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Kiesza - Sound of a woman

Kiesza- Sound of a woman

Island / Universal
VÖ: 17.10.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Kein Wortspiel mit Schmarrn

Uh. Ah. Uh. Ah. Und weiter? Wer jetzt anfängt, DJ Ötzi zu intonieren, hat zweifelsfrei online einen bemerkenswerten Weg hingelegt, um ausgehend vom Musikgeschmack letztlich auf Plattentests.de zu landen und diese Rezension anzuklicken. Was sich kurioserweise in Kieszas unkonventionellem Zugang zur Musikindustrie spiegelt. Die Kanadierin ist eine verhinderte Profi-Ballerina, segelte zwischenzeitlich in Navy-Diensten über die Gewässer, war auch mal im Teilnehmerfeld der Miss Universe Canada, und hat es übers Musikcollege und weiteren Etappen zu den "Uh Ah"-Lautmalereien ihres Durchbruchssongs "Hideaway" geschafft.

Sicherlich nicht unschuldig: Das One-Take-Video mit quasi sekündlich wechselnden Tanzchoreographien. Kiesa Rae Ellestad, wie Kiesza (sprich: "Kaisa") mit bürgerlichem Namen heißt, kreist darin mit gebrochener Rippe ihre Hüften zu 90s-House-Musik und singt sich sirenenhaft wie kraftvoll durch hohe Tonlagen. Viele Tracks auf ihrem Debütalbum "Sound of a woman" sind stilistisch ähnlich einzuordnen: Man kann sich das wie ein geschmeidiges Beisammensein vorstellen, bei dem Robin S und Crystal Waters mit Disclosure und notfalls auch Gorgon City jammen und Eliza Doolittle jedem einen Post-It mit der Aufschrift "Pop" an die Stirn pinnt – damit das ja keiner vergisst.

Folgerichtig wurde der groovende Flummi "Giant in my heart" mit seinem ausgehöhlten Takt-Geklöppel "Hideaway"-Nachfolger. Ist da auch ein winziges Whitney-Houston-Sample drin? Egal. Mit "No enemiesz" stünde ein weiterer, mit Piano-House spielender Single-Entwurf im Raum, dessen Synthies in der letzten Minute den Staub des anfangs subtilen Gebrauchs-Clubtracks großflächig wegbrummen. Einstimmung für die Schmetterlinge von "The love" und "Over myself", das hiermit nachträglich eine Wildcard für Disclosures "Settle" erhält.

Mal abgesehen von der erfreulichen Tatsache, hier keine ellenlange Liste beteiligter Songschreiber zu finden, belässt Kiesza es nicht bei kryonischem House und addiert unter anderem auch UK Garage, R'n'B und HipHop. "Losin' my mind" klingt dann so, als würden die Fugees samt Ini-Kamoze-Backing und zuckenden Kunststreichern Britney Spears' "Baby...one more time" entschleunigen. Eine Goldgrube für die Herzen der Neunzigerjahre. Und mit dem trockenen Joey-Bada$$-Feature sei der 25-Jährigen auch verziehen, innere Zerrissenheit mit "Vietnam" zu überschreiben. Kiesza ist auch nicht die erste, die Haddaways "What is love" ent-eurodanct, macht das am Piano aber sehr gefühlvoll und zudem in der obligatorischen Abschlussballade deutlich, warum sie auch als Songschreiberin für andere gefragt ist. Des Kieszas neue Kleider scheinen mannigfaltig.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Hideaway
  • Bad thing (feat. Joey Bada$$)
  • Giant in my heart
  • Cut me loose

Tracklist

  1. Hideaway
  2. No enemiesz
  3. Losin' my mind (feat. Mick Jenkins)
  4. So deep
  5. Vietnam
  6. Bad thing (feat. Joey Bada$$)
  7. What is love
  8. Sound of a woman
  9. The love
  10. Piano
  11. Giant in my heart
  12. Over myself
  13. Cut me loose

Gesamtspielzeit: 50:21 min.

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User Beitrag

Kai

User und News-Scout

Postings: 2767

Registriert seit 25.02.2014

2014-10-22 22:30:16 Uhr
schlecht und belangloser 80s pop der schlimmen sorte...

neben hideaway das man nicht mögen muss aber das zumindest eingängig ist, ist der rest schrecklich flach.
das schlimmste ist dann tatsächlich das Haddaway Cover.

Musik für Mädchen die völlig normal sind aber immer betonen wollen, wie verrückt und unnormal sie sind...

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-10-22 20:58:59 Uhr
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