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The Vaselines - V for Vaselines

The Vaselines- V for Vaselines

Rosary / Rough Trade
VÖ: 03.10.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Wie geschmiert

Drei Platten innerhalb von gut und gerne 25 Jahren aufzunehmen, kann man nun gerade nicht als smooth sailing für Musikerverhältnisse bezeichnen. Dennoch, und das dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, reichte das den beiden unberühmtesten berühmten (Indie-)Rockstars Eugene Kelly und Frances McKee seit der Erhebung in den musikalischen Hochadel durch einen unfreiwillig noch berühmteren Rockstar Anfang des vorletzten Jahrzehnts, um über die Runden zu kommen. Bis 2010 mindestens, denn da tauchten The Vaselines plötzlich nach unzähligen Ab-/Umwegen über etwaige andere Projekte wieder auf.

Das damalige Comeback "Sex with the X" ist nun auch schon wieder ein paar Perioden alt. Nichtsdestoweniger markiert "V for Vaselines" (im Vaselines-Kosmos) aber wirklich einen Schnellschuss aus der - ehem - Hüftregion. Was man dem Material auf der neuen Platte nicht zwingend auch anhören kann. Einerseits, weil eine der wohl größten Qualitäten des mittlerweile zum Quartett expandierten Duos, die ungefilterte Naivität und Direktheit in Wort und Ton, bewahrt wurde und andererseits auch fein austarierte Songstrukturen auf dem Album Platz gefunden haben.

Was dem Hörgenuss der knappen halben Stunde bisweilen zum Vorteil gereicht. Grob geschätzte 57,6891% des Albums nämlich sind besetzt durch das Rezitat des plakativen Einbahnstraßenpunk der Ramones. Und das derart konsequent, dass sie fast Gefahr laufen, sich ein bisschen die Reifen abzufahren. Glücklicherweise wird zwischendurch die Waage aber immer auch mit einem Gegengewicht beschwert, sodass die Vaselines nicht die Balance verlieren.

Anders geschrieben: Wären die Songs auf "V" Süßigkeiten, dann wäre "High Tide Low Tide" das hier. Ein wenig härter, und man muss ein bisschen beißen, aber immer noch sehr klebrig, zuckerig, pappig. Und "Single Spies" das hier. Weich und flauschig und auf der Zunge schmelzend. Schuld an dem Ganzen sind die sehr poppigen Gesangsharmonien der beiden Frontschotten, für die Subtilität eine Nebensache darstellt.

Und dann gibt es da noch die Ausreißer, wenn man so will, in Form von "Earth is speeding", das eine immer wieder nervös hin- und herrutschende Gitarre dazwischenwirft, die merkwürdig aus dem Kontext gerissen klingt. Nach R.E.M. auch einen Tick. Oder "Inky lies", das mit gehauenen Pianoakkorden und Würfelrhythmus aufwartet. Das allerbeste heben sich Kelly, McKee und Konsorten aber für den Schluss auf. Mit dem "Switch on / Switch off / Turn the lights low"-Mantra und den The-Jesus-And-Mary-Chain-artigen Drums und den Fusseln auf den Saiten in "Last half hour" kommt die mittlerweile relative gut geschmierte Maschine - wenn auch mit ein paar klebrigen Zuckerrückständen im Getriebe – zum Stillstand.

(Tobias Scheibe)

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Highlights

  • High tide low tide
  • inky lies
  • Last half hour

Tracklist

  1. High tide low tide
  2. The lonely l.p.
  3. Inky lies
  4. Crazy lady
  5. Single spies
  6. One lost year
  7. Earth is speeding
  8. False heaven
  9. Number one crush
  10. Last half hour

Gesamtspielzeit: 33:45 min.

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Armin

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