Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Cloudkicker - Live with Intronaut

Cloudkicker- Live with Intronaut

Century Media / Universal
VÖ: 21.11.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Gemeinsam sind sie stärker

Bisher hat Ben Sharp alias Cloudkicker alles allein gemacht. Seit 2005 produziert der US-Amerikaner in Eigenregie mitreißende Musik, die sich über mehrere Stile erstreckt. Egal ob Ambient, klassischer Post-Rock oder treibender Instrumental-Metal: Sharp war dank der Möglichkeiten digitaler Produktion nicht auf externe Hilfe angewiesen. Dem DIY-Denken verhaftet, veröffentlichte er seine Alben kostenlos im Internet, woraufhin sich über die Jahre eine stetig wachsende Fangemeinde um den Multiinstrumentalisten scharte. Eine Sache blieb jedoch schwierig bis unmöglich für den Einzelgänger: Die Präsentation des eigenen Werks vor Publikum. Zwar lassen sich parallel durchaus eine Gitarre und ein Drumcomputer bedienen, mehrere Saiteninstrumente gleichzeitig zu bespielen hat jedoch bisher noch niemand in befriedigender Weise auf die Reihe bekommen. Die Lösung des Problems? Unterstützungswillige Mitmusiker organisieren!

Sharps tatkräftige Helfer bei dem Unterfangen Live-Show sind keine Unbekannten: Die Post-Progger von Intronaut. Im Gegensatz zu deren Schaffen kommt Cloudkickers Œuvre quasi ohne Gesang aus, was die Arbeit der Saitenfraktion deutlich in den Vordergrund rückt. Intronaut verleihen den Songs auf dem gemeinsamen Live-Debüt eine gewisse metallische Schwere, ohne jedoch den luftigen Grundcharakter des Materials zu verfälschen. Das Zusammenspiel der Musiker ist hierbei atemberaubend. Auf Basis des versierten Schlagzeugspiels von Danny Walker türmen Gitarren und Bassriffs übereinander, dass es eine wahre Freude ist. Der Sound ist kristallklar, was natürlich auch daran liegt, dass die Songs live in einem Studio eingespielt wurden, und das frenetisch jubelnde Publikum nachträglich hinzugefügt wurde.

So knallt die Snare, so bratzen die Sechssaiter, so grollt der Bass. Eine Dreiviertelstunde steht die pure Freude am gemeinsamen Musizieren im Fokus. Zwar erfinden Cloudkicker und Intronaut das Rad des Post-Rocks nicht unbedingt neu, altbacken oder gar langweilig wird das Set in keinem Augenblick. "We are going to invert... / Here, wait a minute damn it!" zeigt in gerade einmal drei Minuten alle Stärken der Beteiligten. Nach einem überaus hektischen, jedoch präzise heruntergebrettertem Start, geht der Track nahtlos in einen mächtigen Schlussteil über. Bei allem Hang zum überverzerrten Bombast bleiben die Eskapaden jedoch grooveorientiert, was besonders in dem regelrecht ausartenden "We're goin' in, we're goin' down" zum Vorschein kommt. Der Rhythmus, auf dem die Kollaborateure dem Weltall entgegenjammen, hat es in sich. Wer hier nicht mit dem Kopf dazu nickt, trägt eine Halskrause.

Dass Rockmusik ohne gutes Schlagzeugspiel nur halb so viel wert ist, zeigt indessen "Seriosity", das mühelos einen Blastbeat-Ausflug in die Riffshow integriert. Knietief im Doom-Sumpf steht dagegen "Subsume part 8", mit dessen Gitarrenwänden sich wahrscheinlich auch Staaten halbieren ließen. Auch das spektakulär entgleisende "Dysphoria" eignet sich ganz hervorragend zur Beschallung halluzinogener Abrissarbeiten. Zusammengehalten werden die teils sehr sprunghaften Kompositionen vom filigranen Spiel der Leadgitarristen. Während das Fundament aus synkopierten Singlenote-Motiven unbeeindruckt vor sich hin groovt, sorgen die Melodiegitarren für den dramatischen Kontrapunkt. Dass Bands wie Explosions In The Sky oder Maserati Pate standen, ist deutlich hörbar, eigenständig genug, um spannend zu bleiben sind die Songs aber allemal. Am Ende bleibt nur eine Frage offen: Was spricht dagegen, dass Cloudkicker und Intronaut auch in Zukunft gemeinsame Sache machen? Die gemeinsamen Live-Unternehmungen sind es nämlich schon mal nicht.

(Christopher Sennfelder)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Subsume part 2
  • We are going to invert... / Here, wait a minute damn it!
  • Dysphoria

Tracklist

  1. Subsume part 1
  2. Subsume part 2
  3. We are going to invert... / Here, wait a minute damn it!
  4. We're goin' in, we're goin' down
  5. Seriosity
  6. You and yours
  7. Dysphoria
  8. Subsume part 8
  9. Push it way up!

Gesamtspielzeit: 43:49 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Revolution
2014-12-12 15:39:34 Uhr
Mit 7/10 für mich stark unterbewertet……...

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-12-11 01:05:01 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify