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Das Gezeichnete Ich - Hinter all den Dingen

Das Gezeichnete Ich- Hinter all den Dingen

Sony
VÖ: 21.02.2014

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Klavier gewinnt

Das Gezeichnete Ich legt keinen Wert darauf, der Öffentlichkeit ständig Portraits oder gar seinen bürgerlichen Namen unter die Nase zu reiben. Warum auch? Schließlich ist mit Musik alles gesagt, was es zu wissen gibt. Ob über die Liebe zu Frauen, das Glück oder den Sinn des Lebens. Das Gezeichnete Ich findet für jede Gelegenheit Worte. Ob es immer die richtigen sind, sei einmal dahingestellt. Die Hauptsache ist ja sowieso, dass die elektronischen Beats das alles übertönen.

Schon bei seinem selbstbetitelten Debütalbum aus dem Jahre 2010 machte Das Gezeichnete Ich ein Geheimnis aus seiner wahren Identität. Mittlerweile kennen ausgesuchte Fans den Namen des Songwriters und auch das Gesicht dahinter. Trotzdem bleiben diese Informationen unwichtig. "Hinter all den Dingen" gewährt direkt einen Blick hinter die Fassade, ohne sie überhaupt vorzustellen. Etwas Kitsch fließt in diese Selbstoffenbarung allerdings auch mit ein, und so wird vor allem die erste Hälfte des Albums zu einem mit Elektro überladenen Popbrei. "Vielleicht bin ich nur hier, weil Du da bist" – ehrliche Worte, die in dieser Umgebung jegliche Bedeutung verlieren. Ein theatralischer Chor hilft da auch nicht mehr weiter. "Kann warten" hätte ein einfaches Klavier wohl besser vertragen, und gleich darauf folgt in "Mein Lied soll ein Anfang sein" ein Bass, der selbst Scooter zu peinlich gewesen wäre.

Dabei macht Das Gezeichnete Ich durchaus einiges richtig. Insbesondere beim Songwriting zeigt er sich wesentlich kreativer als vergleichbare Kollegen und klaut nicht etwa bei bereits verstorbenen Legenden. Und gute Texte sind bekanntlich schon die halbe Miete. Wenn da nur nicht dieses kopfschmerzauslösende Gedudel wäre. Logisch, dass der wohl stärkste Song auf "Hinter allen Dingen" weitestgehend darauf verzichtet. Stattdessen gibt es hier nun das ersehnte Klavier. Gleichzeitig ist "Muttertag" das vielleicht persönlichste Stück des Albums. Auch wenn es darin dann doch mehr um die eigene Seele als die eigene Mutter geht. Zum Abschluss hat Das Gezeichnete Ich noch einmal ehrliche Worte zur Hand: "Wir sind noch weit davon entfernt, uns nah zu sein." Wie wahr. Vielleicht ist die erste Annäherung ja bei Album Nummer drei in Sicht. Bis dahin schön die Finger vom DJ-Pult lassen und lieber beim Debüt verweilen.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Muttertag

Tracklist

  1. Echo
  2. Wir hatten Glück
  3. Weil Du da bist
  4. Dein Herz
  5. Blatt im Wind
  6. Hinter allen Dingen
  7. Muttertag
  8. Kann warten
  9. Mein Lied soll ein Anfang sein
  10. Geliebt haben sie
  11. Glaube
  12. Weit entfernt

Gesamtspielzeit: 42:56 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2014-02-11 21:20:48 Uhr
Mal wieder ein paar Threads zu frisch rezensierten Alben, die noch keinen haben.

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