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Prince - Hitnrun phase one

Prince- Hitnrun phase one

NPG / Warner
VÖ: 14.09.2015

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hundertmal gehört

Der Anfang ist eine Erinnerung an die Vergangenheit: Prince startet sein 32. Studioalbum mit dem Intro zu "1999". Doch schon nach wenigen Sekunden würgt er die Nostalgie ab und präsentiert mit "Million $ show" ein astreines Pop-Nümmerchen auf der Höhe der Zeit. Mit Elektro-Drums, funky Gitarren-Licks, reichlich Synthies und dem chartstypischen Lady-Soul (hier von Judith Hill). 33 Jahre liegen zwischen "1999" und dem neuen Album – eine Zeit, in der Prince mehrfach den Namen und noch häufiger die Qualität seiner Musik geändert hat. Seit einiger Zeit herrscht nun mehr oder weniger Stillstand. Der Mann aus Minneapolis verwaltet solide seinen guten Ruf – überzeugt aber mehr als Live-Performer denn als Komponist großer Songs. Dennoch: Zwei, drei Treffer pro Platte hat er immer dabei.

Das ist auch auf "Hitnrun phase one" nicht anders. "Shut this down" ist ein unbequemes Groove-Monster erster Güte, auf dem Prince so aggressiv wie selten zu Werke geht. "Hardrocklover" liefert das Gegenstück: eine Dicke Hose-Ballade mit Gitarrenfeuerwerk, die so auch auf "Purple rain" gepasst hätte. Und auch "1000 X's und O's" ist dank dem bemerkenswerten Gesang des kleinen Derwischs eine Empfehlung wert.

Viel zu oft aber hinterlassen die Songs auf dem neuen Album nichts weiter als Achselzucken. "This could b us" ist ausgetüftelt, klingt aber wie bereits hundertmal gehört. Gleiches gilt für das selbstreferenzielle "Mr. Nelson", das heiß sein will, aber einfach nicht zündet. Am schlimmsten wird es, wenn Prince sich bei piefigen Zeitgeist-Sounds anbiedert: Das Verfallsdatum von "Fallininlove2tonight" ist eher erreicht als das Ende des Songs. Gleiches gilt für das uninspirierte "Like a mack". Versöhnlich stimmt dann erst wieder der Rausschmeißer "June", bei dem Prince sich über sphärische Synthieflächen und Fingersnaps noch einmal etwas Seele aus dem Leib lockt.

Für das, was Prince in der Vergangenheit schon geleistet hat und für den Stellenwert als Pop-Genie, den er allgemeinhin genießt, ist "Hitnrun phase one" viel zu wenig. Da war er mit seinen im Doppelschlag veröffentlichten 2014er Alben schon deutlich weiter. Abschreiben darf man Mr. Nelson aber nicht. Die Fortsetzung folgt sicher bald. Darauf lässt schon der Titel dieses Albums schließen – dessen Nachfolger ähnlich wie "Hitnrun phase one" womöglich bald ohne große Vorankündigung auf der Matte stehen könnte.

(Sebastian Meißner)

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Highlights

  • Shut this down
  • Hardrocklover

Tracklist

  1. Million $ show (feat. Judith Hill)
  2. Shut this down
  3. Ain’t about 2 stop (feat. Rita Ora)
  4. Like a mack (feat. Curly Fryz)
  5. This could be us
  6. Fallinlove2nite
  7. X’s face
  8. Hardrocklover
  9. Mr. Nelson(feat. Lianne La Havas)
  10. 1000 X’s and O’s
  11. June

Gesamtspielzeit: 37:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Prinz
2015-10-05 12:14:51 Uhr
Mir fehlt bei seinen letzten Alben vor allem der Ernst. Die Songs sind alle für seine gigantischen Party-Nächte konzipiert. Ein bißchen mehr Seriosität stünde ihm gut zu Gesicht
Hell-G
2015-10-04 12:15:12 Uhr
Solide. Klingt frischer, aber immer noch deutlich nach Prince.
Dennoch ragt es nicht an die Werke der 80er heran, insbesondere was das Kompositorische angeht, der Mut, die Experimentierfreudigkeit. Irgendwie dann doch von Prince schon x-mal gehört, ein paar neue Sounds - alter Wein in neuen Schläuchen. Aber immerhin besser als alles, was Prince in den letzten Jahren aufgenommen hat. Wenn er sich doch mal richtig Zeit nehmen würde für ein Album, Songs reifen lassen, mit einem Anspruch, ein richtig gutes Album zu machen.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-30 21:44:05 Uhr
Frisch rezensiert auf Plattentests.de!

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-07 22:18:49 Uhr
Seit heute via Tidal raus:
http://listen.tidal.com/album/50767183
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