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DJ Krush - Shinsou - The message at the depth

DJ Krush- Shinsou - The message at the depth

Columbia / Sony
VÖ: 23.09.2002

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Dub aus der Tiefe

DJ Krush läßt uns keine Ruhe. Seit nunmehr acht Jahren veröffentlicht er regelmäßig seine Platten, welche bislang stets das Beste aus Elektronik und HipHop vereinen konnten und stets die Elite aus den Ursprungsländern dieser Musik - England und Amerika - alt aussehen ließ. Gegen die schnellen Hände des Japaners hätte vermutlich auch Lucky Luke seine Mühe gehabt. Ein Glück, daß sie für den Einsatz am Plattenteller eingesetzt werden und nicht zur Überrumpelung des eigenen Schattens.

Auch auf seinem siebten Album bleibt Hideaki Ishii seinem Motto treu und läßt HipHop, Dub und Triphop einfließen. Überraschen kann DJ Krush mit dieser Mixtur zwar niemanden mehr, begeistern aber sehr wohl. Doch irgendwie hat sich der Japaner festgefahren. Die fetten Beats, die direkten Raps seiner Gäste, die groovenden Drums, alles ist auch auf "Shinsou - The message at the depth" vorhanden, doch der letzte Kick oder die mitreißende Melodie, die seine Tracks zu etwas besonderem machen könnten, fehlt diesmal.

Dabei konnte DJ Krush mit dem Anti-Pop Consortium einen der führenden Acts der aktuellen HipHop-Avantgarde für sich gewinnen. In diesem "Supreme team" kommen für einen Moment Hoffnungen an ein großes Album auf. Diese werden jedoch schnell wieder zerstört, denn einfache Melodien und schnell gefällige Musik haben hier keinen Platz. Ebenfalls herausragend ist die Stimme von Angelina Esparza, aber gepaart mit der schwer zu greifenden Rhythmus-Struktur, und den düsteren Beats, wirkt auch "Alethevo (truthspeaking)" nicht gerade einladend. Ein Sachverhalt, der auf das ganze Album zutrifft: Düster, komplex, mit unfertigen Melodien versehen. Des öfteren scheint "Shinsou - The message at the depth" unter verweigerter Eingängigkeit zu leiden, doch einige Momente werden gerade wegen dieser Umstände zu wahren Glanzlichtern. Aber auch diese verlangen dem Hörer einiges ab. Der Soundtrack zum Weltuntergang in Zeitlupe ist eben keine leichte Kost.

So hinterläßt das Album einen zwiespältigen Eindruck. Da wäre "The blackhole", ein Song der von sphärischen Geräuschkulissen lebt, einen gefangen nimmt, den Hörer in seinen Ereignishorizont saugt und ihn nicht mehr frei läßt. Oder ihn, angesichts des nicht enden wollenden Baßwummerns, zum Betätigen der Skip-Taste animiert. "Shinsou - The message at the depth" dürfte wohl gleichzeitig Anspruch auf die Aufnahme in die Höhepunkte und Enttäuschungen des Jahres erheben. Genie oder Wahnsinn? Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen.

(Basil Schneider)

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Highlights

  • Supreme team (feat. Anti-Pop Consortium)
  • Alethevo (truthspeaking) (feat. Angelina Esperanza)
  • But the world moves on (feat. D-Madness & Masato Nakamura)

Tracklist

  1. Trihedron (feat. Opus)
  2. Toki no tabiji (Journey of time) (feat. Inden)
  3. Sanity requiem
  4. Supreme team (feat. Anti-Pop Consortium)
  5. The blackhole
  6. Song for John Walker (feat. Anticon)
  7. D'you hear that?
  8. Alethevo (truthspeaking) (feat. Angelina Esperanza)
  9. The lost voices (feat. Sly & Robbie)
  10. But the world moves on (feat. D-Madness & Masato Nakamura)
  11. What about tomorrow (feat. Abijah)

Gesamtspielzeit: 60:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
alexi lalas
2005-06-08 11:29:13 Uhr
ich empfinde es als düster und eher unzugänglich. dj krush macht es dem hörer auf diesem album nicht leicht, im gegensatz zu zen beispielsweise.
stativision
2005-06-07 22:42:46 Uhr
aber wieso denn verstörend?
alexi lalas
2005-06-07 22:07:22 Uhr
eines seiner verstörendsten werke. und wohl gleichzeitig sein bestes.
stativision
2005-06-07 18:54:17 Uhr
ach, stimmt ja. super album, hier unverstanden. schade, aber trotzdem toll.
gpx
2005-06-07 18:48:15 Uhr
Bitte schreib keine nichtssagenden Rezensionen über Platten, die du nicht verstehst, du könntest offenere hörer um den genuß eines großartigen albums bringen.
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