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Die Antwoord - Donker mag

Die Antwoord- Donker mag

Zef / Rough Trade
VÖ: 30.05.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Abrisskommando

Ruf den Anwalt: An dieser Band werden sich wieder die Geister scheiden. Sind Ninja, Yo-Landi Vi$$er und DJ Hi-Tek nun sympathisch oder nicht? Sind sie gefährlich oder liebenswert? Ist ihre Musik unerträglich oder unwiderstehlich? Klare Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Und deshalb sind die drei Südafrikaner derzeit auch so heiß diskutiert. Klar ist: Man sollte sich nicht vom ersten, dilletantisch-prolligen Eindruck der Band verwirren lassen. Image und Zielsetzung sind gründlich inszeniert. Hinter den Musikern stecken südafrikanische Comedians. Erst der Erfolg ihrer ersten Videos im Netz hat sie zu einer echten Band gemacht. Aber hey: Was soll's? So geht Pop. Und das hier ist Pop in Perfektion. Mit einer Punk-Attitüde und einem beträchtlichen Spaß-Faktor. Oder wie sie es selbst nennen: Rap-Rave, the next level shit.

"Donker mag" ist bereits das dritte Album der Band und es startet mit einer Drohung: "Don't fuck me" warnt Ninja seinen Plattenboss per Anrufbeantworter. Es folgt "Ugly boy" – das erste Highlight dieser Platte, eine bemerkenswert eingängige Pop-Nummer, deren aufdringliche Naivität einem unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht meißelt. Yo-Landi säuselt minniemousig ins Mikro, verführerisch bis in die kurzen Haarspitzen. Dann geht es Schlag auf Schlag. Die Sounds dieser Platte sind neonfarben, hyperaktiv und jahrmarkttauglich, aber zu keiner Sekunde trivial. Sicher: Virtuos ist das Ganze hier auch nicht. Aber das hat ja auch keiner behauptet. Jedoch ist alles frisch und erfrischend und frei von jenem verbissenen Ernst sowie der Selbstüberschätzung, die so viele Acts derzeit als Triebfeder ihres Schaffens betrachten. Die Antwoord grätschen plump dazwischen. Sie sind ein Abrisskommando. Botschafter des Chaos, der Ekstase, des Scheiß-Egal.

Da wäre zum Beispiel "Happy go sucky fucky", ein Song wie ein japanisches Video-Game. "Fuck your rules" piepst Yo-Landi und man kann sie förmlich vor sich sehen: die riesige Festival-Meute mit hochgestreckter Faust, bereit, den Rock'n'Rollern auf der Hauptbühne den Kampf anzusagen. Das ist Musik im Imperativ, die auf's Tanzbein zielt, auf's Trieb- und auf's Humorzentrum. Fast jeder Schuss ein Treffer. Etwa "Pitbull terrier", die Vorab-Single mit gewohnt verstörendem und aufsehenerregendem Video, das jedes Spiegelplättchen einzeln von der Discokugel pustet, bis sie nackt und unbrauchbar von der Decke baumelt. Eine Überraschung ist "Strunk" – eine waschechte Ballade über die Liebe, die klingt, wie das Seifenblasen-Finale eines Kindergarten-Musicals. "Love fucks you all like an evil angel" ist eine saure Warnung und ein süßes Versprechen zugleich.

Lass die Geister sich scheiden, wie sie wollen. Und bestell den Anwalt ab. Die Antwoord können die Welt aus den Fugen heben. Punkt.

(Sebastian Meißner)

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Highlights

  • Ugly boy
  • Happy go sucky fucky
  • Pitbull terrier
  • Strunk

Tracklist

  1. Don't fuck me
  2. Ugly boy
  3. Happy go sucky fucky
  4. Zars
  5. Raging zef boner
  6. Pompie
  7. Cookie thumper!
  8. Girl I want 2 eat u
  9. Pitbull terrier
  10. Strunk
  11. Do not fuk wif da kid
  12. Rat & Rap 666
  13. I don't dwank
  14. Sex
  15. Moon love
  16. Donker mag

Gesamtspielzeit: 47:28 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
ich wills gar nich wissn
2014-06-20 19:38:36 Uhr
was ist Eklektizität?
Frodo Lynn
2014-06-20 13:51:24 Uhr
Erinnert in seiner Eklektizität ein wenig an die Wahlberliner Hype-Band der Stunde The Dirty Honkers.
Ulrike
2014-06-20 13:50:21 Uhr
Verrücktes Konglomerat aus verschiedenen Musikstilen, überraschend und vertraut zugleich, toll!
gerd
2014-06-19 22:50:58 Uhr
es ist nur noch masche - aber ich falle gerne wieder darauf rein.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-06-19 19:36:39 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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