zum Heilsbringer von Rock, Country und so ziemlich allem dazwischen auserkoren, bastele zusammen mit ein paar wilden Jungs an einer Art Cowpunk-Hardrock-Platte. The Pinkhearts solle sich diese erfreulich anhörende Kombination nennen und so richtig Feuer unterm Hintern haben. Viel weniger schick als diese Vorstellung klangen jedoch schon die mäßig inspirierten Möchtegernrocker, die Adams auf seine Versatzstücksammlung "Demolition" packte. Und nun, als sich andeutet, daß der Rest der angeblich so fruchtbaren Sessions der Pinkhearts vorerst eher nicht das Licht der Welt erblickt, schüttelt eben der Rest der Truppe mal eben selber eine Platte aus dem Hemdsärmel.

"Twice as gone" nennt sich also das Debüt von Stateside, die sich gerne als Bindeglied zwischen Tom Petty und der Foo Fighters sehen. Der Vierer aus Nashville rockt vornehmlich im Midtempobereich, hat sich ein paar angenehme Melodien ausgedacht und kann mit Gästen wie Dylan-Spezi Bucky Baxter, Paul Noe (The Judybats), Kevin Teel (Bare Jr.) und vor allem Teilzeitchef Adams höchstpersönlich aufwarten. Eigentlich fehlt John Paul Keith, Billy Mercer, Adam Landry und Brad Pemberton nur eines: die Leidenschaft.

Selbst wenn die Gitarren mal so etwas ähnliches wie aufgedreht werden, klingen Songs wie "Long way down" oder "I'm not the one" immer noch genauso nett wie zukünftige Schwiegersöhne. Auf "Twice as gone" dröhnt nichts, schwitzt nichts und beißt nichts. Zeilen wie "If I go, you won't love me / But if I stay, you'll hate me more" klingen nur auf dem Papier aufwühlend. Vom ewiggleichen Tempo eingelullt, fällt einem sogar ein wirklich hübscher Schunkler wie "When the night runs out" kaum noch auf. Nur einmal, bei "Little black dress" nämlich, steht der Fuß plötzlich auf dem Gaspedal. Die Klampfe heult auf, die Drums stampfen los, und Keiths brunftige Beschreibungen des kleinen Schwarzen zimmern besonders dank des heiseren Backing-Gesangs knappe zwei Minuten lang mächtig nach vorne. So bekommt dieser Track genau das Feuer, das den Pinkhearts-Rockern auf "Demolition" abging. Das Booklet verrät den Urheber: Ryan Adams. Sieh an! Er kann's also doch noch.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Little black dress
  • When the night runs out

Tracklist

  1. After dark
  2. Twice as gone
  3. Long way down
  4. You were made for me
  5. Salt in the wound
  6. Every inch of you
  7. Little black dress
  8. Gone for good
  9. Where the night runs out
  10. Saturday night forever
  11. No such thing as you
  12. I'm not the one

Gesamtspielzeit: 48:10 min.

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