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Howler - World of joy

Howler- World of joy

Rough Trade / Beggars / Indigo
VÖ: 21.03.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Die Dauerwelle

Sie können das schon ganz gut, die Jungs von Howler. Der betont coole Ausdruck auf den Fotos, bei deren Anblick es einen direkt ein bisschen fröstelt. Die schnodderige Art, mit der sie auf Interview-Fragen antworten. Die Story, die sie erzählen, wenn es um ihre Bandgründung geht – klar, langweilig war ihnen also. Klingt alles nach heißer Luft? Möglich. Die allerdings umweht den Hörer höchstens in Gedanken, wenn man sich zum Debüt "America give up" oder auch zum Nachfolger "World of joy" an einen sonnigen Strand denkt, sich alsbald aufs Surfbrett schwingt und die Wellen reitet, als hätte man nie etwas anderes gemacht. Und die Rechnung geht für Howler ja auch auf: Mittlerweile bejubelt nicht mehr nur der NME die Band um Sänger Jordan Gatesmith, sondern auch der Rest der Musikwelt.

Auf dicke Hose machen sie dementsprechend und zu Recht auch auf ihrem zweiten Album, das fängt schon beim Opener "Al's corral" an: Mit hochgezogener Oberlippe und schmutzigen Turnschuhen schrammeln sich Howler durch Papas Garage, steigen ins Auto, fahren ans Meer, feiern laut und machen Laune. Sollen doch die anderen Probleme ausdiskutieren und sich über den Kummer der Welt beklagen. Mehr noch: Im nach vorne bretternden Titeltrack verdeutlicht das Quartett, dass ihnen nichts ferner liegen könnte, als irgendetwas – sich selbst offenbar eingeschlossen – ernster zu nehmen, als es wirklich ist. Auch mal angenehm.

Mit dem zynischen Rotz-Punk von "Yacht boys" wird dann auch klar, warum der New Musical Express die Band aus Minnesota so erwähnenswert fand, dass er sie 2011 auf den dritten Platz der besten neuen Bands wählte, während die erste relativ radiofreundliche Single "Don't wanna" mitsamt dem wirklich gelungenen Video vermuten lässt, dass Howler das alles womöglich doch nicht nur zum Spaß machen, sondern durchaus den Anspruch haben, auch ihre Fans zu unterhalten. So klingt auch "Here's the itch that creeps through my skull" schon eine Ecke nachdenklicher, als man es noch von "America give up" gewohnt war, obgleich schon das darauffolgende "Indictment" wieder aufs Brett steigt und die Freiheit der Jugend zelebriert. Mit dem Lo-Fi-Pop von "Aphorismic wasteland blues" endet "World of joy" schließlich überraschend zurückhaltend, das Handtuch wird ausgeschüttelt, alle Sachen zusammengepackt und im Auto verstaut. Ab nach Hause – die nächste Welle kommt aber bestimmt.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Al's corral
  • World of joy
  • Here's the itch that creeps through my skull

Tracklist

  1. Al's corral
  2. Drip
  3. Don't wanna
  4. Yacht boys
  5. In the red
  6. World of joy
  7. Louise
  8. Here's the itch that creeps through my skull
  9. Indictment
  10. Aphorismic wasteland blues

Gesamtspielzeit: 28:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Gordon Fraser

Postings: 2537

Registriert seit 14.06.2013

2014-04-03 20:13:19 Uhr
Großartig! Echter Fortschritt zum etwas oberflächlichen Debüt.

Aber was sollen die ganzen Surf-Anspielungen in der Rezension hier? Ist doch auch musikalisch 'ne ganz andere Ecke?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-03-11 21:41:54 Uhr
Frisch rezensiert!

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