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Greys - If anything

Greys- If anything

Carpark / Indigo
VÖ: 11.07.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Die Aufsmaulhelden

Was Tolles gewusst: Da war Plattentests.de doch tatsächlich so schlau, die letzten Alben von Black Lung und White Lung zwecks Kontrast in ein und demselben Update zu rezensieren. Noch köstlicher wäre es gewesen, wenn beide Bands aus Freude an den farblichen Gegensätzen ein gemeinsames Projekt auf die Beine gestellt und es schlicht Greys genannt hätten, damit der Name nicht so lung, pardon lang wird. Haben sie aber natürlich nicht, denn grau ist alle Theorie. Schlagen wir uns also stattdessen mit vier Kanadiern herum, deren musikalische Weltsicht sich entwaffnend einfach liest: "Greys sind eine laute Rockband aus Toronto."

Grundsätzlich eine zutreffende, wenn auch zu kurz gegriffene Selbsteinschätzung angesichts der Einflüsse aus Post-Hardcore, Grunge und Noise-Rock, die das Quartett um Frontmann Shehzaad Jawani geprägt haben dürften. Greys' Debüt reicht nämlich sowohl für mehrere Rachenputzer mit Kurt Cobain als auch für ein magenfüllendes Menü aus der wahrscheinlich veganen Küche von Fugazi-Gitarrist Guy Picciotto. Passend dazu gibt es im nach dem Altvorderen benannten Auftakt nicht nur "There goes my hero"-Gebrüll, sondern auch kräftig aufs Maul. Zwar lediglich für 90 Sekunden, doch Lärmempfindliche sollten sich nicht zu früh freuen: Greys laden nur kurz nach.

Etwa für das großartig ungerührt stampfende "Use your delusion", bei dem sich Jawani in pöbelnder Geistesverwandtschaft mit Pissed Jeans' Matt Korvette lautstark darüber beschwert, dass niemand einen Song für ihn schreiben will. Zumindest nicht die Kollegen – die knallen ihm lediglich hämisch einen durchdrehenden Bass-Schlagzeug-Unterbau nebst genau eineinhalb Riffs vor den Latz, die bisweilen an vergröberten Shoegaze erinnern. Kein Wunder, dass Jawani im ähnlich furiosen "Flip yr lid" nur noch ein verwirrtes "Come a little closer / Stay away" ins Mikro bellt. Siehe hierzu den alten Mama-Spruch: "Viel Spaß, und trink nicht so viel." Ja, was denn nun?

Doch hat man sich an diese ungehobelten Umgangsformen gewöhnt, macht "If anything" tatsächlich großen Spaß – sei es beim titelgemäß knirschigen Donnerbalken "Pretty grim" oder dem hyperaktiven Gejohle von "Brain dead", das in grauen Zellen und Moshpit gleichermaßen für Aufruhr sorgt. Ein wenig gesitteter geht es eigentlich nur zu, wenn sich "Girl in landscape" eingangs kurz als The Cures "A forest" tarnt oder der nachgerade aufwändig strukturierte Fast-Sechsminüter "Lull" French Toast zunickt, der früheren Band des zeitweiligen Fugazi-Drummers Jerry Busher. Vielleicht ist der sogar ein Kandidat für den Opener des nächsten Albums? Falls es nach all dem Krach noch eines gibt.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • Use your delusion
  • Flip yr lid
  • Brain dead
  • Lull

Tracklist

  1. Guy Picciotto
  2. Use your delusion
  3. Flip yr lid
  4. Adderall
  5. Pretty grim
  6. Chick singer
  7. Girl in landscape
  8. Brain dead
  9. Cold soak
  10. Brief lives
  11. Lull

Gesamtspielzeit: 34:20 min.

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Armin

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2014-07-25 01:56:46 Uhr
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