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Witch Mountain - Mobile of angels

Witch Mountain- Mobile of angels

Svart / Cargo
VÖ: 03.10.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Brocken

Witch Mountain sind eine dieser Bands, die selbst in den Fankreisen ihres Genres ein bisschen unter dem Radar fliegen. Fankreis heißt in diesem Fall Doom Metal, also eine Stilrichtung, die nach einiger Durststrecke derzeit durchaus ein bisschen Momentum aufweisen kann. Und eigentlich kamen Witch Mountain dafür genau richtig. "South of Salem", ihr zweites Album (und das erste mit Sängerin Uta Plotkin) erschien 2011, also dem Jahr der Reunion von Black Sabbath und der Rückkehr von Victor Griffin bei Pentagram. Trotzdem kennt kaum jemand die Band mit dem zugegebenermaßen etwas austauschbaren Namen.

"Mobile of angels" wird daran wenig ändern, für diese Annahme braucht man kein Pessimist zu sein. Für das breitere Publikum sind Witch Mountain zu sperrig, nicht nur, weil die Songs meist mehr als acht Minuten lang sind. Die Band erinnert sich auch an die in Metalkreisen früher beliebte Sitte, Strophen und Refrains öfter mal links liegen zu lassen und zu schauen, wohin sich der Song so entwickelt. Viel Platz und offene Strukturen finden sich fast überall auf der Platte. Für Metalfans ist die Band auf der anderen Seite oft ein bisschen zu weich.

Denn Witch Mountain verstehen Doom eher als langsamen Blues mit Shuffle-Rhythmen, ein paar Synkopen und schrittweisen Akkord-Progressionen und nicht so sehr als Anleitung zum Headbangen. Das nimmt den Songs oft eine gewisse Schärfe, passt aber wunderbar zu Plotkins Stimme, die zwar einnehmend ist, aber in allen Höhen und Tiefen auch immer eine gewisse Zerbrechlichkeit an den Tag legt. Witch Mountain tun gut daran, diese verletzliche Seite in ihre Songs einzubauen. Das erklärt Balladenhaftes wie den Titeltrack oder den gemächlichen Progrocker "Your corrupt ways (Sour the hymn)".

Plotkin und dem sehr variablen Gitarrenspiel von Rob Wrong ist es zu verdanken, dass diese Ausflüge nicht im Kitsch enden. Wrong hat sowohl für die blueslastigen Riffs im Opener "Psycho amundi" als auch für die akustischen Ausflüge und leiseren Momente in den späteren Songs ein gutes Händchen. Anstatt in Rockklischees zu versinken, zieht sich eine angenehme Verschlepptheit durch diese Passagen, die immer ein bisschen neben die offensichtlichen Fußspuren tritt, in denen die Band zweifellos wandert. "Mobile of angels" ist Witch Mountains letztes Album mit Plotkin, die im Vorfeld der Veröffentlichung ihren Ausstieg bekanntgab. Ob es wohl daran lag, dass sie niemand kennt?

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Psycho animundi
  • Your corrupt ways (Sour the hymn)

Tracklist

  1. Psycho animundi
  2. Can't settle
  3. Your corrupt ways (Sour the hymn)
  4. Mobile of angels
  5. The shape truth takes
  6. Don't look around

Gesamtspielzeit: 38:46 min.

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User Beitrag

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-10-17 13:36:33 Uhr
Danke, ist korrigiert.

Clown_im_OP

Postings: 449

Registriert seit 13.06.2013

2014-10-17 12:56:12 Uhr
Cooles Album, geht in der Tat in diesem Jahr hochqualitativer Veröffentlichungen aus der Ecke etwas unter. Die "Doom Metal Durststrecke" ist jetzt aber auch schon ein paar Jahre her ;)

Die Highlights bei der Rezi sind falsch geschrieben.

Randwer

Postings: 2743

Registriert seit 14.05.2014

2014-10-17 12:37:50 Uhr
Schön, dass hier diese feine Band mit einer Rezi gewürdigt wird.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-10-15 21:56:11 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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