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The Low Frequency In Stereo - Pop obskura

The Low Frequency In Stereo- Pop obskura

Long Branch / SPV
VÖ: 04.10.2013

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Auf dem Sprung

Up, up and away: Das Ziel der fünf Norweger von The Low Frequency In Stereo lag stets dort draußen - und die Mittel, um zu ihm zu gelangen, hießen Formung und Weiterentwicklung. Um die Jahrtausendwende Gründungsmitglied der zweiten Postrockgeneration, ging es schon bald rüber zum Kraut- und Psychedelic-Rock, schließlich immer weiter hinein ins Popsong-Format. Dass The Low Frequency In Stereo dabei jedoch stets oder vor allem auf Space- und Kräuternebel-Rock beharrten, machte ihre Musik häufig genug zu einem ebenso präzisen wie leichtfüßigen Spiel mit der Gravitation. Springend kamen die Norweger voran, in jeder einzelnen Note, mit jedem weiteren Zitat. Darauf jedoch trudelten sie dann doch wieder zurück bis zum nächstbesten festen Grund, auf dem sich wieder Schwung holen ließ. Auf "Pop obskura" springt es sich nun leider nicht mehr ganz so selbstverständlich. Und auch das Trudeln wird eher zu einem seichten Schweben.

Was The Low Frequency In Stereo immer noch haben: knackende New-Wave-Bässe, ihre treibende bis daddelnde Kraut-Rhythmik, allerlei Gitarren zwischen Western- und Eastern-Resonator, die sich mit Nachdruck an die Dream-Pop-Phase von Siouxsie And The Banshees ketten. Seltener haben sie auf "Pop obskura" allerdings einen Song wie "Curly hair", in dem sich all das zu einem lässig daherschwingenden Shoegaze-Energieball verdichtet. Oder wie "Elevated/Desecrated", der seine pluckernde Dandy-Warhols-Standtom einer Space-Rock-Killermelodie zum Fraß vorwirft. Später scheucht "Black receiver" seine Gitarren zu ebenso zickigen wie dröhnenden Schwärmen auf und hallen die Orgeln und Sounds von "Ionic nerve grip" sowie "White echo" zu einem gespenstischen, dann wieder melancholischen schwammigen Western-Club-Dub durchs Orbit. Das aber war es diesmal leider an wirklich Glanzvollem.

Stattdessen verlieren The Low Frequency In Stereo auf ihrer Restplatte zwar niemals ihre Markenkerne - doch es ist schlichtweg so mancher Krautrhythmus zu viel, so manche Idee oder Leitmelodie zu wenig vorhanden. Vor allem aber sind es deutlich zu viele "Babdidabab"s und Skandinavia-Pop-Refrains, die sich Linn Frøkedal und Hanne Andersen gegenseitig um die ansonsten natürlich bis zum Schmelzpunkt (ein-)schmeichelnden Stimmbänder knoten. Dadurch wird "Pop obskura" gewiss noch nicht überflüssig - allerdings raffinieren The Low Frequency In Stereo hier ihre Musik zu einer zwar geschmeidigen, doch nicht immer flexiblen Masse. Ein Sprung an den Rand des Universums scheint so zwar kaum möglich, doch um sich zwischen Tropos- und Stratosphäre ordentlich die Gedanken durchrieseln zu lassen, langt es natürlich allemal.

(Tobias Hinrichs)

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Highlights

  • Elevated/Desecrated
  • Curly hair
  • Ionic nerve grip

Tracklist

  1. Elevated/Desecrated
  2. Colette (Subie subie)
  3. Curly hair
  4. Cybernautic
  5. Black receiver
  6. Satellites in sight
  7. Ionic nerve grip
  8. White echo
  9. Secondhand nation

Gesamtspielzeit: 42:26 min.

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