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Pale Grey - Best friends

Pale Grey- Best friends

Jaune Orange / Timezone
VÖ: 02.05.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Auf großer Fahrt

Bonjour Monsieur Thomas Mars, hey Mr. Joe Newman, sagt mal, da ist ja nun doch noch ordentlich Platz zwischen Phoenix und Alt-J, was packen wir denn da am besten rein? Keine Ideen? Is Euch auch Wurscht? Ja denn, die Plattentester haben einen Vorschlag: Pale Grey aus Belgien, Newcomer mit gerade erschienenem Erstling. D'accord, alright? Ok, wird gemacht! Pale Grey, vier Jungs aus dem Flämischen, touren mit ihrem Gitarren-Indie-Dreampop seit Jahren erfolgreich durch heimische Gefilde. Jetzt machen Sie sich mit ihrem Debüt "Best friends" on the road Richtung Ausland. Doch wie sieht es mit der internationalen Verkehrstauglichkeit des Quartetts aus?

Die erste Auskopplung "Seaside" bringt ziemlich genau auf den Punkt, wo Pale Grey sich musikalisch einordnen: solide Bassline, Gitarrengeklicker, Synthiegeplenkel im Chorus, dazu eine lethargische Stimme, die im Kehrvers aber doch ins Eingängige verschiebt und irgendwo zwischen Langeweile und Freudensprung den Glücksfall bemerkt, dabei aber innerorts geradlinig 50 fährt. "Spiral" lässt den elektronischen Vorhang fallen, nähert sich dem 80s-Dreampop, während der Bass weiter geradeaus steuert und die Gitarren zitternd ihre Pickings beisteuert. Als zwei Drittel der Songlänge gespielt sind, lässt sich das ansonsten weitestgehend gediegen agierende Kollektiv auf ein Explosiönchen ein: Ein Auto rast vorbei, hat die Ampel ignoriert, die Gitarren schwören ein Gewitter herauf, es blitzt, aber das Knöllchen war's alle mal wert.

"Milopoy" hat den meisten Drive auf "Best friends", man ist jetzt auf der Überholspur. Der Klimperbeat gewährt den Belgiern Windschatten und zeigt mit ausgedehntem Instrumentalteil die Schönheit der vorbeiziehenden Landschaft. "Shame" hat einen düstereren Charakter, es dämmert, das Quartett knipst das Fernlicht an. Der Refrain wird fast im Spoken Word bestritten, es beginnt zu regnen, gegen Ende wird der Track zur Rutschpartie, den Pale Grey aber meistern, ohne auch nur eine Pylone zu touchieren.

Herzlichen Glückwunsch, hier haben Sie den Lappen: Pale Grey stellen mit "Best friends" ihr Talent für das internationale Fahrwasser unter Beweis, legen sich mit Freuden in die Kurven ihres vertrackten Weges, fahren vorausschauend, reagieren in Überraschungsmomenten schnell und klug. Das Debüt der Belgier tuckert einmal, ein anderes Mal rast es, lässt Spielraum für zahlreiche Neu- und Immerwiederentdeckungen des Zuhörers, schiebt sich ruhig durch die Straßenverengungen an den Genregrenzen. Was soll man da wünschen außer "Gute Fahrt"?

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Seaside
  • Spiral
  • Milopoy

Tracklist

  1. Dead line
  2. Seaside
  3. Bathle
  4. Spiral
  5. Shane
  6. Wolf
  7. Milopoy
  8. Confession
  9. The gold rush
  10. Homeland

Gesamtspielzeit: 29:49 min.

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