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Earnest And Without You - Earnest And Without You

Earnest And Without You- Earnest And Without You

Analogsoul / Broken Silence
VÖ: 15.08.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Klangheimlich

Man kennt das ja: Der Sommer ist zu Ende, die Sonne beehrt uns zwar noch mit sporadischen Besuchen, kalte Nächte und buntes Blattwerk lassen aber keinen Raum für Zweifel: Es ist Herbst. T-Shirt und Überschwang rein in den Schrank, Pullover und Melancholie raus. Auch die Musik darf nun gerne etwas gediegener sein. Näher zusammenrücken lautet die Devise. Zuhören. Dem Berliner Zweiergespann Earnest And Without You zum Beispiel: Daniella Grimm und Antonio Passacantilli haben sich den leisen Tönen verschrieben. Dominiert wird der Sound des Duos vom Zusammenwirken elektronischer Elemente mit traditionell erzeugtem Tonmaterial. Hinzu gesellt sich Grimms glockenhelle Stimme, die der detailverliebt arrangierten Musik Leben einhaucht und Erinnerungen an die akustischen Momente Alison Goldfrapps weckt.

Das acht Tracks umfassende Debüt der Band strahlt große Souveränität aus. Doch obwohl hörbar eine Menge Arbeit in die Ausformulierung des Sounds geflossen ist, bleibt die Musik nahbar. Fast schon beklemmend intim ist beispielsweise die Stimmung im Opener "Images": Zu metallischem Stampfen haucht Grimm einige verhaltene Zeilen ins Mikro, ehe heulende Keyboardsounds und minimalistische Beats den Song zum Leben erwecken. Auch "Wind & sky" beginnt unscheinbar: Gezupftes Geigenspiel und zaghafte Gesangsharmonien umgarnen einander – Sekunden später beseitigen jedoch scheppernde Synthies jegliche Hoffnung auf Heimeligkeit. Dieses Zusammenspiel aus analoger Wärme und digitaler Kälte kennzeichnet die meisten Stücke auf "Earnest And Without You", einzig das rein instrumentale "Dreams Pt.1" ist uneingeschränkt der analogen Seite zuzuordnen. Anmutig und wunderhübsch ist es obendrein.

Ebenfalls bezaubernd ist "Seven". Wenige Klavierakkorde und mit Bedacht eingesetzte Flächensounds genügen vollkommen, um aus einer hübschen Idee ein umwerfendes Lied zu machen. Die Berliner erlauben sich den Luxus, zum rechten Moment innezuhalten und der Musik Luft zum Atmen zu geben. Unnötig überladen ist keines der Stücke, vielmehr sorgen die Freiräume zwischen den Tönen dafür, dass sich die zerbrechlichen Gesangsmelodien erst entfalten können. So gerät etwa "Silvan glade" zu einer perfekten Untermalung schwermütigen Dahinsinnens. Auch das abschließende, leicht folkige "From a boat" vermag mit einfachen Mitteln große Wellen zu schlagen. Die kammermusikalische Luftigkeit des Sounds tut ihr Übriges dazu. Angst vor Schönheit haben Grimm und Passancantilli jedenfalls nicht, auch wenn sie dies durch das bewusste Legen falscher Fährten geschickt zu verbergen wissen.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Wind & sky
  • Seven
  • Silvan glade

Tracklist

  1. Images
  2. Wind & sky
  3. Shattered
  4. Seven
  5. Dreams Pt.1
  6. Dreams Pt.2
  7. Silvan glade
  8. From a boat

Gesamtspielzeit: 32:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Merle Hoffmann
2014-10-07 15:48:08 Uhr
Tolle Rezension eines wirklich sehr besonderen Albums! Meine Favoriten sind seven, from a boat und das düster schöne silvan glade! Ich freue mich auf Herbst und Winter!

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-10-01 21:07:30 Uhr
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