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Eels - Royal Albert Hall

Eels- Royal Albert Hall

E Works / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 10.04.2015

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Triumphale Rückkehr

Es gibt sie noch, die Typen, die Freaks, die Querschläger, die in keine Schublade passen und die eine nur ihnen eigene Ausdrucksform besitzen. Mark Oliver Everett aka E ist so einer. Seit dem Debut "Beautiful freaks" von 1996 hat der passionierte Vollbartträger mit seinen Eels eine Sound-Nische besetzt und sein Songwriter-Talent seither kontinuierlich perfektioniert. 18 Jahre später starteten Eels eine der ambitioniertesten Tourneen ihrer Geschichte. 53 Shows standen auf dem Programm. Von Phoenix, Arizona über Kanada nach Europa. Am 30. Juni 2014 machte die bestens eingespielte Truppe zum ersten Mal in neun Jahren wieder Halt in der altehrwürdigen Royal Albert Hall. Es war ein triumphales Comeback. Eels hatten inzwischen eine Reihe hochkarätiger Alben veröffentlicht und Everett war längst zu einer der respektiertesten Songwriter seiner Zunft herangereift. Auch das jüngste Werk "The cautionary tales of Mark Oliver Everett" wurde größtenteils positiv aufgenommen.

Die Show im Londoner Prunktempel wurde in Bild (mit zwölf Kameras) und Ton mitgeschnitten und liegt nun als DVD vor mit beigelegter Doppel-CD. Und sie zeigt: Live sind Eels noch imposanter und dringender, noch intensiver und charmanter. Der Film zeigt die Band zunächst backstage, wie sie sich auf die Show vorbereitet und anschließend – der Örtlichkeit entsprechend – in Anzug und Krawatte auf der stimmungsvoll illuminierten Bühne. Statt mit Streicherunterstützung wie noch beim 2005er Gastspiel am selben Ort, entschieden sich Eels diesmal, die Show in Kernbesetzung zu spielen. Das gibt den Stücken eine direktere Note. Und für genügend Abwechslung sorgt die fünfköpfige Band auch so. Gitarre, Piano, Pedal-Steel-Gitarre, Trompete, Kontra- oder E-Bass, Vibraphone, Chimes – alles kommt wohldosiert und songdienlich zum Einsatz.

Das frenetische und mitunter ergriffene Londoner Publikum bekommt Musik aus allen Phasen der Band zu hören – in zum Teil ungewohnten Arrangements. "Mansions of Los Feliz" ist gewaltig schön, die Zirkus-Lampen leuchten beim "Grace Kelly Blues" besonders hell und "I like birds" bekommt eine Surf-Rock-Politur verpasst. Ans Herz geht die anmutige Cover-Version des Elvis-Evergreens "Can't help falling in love". Für Fans wurden an diesem Abend haufenweise Träume wahr. Und auch Everett erfüllte sich einige lang gehegte Wünsche: Ehrfürchtig küsst er den Bühnenboden, auf dem einst auch schon John Lennon stand. Und zum Abschluss des Konzerts, bei "Flyswatter", haut er dann mit diebischer Freude in die Tasten der gigantischen Orgel der Royal Albert Hall. Ein schaurig-schönes Klangerlebnis.

"Royal Albert Hall" bietet in fast eineinhalb Stunden beste Unterhaltung und ist ein Beleg für die Großartigkeit von Everett und seinen Kollegen. Hübsche Anekdote am Rande: Nach dieser fulminanten Show wurden Eels zu einer Folge-Show eingeladen. Zwischen zwei Presse-Interviews vertrat sich der vollbärtige Everett im Hyde Park die Beine und wurde prompt von den örtlichen Ordnungshütern als Terrorist verdächtigt. Es kennen ihn eben noch nicht alle, diesen Typen dieser Zeit.

(Sebastian Meißner)

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Highlights

  • Mansions of Los Feliz
  • Grace Kelly blues
  • Can't help falling in love

Tracklist

  • CD 1
    1. Where I'm at
    2. When you wish upon a star
    3. The morning
    4. Parallels
    5. Addressing the royal audience
    6. Mansions of Los Feliz
    7. My timing is off
    8. A line in the dirt
    9. Where I'm from
    10. It's a motherfucker
    11. Lockdown hurricane
    12. A daisy through concrete
    13. Introducing the band
    14. Grace Kelly blues
    15. Fresh feeling
  • CD 2
    1. I like birds
    2. My beloved monster
    3. Gentleman's choice
    4. Mistakes of my youth / Wonderful, glorious
    5. Where I'm going
    6. I like the way this is going
    7. Blinking lights (for me)
    8. Last stop: this town
    9. The beginning
    10. Can't help falling in love
    11. Turn on your radio
    12. Flyswatter
    13. The sound of fear

Gesamtspielzeit: 83:57 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

jo

Postings: 5657

Registriert seit 13.06.2013

2021-01-23 16:02:48 Uhr
Zwar immerhin einen der besten aber ja, da stimme ich natürlich auch zu.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2021-01-23 13:13:41 Uhr
"Blinking lights" fehlt mir weniger weil das schon mal live abgedeckt war aber es gibt halt auch nur einen von "ESB".

jo

Postings: 5657

Registriert seit 13.06.2013

2021-01-23 12:44:39 Uhr
Gut, das war ja auch direkt zur "Blinking Lights"-Tour ;). Das hier ist etwas unabhängiger von den Veröffentlichungen. Aber sonst stimme ich zu. Das war auch ne tolle Tour.

Jfanta

Postings: 105

Registriert seit 28.09.2020

2021-01-23 12:13:17 Uhr
Live at Town Hall gefällt mir besser. Viel Blinking Lights und toller Closer

jo

Postings: 5657

Registriert seit 13.06.2013

2021-01-23 12:02:25 Uhr
Ich finde die Setlist schon stark, wobei schon auffällig ist, dass wenig von "Blinking Lights" dabei ist, hingegen einiges von "Daisies". Da letzteres aber mein Lieblingsalbum ist, will ich nicht zu viel meckern ;).
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  • Eels (107 Beiträge / Letzter am 02.01.2024 - 20:34 Uhr)

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