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Someone Still Loves You Boris Yeltsin - Fly by wire

Someone Still Loves You Boris Yeltsin- Fly by wire

Polyvinyl / Cargo
VÖ: 20.09.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Auf 3

Eine große Überraschung war es jetzt nicht unbedingt. Schon zur Veröffentlichung von "Let it sway", dem dritten Album von Someone Still Loves You Boris Yeltsin, berichtete Kollege Preußer von den Spannungen innerhalb der Band, die damals von Produzent und DCFC-Gitarrist Chris Walla aus dem Weg geräumt wurden und der das Quartett für die Aufnahmen wieder miteinander vereinte. Drei Jahre später konnte der Bruch nicht mehr verhindert werden: Gründungsmitglied und Sänger John Robert Cardwell hat die Band verlassen, natürlich alles im gegenseitigen Einvernehmen, man wäre immer noch miteinander befreundet, und so weiter und so fort. Kurzum: Das neue Album "Fly by wire" haben die Herren aus Missouri erstmals als Trio aufgenommen. Ob man merkt, dass ein Teil plötzlich fehlt? Ganz und gar nicht. Vielmehr scheint sich eine neue Harmonie zwischen den Mitgliedern zu entfalten.

Das ist natürlich erst einmal etwas fies und lässt die Vermutung offen, dass Cardwell der Buhmann ist. Ob es tatsächlich so ist oder nicht, spielt dabei eigentlich keine Rolle mehr. Schon die erste Single "Nightwater girlfriend" verstärkte mit gitarrenlastigem Refrain und den 90er-Jahre-Anleihen in der Melodie die Neugierde auf das neue Album, und wenngleich der zweite Vorbote und gleichzeitige Opener "Harrison Ford" deutlich vom Gas geht, wird die Freude nur gesteigert. Ob es sich hierbei allerdings wirklich um eine Huldigung des Mannes hinter Han Solo handelt, kann nicht zweifelsfrei bestätigt werden.

Entspannter zeigt sich die lockere Sommerballade "Loretta", in der der hoffnungslos verliebte Erzähler seiner Angebeteten versichert, dass er vor Liebe schon ganz wacklig auf den Beinen ist, während "Cover all sides" einen Zeitsprung in die 60er Jahre macht und mit lieblichem mehrstimmigen Refrain die Ohren der Hörer und Hörerinnen spitz werden lässt. Dazwischen gibt es immer wieder die gewohnt fröhlich-poppigen Songs, die man von Someone Still Loves You Boris Yeltsin kennt und liebt, wie etwa das starke "Unearth" mit astreinem "Shalalala"-Background-Gesang, oder auch die ausgelassene dritte Single "Young presidents" mit den fast schon zum Indie-Pop-Inventar gehörenden Handclaps. Mit dem Titeltrack von "Fly by wire" schließt das neue Trio dennoch auf einer melancholischeren Note, als man zunächst vielleicht angenommen hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die derzeitige Mitgliederanzahl bis zum hoffentlich auch erscheinenden nächsten Album nicht weiter verringert — wobei es hier ja in der Tat wunderbar funktioniert hat.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Unearth
  • Nightwater girlfriend
  • Fly by wire

Tracklist

  1. Harrison Ford
  2. Young presidents
  3. Cover all sides
  4. Lucky young
  5. Ms. Dot
  6. Loretta
  7. Unearth
  8. Bright leaves
  9. Nightwater girlfriend
  10. Fly by wire

Gesamtspielzeit: 31:50 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

lego

Postings: 1299

Registriert seit 13.06.2013

2013-11-15 00:21:55 Uhr
'harrison ford' in dauerrotation
Neil peart
2013-09-17 23:37:19 Uhr
Fly by night von den goettern rush ist klar besser

Elwood

Postings: 3

Registriert seit 14.09.2013

2013-09-14 03:17:36 Uhr
Inzwischen gehört und für wirklich gut befunden. Gerade der Opener hats mir sowas von angetan... Und Nightwater Girlfriend! Dieser kleine 80er-Jahre-Discopart am Ende!!

Ich mochte Pershing ein bißchen mehr als Broom. Let It Sway fand ich dürftig und die Raritätensammlung Tape Club hätte man auch nicht wirklich gebraucht.

Herder bringt es übrigens ziemlich auf den Punkt! Eine Band zum Liebhaben und dann auch mal wieder vergessen...

Gomes21

Postings: 4867

Registriert seit 20.06.2013

2013-09-13 17:56:49 Uhr
Da sagst du nichts falsches. Mal sehen, wird sicher ihre Momente haben die Platte

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2013-09-13 14:42:40 Uhr
Was ich bisher so vom neuen Album gehört habe, klingt eigentlich wieder ziemlich nett. An den "neuen" Gesang muss ich mich wohl erst noch gewöhnen, ansonsten ist das einfach sehr solide Indie-Kost.

SSLYBY ist für mich irgendwie so eine Band, die man eigentlich nicht vermisst, über die man sich dann aber doch mal wieder freut, wenn sie einem musikalisch über den Weg läuft.

"Broom" bleibt wohl dennoch mein Lieblingsalbum der Band... wobei, naja: Mal abwarten...
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