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Death Penalty - Death Penalty

Death Penalty- Death Penalty

Plastic Head / Soulfood
VÖ: 05.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Partythema Todesstrafe

Wer auf der Suche nach provokanten Gesprächsthemen ist, um die nächste allzu konforme Party ein bisschen aufzumischen, kommt an einem Klassiker kaum vorbei: der Todesstrafe. Selbst mitten in Europa, so weit entfernt von elektrischen Stühlen, Giftspritzen und Erschießungskommandos, wie es nur geht, findet sich immer wieder der eine oder andere Fehlgeleitete, der mit voller Inbrunst ihre (Wieder-)Einführung fordert. Ein bisschen weniger kontrovers könnte es auf der nächsten Metal-Party zugehen, wenn die Frage lautet: "Was hältst du eigentlich von Death Penalty?"

"Find' ich ziemlich klasse", könnte das Gegenüber antworten und damit in vier Worten den Nagel auf den Kopf treffen. Denn auf so etwas können sich auch die schärfsten Gegner der Todesstrafe einigen, zumindest wenn sie auf Metal alten Schule, sprich: aus den 80ern, stehen. Death Penalty sind aber dabei aber nicht nur zu spät Geborene, die ihre Liebe zu behäbig-opulentem Metal im Plattenschrank von Papa gefunden haben. Kopf der Band ist Gaz Jennings, der vor rund 30 Jahren bei Acid Reign und danach mit Lee Dorrian und Cathedral die britische Metalszene geprägt hat. Zusammen mit Sängerin Michelle Nocon, Schlagzeuger Frederik Cosemans von den belgischen Doom-Metallern Serpentcult und Bassist Raf Meukens lässt er die Zeit wiederaufleben, in der Doom ein ganz natürlicher Teil der NWOBHM war. Und im Gegensatz zu Cathedrals letzten Platten vor der Rente klingt "Death Penalty" nicht nur nach Nostalgie.

Insbesondere Nocon holt aus Jennings' ab und zu etwas schlurfigen Riffs immer noch ein bisschen mehr heraus und rettet so das eine oder andere Stück von einem "okay" hinüber ins "rockt solide". Und das ist, wie im Fall von "Children of the night", zum Glück die Ausnahme. Songs wie "Immortal by your hand" oder "Howling at the throne of decadence" haben nicht nur ordentlich Feuer unterm Arsch, sondern auch richtig gut groovende Riffs, die an die besten Zeiten von Cathedral erinnern. Nocons relativ hohe Stimme passt ganz hervorragend auf die mittigen Songs, denen der erdbebenartige Druck vieler moderner Genreplatten zugunsten einiger gutgelaunter Tempowechsel abgeht.

Death Penalty sind farbenfroher und lebendiger, als es das Cover und der Bandname vermuten lassen. Wer hier auf Friedhofs-Doom und Grabesstimmung spekuliert, liegt daneben. Sogar die düstersten Ausflüge, darunter das langsam rollende "She is a witch", kommen nicht ohne die eine oder andere sonnige Harmonie aus, die eher im Psych-Rock als im Metal beheimatet ist. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass der Bandname nicht etwa einer morbiden Vorliebe für Exekutionen seitens Jennings geschuldet ist, sondern dem gleichnamigen Album der britischen Doom-Pioniere Witchfinder General. Nicht das schlechteste Vorbild für ein ausgezeichnetes Album.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Howling at the throne of decadence
  • She is a witch
  • Immortal by your hand

Tracklist

  1. Grotesque horizon
  2. Howling at the throne of decadence
  3. Eyes of the heretic
  4. Golden tides
  5. Into the ivory forest
  6. Children of the night
  7. The one that dwells
  8. She is a witch
  9. Immortal by your head
  10. Written by the insane

Gesamtspielzeit: 52:40 min.

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Armin

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2014-09-10 22:47:52 Uhr
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