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Gnarwolves - Gnarwolves

Gnarwolves- Gnarwolves

Big Scary Monsters / Al!ve
VÖ: 12.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Chuck Norris hört Gnarwolves!

Es ist schon etwas seltsam für alle Beteiligten. Da kommt mal eben eine Band — im konkreten Fall Gnarwolves — des Weges, die noch nicht wirklich viele Lenzen auf dem Buckel hat und dennoch stellenweise auffallend über den grünen Klee gelobt wird. Die noch keine richtige Platte draußen hat, aber schon auf dem Reading&Leeds-Festival auf der Bühne rumturnen durften. Der interessierte Hörer ist dabei noch in einer komfortablen Position, kann er sich der Chose doch mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis nähern. Die Band selbst hat es da weniger bequem. Schließlich wollen die Vorschusslorbeeren ja auch geerntet werden. Was tun also, mit der Bürde der hohen Erwartungshaltung?

Die Antwort liefern Gnarwolves umgehend mit ihrem selbstbetiteltem Debut: So tun, als ob es gar keine Erwartungen geben würde, und einfach den hauseigenen Stiefel konsequent runterspielen. Was um Himmels Willen nicht heißen soll, dass dieser selbstbetitelte Erstling routiniert und unspektakulär anrollen würde. Im Gegenteil! "Gnarwolves" rennt, stolpert, tanzt und springt im gefühlten Achteck wie ein Duracell-Hase auf Speed und zeigt den versammelten Punkrock-Kollegen immer wieder mal, wie ebendieser Hase so läuft. Richtig viel anders machen Gnarwolves natürlich nicht, trotzdem ist das hier mehr als bloße Pflichterfüllung. Dieses Album ist bis obenhin voll mit Spielwitz, Verve, flinken Ideen und schlichtweg hörbar viel Bock auf die eigenen Songs. Die es im Übrigen gewaltig in sich haben.

Man nehme neben dem offensichtlichen Hit "Smoking kills" nur "Boneyards", das eine Anzahl an cleveren Einfällen versammelt, aus denen manch andere Band vier Songs basteln würde. Da wird zwischen laut, leise, langsam und Lichtgeschwindigkeit mal kurz alles abgegrast. In unter drei Minuten. Ohne, dass jemals der Verdacht aufkommt, man hätte es mit einer überfrachteten Nummer zu tun. Wer es weniger buntgemischt mag, kommt natürlich auch auf seine Kosten. Zum Beispiel mit dem Opener "Prove it", der mitsamt unwiderstehlicher Gesangslinie Roundhouse-Kicks am laufenden Band verteilt, die Chuck Norris stolz machen würden. Oder mit "Ebb", das als Vorbote des nachfolgenden "Flow" an der richtigen Stelle mal etwas Gas rausnimmt, sich bedacht aufbaut und zum Finish die ganz großen Melodien auspackt, ohne zu lange auf ebendiesen herumzureiten.

Was ohnehin eine Stärke dieser Band ist. Hier findet sich keine Idee, keine noch so kleine Gitarrenfigur, die auch nur einen Moment zu lang strapaziert wird. Was dazu führt, dass "Gnarwolves" mit nicht ganz 30 Minuten zwar etwas kurz geraten ist, aber dafür auch eben nie eintönig wird. Ganz im Gegenteil. Mit "Gnarwolves" bekommt man einen räudigen Kessel Buntes vorgesetzt, der sich enorm kurzweilig geriert und wohl auch nach längerer Zeit noch Freude bereitet. Und das bekommt in diesem doch ein wenig limitierten Genre nun wirklich nicht jeder auf die Kette.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • Prove it
  • Boneyards
  • Smoking kills
  • Ebb

Tracklist

  1. Prove it
  2. Boneyards
  3. Everything you think you know
  4. Bottle to bottle
  5. Smoking kills
  6. Day man
  7. Hate me (Don't stand still)
  8. Ebb
  9. Flow
  10. Eat dynamite, Kid

Gesamtspielzeit: 27:59 min.

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Jennifer

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2014-10-15 21:54:12 Uhr
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