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The Hellacopters - By the grace of God

The Hellacopters- By the grace of God

Island / Mercury / Universal
VÖ: 07.10.2002

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Wuschelrock

Die neue Route steht und wird konsequent weiter befahren. Was sich schon auf "High visibility" mehr als nur angekündigt hat, darf jetzt als Gewißheit gelten: Die Hellcopters haben Schmutz, Rotz und Garage weit hinter sich gelassen. Die Punkattitüde, die das Frühwerk "Payin' the dues" beseelte, ruht fein säuberlich zusammengelegt in einer Proberaumecke, ganz hinten. Alle, die sich von "By the grace of God" die saftige Reanimation der alte Dreckschleuder erhofft hatten, dürfen schon mal dicke Krokodilstränen vergießen und über glattgeföhnte Pseudorockermucke lästern.

Die anderen dürfen sich derweil über eine fett rockende Platte freuen, die vor lauter Ideenreichtum Funken sprüht und auch dem größten Grießgram irgendwann ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Der Nörgler hat im Prinzip nur noch eines zu bemäkeln: Daß es hier so gar nichts zu meckern gibt. Natürlich hat Bier als Haarpflegemittel seine charmanten Seiten, allerdings besteht die Gefahr, daß es mit der Zeit zu stinken anfängt. Dieses Risiko gehen Nicke Royal und Konsorten nicht ein. Sie haben rechtzeitig mal gründlich durchgekämmt und benutzen als Festiger nur noch etwas Haarspray, ganz sparsam.

Ja, tatsächlich haben sich ein paar zaghafte Achtziger-Einflüsse in den Old-Fashioned-Hardrock der Hellacopters eingeschlichen. Das ist eine fast schon zeitgemäß zu nennende Entwicklung und kein Grund zur Panik. "Carry me home" macht aus einer gepflegten Matte noch lange keinen Minipli, die milde an Meat Loaf erinnernde Halbballade "Rainy days revisited" überrascht nicht nur durch ihre Existenz, sondern vor allem durch ihre Qualität.

Ganz egal, ob die Haarpracht wie bei "U.Y.F.S." sanft geschüttelt, zu "The exorcist" wild gebangt oder im Fahrtwind des Titeltracks "By the grace of God" leicht gezaust wird, immer wieder fällt sie locker über die lederbejackte Schulter und gibt auf dem Gesicht ein zufriedenes Grinsen frei. Das hier macht in erster Linie Spaß, Spaß und nochmal Spaß. Eigentlich in perfektes Sommeralbum, das sich anschickt, den Herbst zu vergolden. Wer föhnt sich im Juli schon die Langhaarmatte?

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • By the grace of god
  • Down on freestreet
  • Rainy days revisited
  • The exorcist

Tracklist

  1. By the grace of god
  2. All new low
  3. Down on freestreet
  4. Better than you
  5. Carry me home
  6. Rainy days revisited
  7. It's good but it just ain't rigth
  8. U.Y.F.S.
  9. On time
  10. All I've got
  11. Go easy now
  12. The exorcist
  13. Pride

Gesamtspielzeit: 41:23 min.

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