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Solander - Monochromatic memories

Solander- Monochromatic memories

Tenderversion / Al!ve
VÖ: 31.01.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gute Bekannte

Nur nicht hasten, sich langsam aber stetig vorwärts tasten, die kleinen Schritte genießen, den großen Sprung erst gar nicht wagen. So könnte das Credo der beiden schwedischen Indie-Folk-Popper Solander lauten. Gefühlvolles Banjo-Picking, verträumte Gitarrenläufe, schwermütig-melancholischer Gesang, lyrisch eingebettet in romantisierende Naturmetaphern. Kennt man alles schon? Ja, natürlich. Fredrik Karlsson und Anja Linna aber zucken nur gleichgültig mit den Schultern – fühlen sie sich doch sichtlich wohl in den behüteten Gefilden des Altbewährten. Und so überrascht es auch nicht, dass ihr mittlerweile drittes Studioalbum "Monochromatic memories" keine Vulkane zum Ausbrechen zu bringen und das Meer nicht aufzuwühlen vermag.

Der Opener "The woods are gone" eröffnet mit einer sanften Gitarrenmelodie und kreiert im Zusammenspiel mit Bass und Streichern akustische Räume, in denen man sich, ganz der Welt entrückt, seinem Inneren zuwenden kann. Das Ganze klingt jetzt mehr nach September Malevolence als nach Fleet Foxes, mehr nach Traum als nach Natur. "All opportunities" schleicht sich langsam und bedächtig in den Gehörgang und mündet nach kurzer Zeit in einen meditativen Groove, der sich aus Drums, Gitarren und Bass speist. Chorstimmen, ein kurzes Aufbegehren des Cellos und der fast schon umsichtige Gesang Karlssons, den man so zuletzt vielleicht nur bei Alt-J’s Joe Newman zu hören bekam, lassen eine zauberhaft umarmende Wärme entstehen. Und so wälzen sich verzückende Melodien durch das komplette Album, feinfühlig durchdrungen von diesem variationsreichen Organ. "Preludium", "Black rug" oder "Hey wolf" hantieren mit bereits erprobten Folk-Elementen, lassen das Atmen ruhiger, den Kopf leichter werden. Der Hörer hat es sich mittlerweile schön eingerichtet.

"Social scene" sorgt mit seinen eifrigen Synthesizerakkorden und einem Arcade-Fire-Mantra jedoch dafür, dass aus der Gemütlichkeit keine Lethargie wird, dass die Aufmerksamkeit für das raschelnde "London marbles" und für das erneut vom ausdrucksstarken Gesang getragene Titelstück nicht verloren geht. "Lighthouse" schließlich lässt das Album genauso stark enden, wie es begonnen hat. Linnas Cello schmiegt sich elegisch an den Beat, erzeugt zusammen mit Karlssons Gitarren- und Gesangseinlagen eine bedrückende Stimmung und erinnert an das Hauptmotiv des Albums: den Verlust eines geliebten Menschen. Solander drehen also viel lieber am Rad, als es neu zu erfinden. "Monochromatic memories" vermeidet jegliche Überheblichkeit, vielmehr erschließt sich in seiner Kontinuität musikalische Tiefe. Eine Tiefe, an die man sich erinnern wird.

(Alexander Klett)

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Highlights

  • The woods are gone
  • All opportunities
  • Social scene
  • Lighthouse

Tracklist

  1. The woods are gone
  2. All opportunities
  3. Monday afternoon
  4. Preludium
  5. Black rug
  6. Hey wolf
  7. Social scene
  8. London marbles
  9. Monochromatic memories
  10. Lighthouse

Gesamtspielzeit: 44:28 min.

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