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Lil Bub - Science & magic

Lil Bub- Science & magic

Joyful Noise / Cargo
VÖ: 04.12.2015

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Wanderzirkus aus dem Weltraum

Lil Bub ist eine Katze. Und ein Internet-Star. Ihre Markenzeichen: große Augen, neckisch heraushängende Zunge, zahnloses Mäulchen, verkürzte Beinchen und sechs (!) Krallen an jeder Pfote. Lil Bub leidet nämlich an einer ganzen Palette von Gendefekten, darunter Osteoporose, Dwarfismus und Polydaktylie. Ihr außergewöhnliches Genom wurde bereits von Biologen des Berliner Max-Planck-Instituts untersucht. Was zunächst ein bisschen nach Freakshow 2.0 klingt, entpuppte sich in den letzten Jahren als virale Wanderzirkus-Erfolgsgeschichte, wie sie nur das Internet schreiben kann.

Angefangen hat es im Hillbilly-Hinterland von Indiana. 2011 hat der Musiker Mike Bridavsky das Kätzchen in einem Werkzeug-Schuppen aufgefunden. Er kümmert sich seitdem um sie, mit Milchflasche und breitenwirksamer Internet-Publicity via Tumblr und Instagram. Dann wurde Lil Bub als Jahrmarkt-Attraktion in den Medien herumgereicht: Fotostrecken in Magazinen, TV-Auftritte und schließlich die eigene Talkshow, bei der unter anderem Michelle Obama gastierte. Der Internet-Wanderzirkus ging weiter, auch musikalisch.

Anfang 2015 war Lil Bub auf einer Platte des HipHop-Duos Run The Jewels zu hören, die nur aus Katzen-Geräuschen besteht ("Meow the Jewels"). Ein Gastauftritt auf der Foo-Fighters-Doku "Sonic highway" war dann der bisherige Höhepunkt der Katzen-Karriere. Hinter den aktuellen Produktionen von Lil Bub steckt US-Party-Rocker Andrew W.K. Seiner Meinung nach sei Lil Bub "auf einer intergalaktischen Mission, den Menschen und Tieren auf der Welt mit Magie, Talent und außerirdischer Weisheit zu helfen." Zu hören sind von ihr zwar nur gelegentliche Schnurr-, Quietsch- und Miau-Samples wie gleich im Opener "Hello Earth", der kreative Output soll aber ausschließlich von der Weltraum-Katze herself kommen. Lil Bub benutzt ihre Musiker demnach nur als willenloses Medium, um die Weltverbesserungs-Botschaft auf die Erde zu transportieren.

Diese Botschaft manifestiert sich in verspielten bis grotesken Synth-Melodien, die beispielsweise bei "Another voyage" oder "Earth sister" auch als 8Bit-Soundtrack für Videospiele aus den 90ern durchgehen würden. Begleitet wird das Geschnurre von psychedelischem Arpeggiator-Gedudel, zweistimmigen Gitarren-Hooklines und teils "polydaktylen" Midi-Rhythmen, so wie beim Titeltrack "Science and magic". Ernstzunehmende Musik ist das natürlich nicht. Muss es auch nicht. Lil Bub ist ja nur eine Katze, die aus dem Weltraum kommt.

(Felix Mildner)

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Highlights

  • New gravity
  • Science and magic
  • Earth sister

Tracklist

  1. Hello Earth
  2. New gravity
  3. Assimilation
  4. A friend
  5. GOOD JOB
  6. Another voyage
  7. Science and magic
  8. Space sister
  9. Earth sister

Gesamtspielzeit: 28:00 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-11-30 23:27:40 Uhr
Frisch rezensiert!

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