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To Kill A King - Cannibals with cutlery

To Kill A King- Cannibals with cutlery

Xtra Mile / Indigo
VÖ: 11.10.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Freunde im Geist

Wer das große Ungehörte oder den neuen heißen Scheiß sucht, der darf gerne die anderen Rezensionen auf Plattentests.de anklicken. To Kill A King sind anders drauf. Die spielen oberflächlich betrachtet Folkpop und Indierock. Und manchmal auch Indiepop und Folkrock. Und manchmal gar nichts und alles davon. Ja wie langweilig ist das denn?! Überhaupt nicht. Sondern stattdessen gekonntes Bearbeiten und Auslegen weitläufigen Terrains, das den Briten schier mühelos gelingt. Mehr noch: Obwohl das Album in Deutschland direkt und ausschließlich in der Deluxe-Edition mit vier zusätzlichen Songs erscheint, findet sich auf der nun zu stolzen 17 Titeln angewachsenen Tracklist von "Cannibals with cutlery" kein echter Ausreißer nach unten. Ein Hauptgrund: Die Bariton-lastige Stimme von Sänger Ralph Pelleymounter vertont dessen starke Gedankenspiele, die mitunter von familiärem Zusammenhalt erzählen, vom Älterwerden und wärmendem Stolz.

Hannibal Lecter wäre in seinen beängstigend klarsichtigen Momenten sicherlich angetan von dem Bild, das To Kill A King für Albumtitel und Cover ihrer Platte gewählt haben. Manieren, wo der normale menschliche Verstand nur Unmenschlichkeit und rohe Gewalt assoziiert. Deutlich mehr auf Augenhöhe des Hörers spielt "I work nights and you work days", das sich der Diametralität einer Beziehung widmet und vom Erzähler und seiner Liebsten berichtet, die sich aufgrund ihres unterschiedlichen Broterwerbs stets verpassen. "I go home just to see your face", singt Pelleymounter in der Folk-Nummer zu Streichern und Piano und klingt dabei wie eine Mischung aus Ron Sexsmith bei "Late bloomer" und Snow Patrols Gary Lightbody. Am Ende: Schritte. Und, so wähnt man, ein Kuss auf die Stirn, der das Gesungene unterstreicht: "And though you are asleep, it seems so natural to kiss you as the sun comes up." Wer ein Herz hat, findet das nicht kitschig.

Beliebt, aber hier nicht ausgelutscht: der Blick auf die eigene Beerdigung. "I must make more friends / So they'll be hanging at my funeral / Just to make my parents proud / Just to make my parents smile", singt Pelleymounter im lebensbejahenden "Funeral". Zumindest dürfte er nach "Cannibals with cutlery" keine Probleme haben, Freunde im musikalischen Geiste zu finden. Sie kommen aus der Folk-Richtung und finden über das weiche "Besides she said", das sanft galoppierende "Children who start fires" und die DooWop-Andeutungen des klassischen Sixties-Stücks "Standing in front of the mirror" zu ihm. Sie kommen aus der Indiedisco, nachdem sie "Cold skin" oder "Rays" betanzt haben und dem Synthblinker von "Wolves" nicht widerstehen konnten. Sie kommen aus der textfokussierten Hörerschaft, die sich Zeilen wie "She sings songs 60 years old 40 years too late" ins Smartphone notiert. Und sie hängen allesamt an "Fictional state", das alles vereint und nach dreieinhalb Minuten fast schon in Ska-Pop abdriftet. "Cannibals with cutlery" ist einfach ein schönes Album. Und man hört To Kill A King gerne zu. Das ist so platt wie wahr. Muss auch mal reichen.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • I work nights and you work days
  • Besides she said
  • Fictional state
  • Letter to my lover the Dylan fan
  • Cannibals with cutlery (Reprise)

Tracklist

  1. I work nights and you work days
  2. Cold skin
  3. Funeral
  4. Wolves
  5. Cannibals with cutlery
  6. Besides she said
  7. Gasp / The reflex
  8. Choices
  9. Rays
  10. Children who start fires
  11. Fictional state
  12. Family
  13. Letter to my lover the Dylan fan
  14. Cannibals with cutlery (Reprise)
  15. Standing in front of the mirror
  16. We used to protest / Gamble (Gamblers version)
  17. Howling (Acoustic)

Gesamtspielzeit: 69:14 min.

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User Beitrag

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2018-03-03 10:15:48 Uhr
Höre die Neue nur so bei 6/10. Solide, aber irgendwie auch recht egal und wenig eigenständig.
Philipp1978
2018-03-03 09:31:36 Uhr
Das neue Album ist richtig gut. Warum geht das hier unter ( keine Kritik, auch nicht für den Vorgänger)
Editor
2018-02-01 22:28:00 Uhr
Ist zum neuen Album eine Kritik geplant?
Editor
2018-01-12 13:13:21 Uhr
Hab es auch gestern auf FB. :)
26.01. kommt es zu uns.


https://www.amazon.de/Spiritual-Dark-Age-Kill-King/dp/B0775CYVTR/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1515759148&sr=8-1&keywords=To+kill+A+King

Stephan

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 991

Registriert seit 11.06.2013

2017-10-08 19:28:34 Uhr
"The album is done and will be with you v v soon!"

Stand: gestern
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