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Boduf Songs - Stench to exist

Boduf Songs- Stench to exist

The Flenser / Forte
VÖ: 06.02.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Wozu das alles?

Weiterhin verbietet sich Mat Sweet mit seinem Projekt Boduf Songs ausschweifende Instrumentierung, um seiner Idee von desillusioniertem Slowcore auf seinem sechsten Album "Stench to exist" Ausdruck zu verleihen. Ein übler Geruch liegt über der bloßen Existenz, so suggeriert es der Album-Titel, die auszuhalten sich Sweet kaum in der Lage sieht. Aus der Unsicherheit heraus, wie sich zu verhalten sei, kommt er zu einem Stillstand in Isolation. Ein unguter Trance-Zustand, der Auslöser für vollständiges Verharren ist: "We were good for nothing / We were always lost / Visions kept us distant / Distance kept us locked" heißt es in der zähneknirschend sarkastisch betitelten "Great anthem of my youth".

Seine gehegten Visionen führen zu einer Distanzierung, von der Umwelt, von Aktivität und vom Leben. "Last song save one" geriert sich exemplarisch als deprimierte Ballade; musikalisch im Halbschlaf, lyrisch von empfindsamer Schönheit, die die menschlichen Abgründe erfahrbar macht: "Bound by desert spells / While you broke away". Schellenkranz und Pauke sind darum bemüht, den Puls vor dem Stillstand zu bewahren. Die Gitarre unterstützt vermittels sanfter Akkorde die existenzialistisch geprägten Worte, deren letztes Aufkeimen von Hoffnung im gleichen Moment schon wieder negativ klingen: "I would love to see you again." Das sind sie. Die letzten Worte einer unheimlichen, aber zu jeder Sekunde ehrlichen Platte.

Vorher durchzuckt es diese Dreiviertelstunde vertonter Paralyse neben den atonalen Interludes nur einmal: In "Thwart by thwart" findet der "Decapitation blues" vom 2010er Album "This alone above all else in spite of everything", der (vorerst) letzten Veröffentlichung über Kranky, seinen Nachfolger. Beim Schlagzeug verzichtet Sweet auf die Becken, solange bis die zweite Hälfte durch eine widerspenstige Klavier-Melodie und das hintergründige Gitarren-Geschredder direkt in die Hölle sprintet. Ein Funken Wärme auf einer Veröffentlichung, die in ihrer Kargheit geradezu abweisend erscheint. Diese verhaltene und eindringliche Draufsicht auf menschliche Gefühlswelten greift jedoch hinterrücks an. Markerschütternd.

(Henrik Beeke)

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Highlights

  • Thwart by thwart
  • The rotted names
  • Last song save one

Tracklist

  1. Jacket cruiser
  2. My continuing battle with material reality
  3. Thwart by thwart
  4. The witch cradle
  5. Great anthem of my youth
  6. Head of hollow - Fill and mountaintop removal
  7. The rotted names
  8. Grows in the small world of nerve
  9. Modern orbita
  10. Last song save one
  11. Sky pedal's plan

Gesamtspielzeit: 47:44 min.

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User Beitrag

Der Untergeher

User und News-Scout

Postings: 1862

Registriert seit 04.12.2015

2016-01-14 19:47:54 Uhr
Ich stimme mir immer noch zu.
Aus irgendeinem Grund spukten mir heute morgen diese Lyrics durch den Kopf:

"We were good for nothing / We were always lost / Visions kept us distant / Distance kept us locked"

Hat mir den Anlass gegeben, nachdem ich drauf gekommen, dass die Lyrics von diesem Album stammen, mal wieder reinzuhören. Ich finde es immer noch sehr gut.
namenslos
2015-07-08 17:50:29 Uhr
Tolles Album, welches wie so viele andere, mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Atmosphärisch dicht, emotional packend. Etwas zu elektronisch, ansonsten fantastisch. Auch lyrisch verdammt stark.

Mainstream

Postings: 1864

Registriert seit 26.07.2013

2015-05-28 13:29:36 Uhr
Atmosphärisch, aber langweilig.
MP3
2015-02-02 10:22:00 Uhr
Ja.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2015-01-28 00:36:11 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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