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Foxes - Glorious

Foxes- Glorious

Columbia / Sony
VÖ: 09.05.2014

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hat die Gans gestohlen

Das ist so wie Pulitzer-Preis absahnen, obwohl man nur für die Schülerzeitung geschrieben hat: Louisa Rose Allen hat noch kein Debütalbum auf dem Markt, da ist sie schon Grammy-Gewinnerin. Und das nicht etwa, weil der Hausmeister der Verleihung zufällig ihr Onkel ist und bei den Proben eine Trophäe beiläufig nach Hause gefeudelt hat. Nee, nee. Die 24-Jährige aus Southampton zierte Zedds Single "Clarity", welche bei den Grammy Awards 2014 als "Best Dance Recording" ausgezeichnet wurde. Obwohl der Song auf dem Papier einiges an Hitpotential mitbrachte, gelang genau das in Deutschland nicht. Und Foxes verschwand hierzulande von der Bildfläche, bevor sie überhaupt da war, zumindest für jene, die nicht noch penibel die britischen Charts studierten und über "Youth" stolperten.

Aber dafür ist ja nun "Glorious" da. Zweifelsfrei eine Pop-Platte, die weniger Bubblegum abwirft, als das Albumcover vermuten lässt und weniger Dance-Parkett unter den Füßen hat, als die Kollaboration mit Zedd vielleicht suggeriert. "Talking to ghosts" versucht sogleich die Gratwanderung zwischen Florence & The Machine, Marina & The Diamonds und, tja, sowas wie orientalischen Adiemus, dominantes Drumming hier, zerstückelte wie überlagerte Rave-Synthies dort. Die Single "Youth" geiselt einen elektronischen Uhu, der den Vocoder nur kurz aufmucken lässt, "Echo" mopst ein wenig Melodie bei Massive Attacks "Unfinished sympathy" und "Holding onto Heaven" klingt in etwa so, als wäre Florence Welchs "Rabbit heart (Raise it up)" für Katy Perry aufgearbeitet worden.

Weil der Name nun schon zwei Mal fiel: Bei Welch sind es mehr die raumfüllenden Ooooh-Rufe, die Rhythmik, die sie ins Gedächtnis rufen, weniger der vocale und instrumentale Bombast. Eine Ausnahme bildet da der Refrain von "Let go for tonight". Der Kontrast wird mit dem balladesken "Night glo" sodenn unmittelbar hinterhergeschickt, zuvor hatte das an Lorde erinnernde "White coats" schon einen R'n'B-Pelz aufgetragen. Eine durch und durch konventionelle Platte sollte "Glorious" also nicht werden. Weitgehend abgeschirmt von Banalitäten, ist man Ohrenzeuge eines Shakehands von Pop-Alltag und vermeintlichen Indie-Darlings, so dass ein eher klassisches "Night owls early birds" mitsamt springender E-Piano-Line fast schon aus dem Rahmen fällt. Es fällt allerdings schwer zu sagen, wofür Foxes steht. Noch jedenfalls. Solange versuchen wir Wiedererkennungswert als Kackwort zu beschimpfen und aus der Stadt zu mobben.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Night glo
  • Night owls early birds
  • Count the saints

Tracklist

  1. Talking to ghosts
  2. Youth
  3. Holding onto Heaven
  4. White coats
  5. Let go for tonight
  6. Night glo
  7. Night owls early birds
  8. Glorious
  9. Echo
  10. Shaking heads
  11. Count the saints

Gesamtspielzeit: 44:57 min.

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Armin

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2014-04-29 12:25:56 Uhr
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