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Trümmer - Trümmer

Trümmer- Trümmer

PIAS / Rough Trade
VÖ: 22.08.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Für immer jung

Paul Pötsch sieht nicht nur aus wie der junge Jochen Distelmeyer, er hat auch die Pose vom ehemaligen Blumfeld-Chef ganz gut drauf. Verschmitzt ist das Lächeln, perfekt sitzt der Scheitel, zerknittert ist das Jackett. Wenn man Trümmer, diesem hoffnungsvollen Hamburger Trio, einen Vorwurf stricken will, dann den, dass es seinen zerbrechlichen Punk-Rock ganz bewusst in eine Tradition stellt, die sich vor Jahren schon selbst beerdigt hat. Das dunkel-schimmernde Debüt dieser blutjungen Band kommt jedoch so frisch und frei, so ungestüm und naiv daher, dass man diesen ganzen schweren Historismus-Sack auch einfach mal zur Seite schieben kann.

In seinen Texten kreist Pötsch um sich selbst, erzählt von teenage angst und der Magie nächtlicher Großstädte. Dazu randaliert ein schepperndes Schlagzeug, quält sich der Bass in bewährter Jan-Müller-Manier, und die Gitarren jaulen wie bei den Undertones. "In all diesen Nächten / Sind wir nicht brav, sondern schlimmer / Und wir werden niemals alt / Nein, wir bleiben so für immer, für immer", singt Pötsch im Träumer-Punk von "In all diesen Nächten". Diese romantische Sehnsucht ist schon hundertmal besungen, tausendmal in Literatur gehauen worden, doch kann man sich das durchaus auch noch mal mit der wackeligen Stimme von Pötsch vorsingen lassen.

Die Songs heißen hier "Revolte", "Nostalgie", "Macht" oder "Morgensonne" und bauen auf das Schlagzeug-Bass-Gitarre-Prinzip. Die Songs sind mal wilde Punk-Rocker, mal verträumte Schrammel-Popper. Das klingt mal urbritisch, mal nach Garagen-Punk, mal nach dem ureigenen Tapete-Sound. Und wenn die Spielzeit von einer knappen Stunde für ein Debüt-Album auch ziemlich ambitioniert ist, so poltert "Trümmer" doch einigermaßen kurzweilig vor sich hin.

Trümmer bleiben in ihren Songs einigermaßen unnahbar, kühl, distanziert, auch wenn Sänger Pötsch das Herz offensichtlich auf der Zunge trägt: "Ich stehe total auf einfache Texte. Rio Reiser, Hilde Knef, Marlene Dietrich, dieses Schlagerhafte", sagt er. Das nimmt man ihm und seinen beiden Kollegen dann allerdings nicht ab. In Trümmer steckt viel Kunstwillen drin, und eine unumwundene Fuck-the-establishment-Attitüde. Dazu kann man prima die Faust in den Nachthimmel recken, ein paar Bier zischen. Für den großen Angriff fehlt es aber noch an Substanz.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • In all diesen Nächten
  • Straßen voller Schmutz
  • Zurück zum Nichts

Tracklist

  1. Schutt und Asche
  2. 1000. Kippe
  3. Revolte
  4. In all diesen Nächten
  5. Wo ist die Euphorie
  6. Nostalgie
  7. Der Saboteur
  8. Straßen voller Schmutz
  9. Scheinbar
  10. Papillon
  11. Macht
  12. Zurück zum Nichts
  13. Morgensonne

Gesamtspielzeit: 51:33 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Das
2015-10-31 19:55:14 Uhr
Langweilige Rich Kids
Theo Zw.
2015-06-28 21:03:17 Uhr
Vielleicht ist dieses "Band"-Ding auch einfach durch heutzutage.
Sepp Bl.
2015-06-28 16:09:16 Uhr
Was für eine langweilige Sch.isse!! Schon allein die Typen: Yuppiesöhnchen vom allerfeinsten. Schau dir mal den Basser an, dann weisste bescheid.. Passt perfekt zu dieser langweiligen, onlineverblödeten Jugend..

Ituri

Postings: 413

Registriert seit 13.06.2013

2015-03-19 19:49:35 Uhr
Wird ja nur gejammert hier.
Morgensonne jedenfalls ist schlicht und einfach großartig!

Rumhorster

Postings: 323

Registriert seit 04.03.2014

2015-01-13 15:21:14 Uhr
Nicht falsch, aber das wurde doch schon hundertmal vorher gesagt. Wieso ist das jetzt so bahnbrechend?
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