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Bruce Springsteen - High hopes

Bruce Springsteen- High hopes

Columbia / Sony
VÖ: 10.01.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Im eigenen Schatten

Je älter er wird, desto jünger will er klingen: Bruce Springsteen bringt auf seinem 18. Studioalbum ein paar überraschende Coverversionen unter, duelliert sich mit Rage-Against-The-Machine-Veteran Tom Morello an der Gitarre und tastet sich an hysterischen Synthie-Punk heran. Dieser rund einstündige Ritt durch Gospel-Folk, Riff-Rock und Schmachtballade ist durchaus kurzweilig, einen roten Faden sucht man jedoch vergebens. "High hopes" ist für Springsteen-Verhältnisse ein Durchschnittsalbum, auf dem es sich der vitale Boss nicht nehmen lässt, einen seiner wichtigsten Songs der letzten zwanzig Jahre noch einmal neu aufleben zu lassen.

Die sinistre Wanderpredigt "The ghost of Tom Joad" wird hier unter der Anleitung von Morello zum Galle spuckenden Depressions-Rock, mit furchteinflößendem Gitarrensolo. Morello hat den Song längst verinnerlicht, schließlich hat er die Nummer einst mit seinen Kumpanen von Rage Against The Machine eingespielt und bei der vergangenen Welttournee von Springsteen allabendlich auf die Bühne gebracht. Auch in dieser bei unzähligen Konzerten erprobten, kraftstrotzenden, keifenden Version ist "The ghost of Tom Joad" nicht zerstörbar.

Neben der Referenz auf sein eigenes Schaffen, drückt Springsteen dem Rebellionssong "Just like fire would" der australischen Punklegenden The Saints ein uramerikanisches Pathos auf und verbeugt sich mit einer wulstig orchestrierten Version von "Dream baby dream" vor den New Yorkern No-Wavern Suicide und deren eigener Verbeugung vor Lou Reed. Die Songauswahl mag ein geschickter Schachzug sein, die Umsetzung ist Kraut und Rüben und trieft vor Ergriffenheit.

Springsteens alte Wegbegleiter Danny Federici und Clarence Clemons, 2008 und 2011 verstorben, kommen noch einmal zu Ehren: Im lakonischen, stoischen "Harry's place" bläst sich Clemons' Saxofon zum Protagonisten hinauf und im traurigen Vietnam-Veteranen-Tribut "The Wall" spielt Federici noch einmal eine ergreifende Akkordeon-Melodie. Und auch wenn das zarte "Down in the hole" knapp an einer "I'm on fire"-Kopie vorbeischrammt, wird es zum schönsten Song der Platte. Springsteen kann es noch. Wenn auch nicht mehr auf ganzer Länge.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Harry's place
  • Down in the hole
  • The wall

Tracklist

  1. High hopes
  2. Harry's place
  3. American skin (41 shots)
  4. Just like fire would
  5. Down in the hole
  6. Heaven's wall
  7. Frankie fell in love
  8. This is your sword
  9. Hunter of invisble game
  10. The ghost of Tom Joad
  11. The wall
  12. Dream baby dream

Gesamtspielzeit: 56:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

whitenoise

Postings: 442

Registriert seit 17.06.2013

2014-02-07 13:34:37 Uhr
Kann die schlechte Resonanz eigentlich überhaupt nicht verstehen. Für mich eine klar positive Tendenz. Wer Interesse hat, findet hier mein Review:

http://paul.shure.me/review-bruce-springsteen-high-hopes/

Desare Nezitic

Postings: 5406

Registriert seit 13.06.2013

2014-01-20 23:32:03 Uhr
Wurde auf P4K ziemlich abgestraft:

http://pitchfork.com/reviews/albums/18833-bruce-springsteen-high-hopes/

musie

Postings: 3757

Registriert seit 14.06.2013

2014-01-18 15:34:06 Uhr
er macht das dramaturgisch clever. das überüberalbum kommt dann im oktober 2015. hier bloss alter abklatsch, ein c-seiten album.

Perfect Day

Postings: 652

Registriert seit 18.01.2014

2014-01-18 10:12:18 Uhr
Ein Album mit Höhen und Tiefen...
Favoriten sieht wohl jeder woanders.
Obwohl ich die Studioversion gar nicht gelungen finde, packt mich AMERICAN SKIN dann doch irgendwie. THE WALL ist neben DREAM BABY DREAM sicher der Höhepunkt. Absolut ins Leere schiesst bei mir HEAVEN'S WALL. Für mich der grauenvollste Springsteen Song ever :-) So stell ich mir seine künftigen Auftritte bei den Katheter-Parties im Altersheim vor!

sehr
2014-01-14 06:15:50 Uhr
schlecht
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