Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Sleeping Pulse - Under the same sky

Sleeping Pulse- Under the same sky

Prophecy / Soulfood
VÖ: 31.10.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Mehr Melancholie wagen

Der Engländer Mick Moss hat es mit Antimatter längst zur Meisterschaft in Sachen Melancholie gebracht. Zeit und Muße für ein nicht minder melancholisches Nebenprojekt findet er dennoch. Sleeping Pulse heißt es und wirft mit "Under the same sky" ein erstes Album von erlesener Trostlosigkeit ab. Schon qualitativ steht diese Platte einem Antimatter-Album also in nichts nach. Und auch stilistisch fügt sich das Werk nahezu nahtlos in deren Klangkosmos ein. Dass die Kompositionen hier vollständig aus der Feder des eher unbekannten Portugiesen Luís Fazendeiro von der ebenso unbekannten Band Painted Black stammen, erklärt die Auslagerung nur bedingt, denn sie könnten trotz einer insgesamt etwas geradlinigeren Ausrichtung auch als Auftragsarbeit für Antimatter durchgehen. Das ist jedoch nur als Randnotiz kritisch zu bemerken, denn ob nun Antimatter oder Sleeping Pulse draufsteht, spielt für den Genuss des Ganzen selbstverständlich keine Rolle. Und Fazendeiro und Moss haben Kummer vom Allerfeinsten komponiert – "Under the same sky" ist ein maximal-melancholisches Kleinod, das jede wahrhaft geplagte Seele streicheln dürfte.

Das Schaffen behaglicher Bekümmertheit war dabei eindeutig die Hauptmotivation der beiden Künstler. Ecken und Kanten wird bei einer Band dieses Namens aber auch niemand ernsthaft erwarten. An Akzenten mangelt es dennoch nicht, denn Moss und Fazendeiro beherrschen die Klaviatur der Kummermusik aus dem Effeff. Eine schwere, aber nie erdrückende Atmosphäre beherrscht das Album, denn Fazendeiro hat seine Songstrukturen ausreichend luftig gestaltet, so dass der Gesang von Moss bei den von ihm geschriebenen Texten voll zur Geltung kommen kann.

Bereits das durchdringende Pulsieren im Opener "Parasite" reicht vermutlich aus, um den geneigten Hörer gefangen zu nehmen. Und wenn Moss sich mit der Zeile "A parasite needs a host" das erste Mal zu Wort meldet, ist der unwiderstehliche Charakter dieser Platte gleich zu Beginn auf den Punkt gebracht. Eigentlich aber erforscht Moss auf "Under the same sky" einmal mehr die Abgründe der menschlichen Psyche, weshalb es zum Glück nicht allzu bedächtig zugeht. So erinnert beispielsweise das symphonische "Backfire" an die besseren Momente der finnischen Softrocker von Poets Of The Fall. Und auch das leicht industrialartige "Painted rust" ragt aus dem dichten Tröpfeln trauriger Töne stilistisch heraus. Insgesamt aber bietet "Under the same sky" einen stimmigen Depri-Prog-Rock, der alle aufrechten Melancholiker in seinen Bann ziehen dürfte.

(André Schuder)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Parasite
  • Backfire
  • The puppeteer

Tracklist

  1. Parasite
  2. Gagging order
  3. Backfire
  4. The puppeteer
  5. Foreign body
  6. The blind lead the blind
  7. Painted rust
  8. Noose
  9. War
  10. Under the same sky

Gesamtspielzeit: 55:08 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26411

Registriert seit 08.01.2012

2015-01-13 20:12:44 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify