Everclear - Black is the new black
Rykodisc / Warner
VÖ: 01.05.2015
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Neue, alte Liebe
Art Alexakis hat den Rock wiedergefunden. Auf den letzten zwei Studioalben "Welcome to the drama club" von 2006 und dem 2012er "Invisible stars" schien der Everclear-Kopf diese spezielle On/Off-Beziehung endgültig aufgegeben zu haben. Dabei begann alles so verheißungsvoll. 1993 liebäugelte die Band noch mit dem Noise-Rock, was im programmatischen Albumtitel "World of noise" seinen Ausdruck fand. 1995 erschien "Sparke and fade" in der Abenddämmerung des Grunge, bevor Everclear mit dem übergroßen "So much for the afterglow" endgültig den Sprung in die Rockstarliga schafften, der den Grunge reduzierte und astreinen Pop-Rock präsentierte. Das war 1997. Mit "Songs from an American movie, vol. 1: Learning how to smile" und "Songs from an American movie, vol. 2: Good time for a bad attitude" ging es vom Pop in Richtung Punk und von da in das letzte Aufbäumen leidenschaftlichen Rocks aus dem Jahr 2003. "Slow motion daydream" wurde von der Kritik zerrissen, die Verkaufszahlen brachen ein und das alte Bandgefüge um Bassist Craig Montoya und Schlagzeuger Scott Cuthbert ging den Bach runter.
Das stark unterschätzte "Slow motion daydream" kann entgegen allen Unkenrufen als Meisterwerk in der Banddiskografie betrachtet werden, textlich wie musikalisch. Aber ist der Ruf einmal hinüber – seitdem ging es für Alexakis mit der Band nicht mehr richtig voran. Stetige Besetzungswechsel, mittelmäßige Absätze an den Kassen und ein Leben, geprägt von den Einnahmen des Backkatalogs, waren der Alltag. Doch 2015 kommt mit "Black is the new black" der zweite Frühling für Everclear. Wie wurde diese Liebe neu entfacht! Ein Wunder, dass Alexakis sich nach "Invisible stars" wieder zusammengerauft hat. Das neunte Album beginnt nicht gerade zimperlich: "Sugar noise" packt fette Bratgitarren aus, als gebe es kein Morgen, wie schon 2003. "I wanna get lost inside your noise", singt Alexakis, den man schon wegen seiner ursympathischen Stimme einfach ins Herz schließen muss. Eine lyrische Hommage an alte "World of noise"-Tage, die man mit dem Blick durch eine "Slow motion daydream"-Brille verherrlicht?
So lässt sich "Black is the new black" am ehesten beschreiben, wobei der Noise-Gehalt hier und da nur noch in einigen Feedback-Wucherungen erahnbar ist. Everclear konzentrieren sich vielmehr auf sattes Punk-angehauchtes Riffing im Breitbeinrock, wofür auch "Songs from an american movie, vol. two: Good time for a bad attitude" die Plaupause liefert. Dazu gesellen sich eingängige Melodien, gewiefte Texte und einfach verdammt gute, ehrliche Songs. So viel Charme und Talent kommen dabei auf "Black is the new black" zusammen, wie sie auch "So much for the afterglow" auszeichneten. Statt "Loser makes good" gibt es "Van Gogh sun", statt "Heroin girl" jetzt "This is your death song". "Father of mine" ist hier "You", aus "Rock star" wurde "American monster" und die 2015er Version von "Volvo soccer driving mom" heißt "Simple and plain". "I will never change", heißt es da. Diese Aussage scheint nicht an uns HörerInnen gerichtet, sondern als Entschuldigung für Alexakis' Liebe, die er so lange vernachlässigt hat. Jede gute Beziehung flaut einmal ab. Umso schöner, wenn zwei, die zueinander gehören, sich wiederfinden. "Black is the new black" ist das Zeugnis dieser Zusammengehörigkeit, dieser Findung, welche die Geister scheiden wird. Aber was soll's. Everclear haben den legitimen Nachfolger von "Slow motion daydream" aufgenommen und zeigen erneut ihr Potenzial, bei den ganz Großen mitzumischen. Hut ab dafür, Herr Alexakis.
Highlights
- Sugar noise
- The man who broke his own heart
- Simple and plain
Tracklist
- Sugar noise
- The man who broke his own heart
- American monster
- Complacement
- You
- This is your death song
- Simple and plain
- Anything is better than this
- Van Gogh sun
- Pretty bomb
- Safe
Gesamtspielzeit: 38:22 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26286 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-03-25 18:29:09 Uhr
EVERCLEARBLACK IS THE NEW BLACK 24.04.2015 THE END RECORDS/ADA https://www.facebook.com/everclear World-renowned alternative rockers Everclear will release new album of Black Is The New Black on May 2nd. Black Is The New Black is a diverse and timeless-sounding collection, without ballads and without nostalgia. This is a heavy guitar record. It’s a throwback to the potent passion and urgent delivery of Everclear’s heralded indie debut and subsequent major label classics, delivered through a modern lens. Across the album, the insistent kick of drummer Sean Winchester, athletic groove of bassist Freddy Herrera, ridiculously skilled guitar shred of Davey French, and tasteful keyboards from Josh Crawleyjoin forces with the autobiographical exorcism and narrative storytelling from Everclear’s singer, guitarist, cofounder and songwriter, Art Alexakis. Album tracklisting: Sugar Noise The Man Who Broke His Own Heart American Monster Complacent You This Is Your Death Song Simple And Plain Anything Is Better Than This Van Gogh Sun Pretty Bomb Safe |
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Referenzen
Lit; Better Than Ezra; Eve 6; Gin Blossoms; Fastball; The Verve Pipe; Third Eye Blind; Collective Soul; Sponge; Sugar Ray; Marcy Playground; Seven Mary Three; The Wallflowers; Tonic; The Presidents Of The United States Of America; Live; Our Lady Peace; Nine Days; Spacehog; Bush; The Flys; Oleander; Unwritten Law; Fountains Of Wayne; Counting Crows; American Hi-Fi; Fuel; Cracker; Stone Temple Pilots; Spin Doctors; Smash Mouth; Blues Traveler; 311; Ben Folds Five; Tripping Daisy; Veruca Salt; Filter; Cake; Dishwalla; Sugarcult; Citizen King; Matthew Good Band; The Ataris; Goldfinger; Primitive Radio Gods; Stabbing Westward; Bif Naked; Puddle Of Mudd; Pete Yorn; Weezer; Wheatus; Days Of The New; Gob; The Llving End; The Tragically Hip; Nerf Herder; Superdrag; Ash; Me First And The Gimme Gimmes; Soul Coughing; Moist
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