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Tinariwen - Emmaar

Tinariwen- Emmaar

Wedge / [PIAS] Cooperative
VÖ: 07.02.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Staubsänger

Die Wüste. Ein ebenso lebensfeindlicher wie erhabener Ort. Zur sengenden Hitze gesellt sich eine tiefe Stille. Das Schweigen zu durchdringen scheint unmöglich. Alles, was ist, ist die Wüste, die Wüste und Musik.

Die Geschichte von Tinariwen, was soviel wie "die Wüsten" bedeutet, beginnt an einem jener Orte, die niemand auf der Landkarte finden würde: im algerischen Tamanrasset, tief in der Sahara. Die ursprünglich aus Mali stammenden Musiker aus dem Volk der Tuareg formierten sich dort Ende der 1970er Jahre. Nach einigen unsteten Jahren, in welchen sich die Bandmitglieder auch als Untergrundkämpfer verdingt hatten, widmeten sie sich schließlich ganz ihrer Musik, welche ihnen seit der Jahrtausendwende auch internationale Anerkennung eingebracht hat. Ihr letztes Album "Tassili" wurde gar mit einem Grammy honoriert.

Tinariwen vermengen die Musik ihres Volkes mit westlichen Einflüssen, wobei primär der Blues zu nennen ist. Auch ihr neues, in den USA produziertes Album "Emmaar" führt diesen Stilmix konsequent fort. Die Lieder folgen hierbei klassischen Call-and-Response-Mustern: Ein Solosänger führt die Melodie ein, ein vielstimmiger Chor antwortet. Der beschwörende Charakter der Musik wird durch repetitive Gitarrenmotive und den Einsatz zahlreicher traditioneller Percussion-Instrumente verstärkt. Auch wenn man kein Wort versteht, wecken die Lieder Assoziationen zu Weite und Einsamkeit. Klänge wie gemacht für lange Nachtfahrten.

Das Album ist sowohl im Sound als auch in der Atmosphäre ungemein homogen. Auch wenn das Grundmuster aller Kompositionen stets das Gleiche ist, besitzt jeder Song jene kaum greifbare Anziehungskraft, welche beispielsweise auch der Musik John Lee Hookers innewohnt. Höhepunkte sind gleichmäßig verteilt, wobei besonders das meditative "Imidiwan ahi sigdim" und das aufgrund seiner Beschwingtheit ein wenig aus dem Rahmen fallende "Emajer" eine besondere Erwähnung verdienen.

Wer auf generisches Weltmusikgedudel steht, ist bei Tinariwen an der falschen Adresse. Trotz der steigenden Popularität der Band steht "Emmaar" seinem Vorgängeralbum in Sachen Intensität und Unmittelbarkeit in nichts nach. Der nächste Grammy wartet auf Abholung

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Chaghaybou
  • Imidiwan ahi sigdim
  • Tahalamot
  • Emajer

Tracklist

  1. Toumast tincha
  2. Chaghaybou
  3. Arhegh danagh
  4. Timadrit in sahara
  5. Imidiwan ahi sigdim
  6. Tahalamot
  7. Sendad eghlalan
  8. Imdiwanin ahi tifhamam
  9. Koud edhaz emin
  10. Emajer
  11. Aghregh medin

Gesamtspielzeit: 49:15 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3577

Registriert seit 12.12.2013

2014-01-28 12:30:39 Uhr
Hab das Album sehr gerne gehört und rezensiert. Sehr angenehme Musik, auch wenn auf Albumlänge ein bisschen die Abwechslung fehlt. Trotzdem ne Band, die man nur empfehlen kann.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2014-01-27 20:23:09 Uhr
Wir machen mal wieder ein paar Threads auf zu frisch rezensierten Alben, die noch keinen haben. Hier könnt Ihr Euch über diese Platte austauschen.
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