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Korablove - Statum far

Korablove- Statum far

Pro-Tez / Kompakt
VÖ: 22.07.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Wenn eine Wolke kommt

Genau so unvermittelt wie dieser Text beginnt auch "The song we once knew" auf "Statum far" und dergestalt imaginiert bereits der erste Track den Zuhörer sofort auf ein schattiges Plätzchen unter Bäumen. Ab und an schimmert die Sonne grazil und verspielt durch das Blätterdach und verschleiert selbst die Verkehrsgeräusche des nahen städtischen Treibens. Die Person neben einem auf der Picknickdecke säuselt leise ins Ohr und die puren Deep-House-Tracks von Roman Smirnov alias Korablove erschaffen mit ihrem 4/4-Takt-Gebilde den musikalischen Rahmen dieser Szenerie. Auch im weiteren Verlauf des Albums legt sich der Beat wie ein Film aus Schweiß und Wärme auf die gebräunte Haut, gerade ohne zu triefen, aber das wohlige Gefühl von Sonnenlicht im Teint zu vermitteln. Es bleibt stets übergangslos: Keine Intros, keine Outros, keine Interludes – unverfälschte Konzentration auf den Track an sich.

Selbst wenn es in "Up on the roof" wohl ein paar mehr Stufen zum ausgelobten Ziel sind, der Takt auch deswegen etwas antreibender durch eine Hi-Hat unterstützt wird und die Handclaps etwas motivierender wirken, ist der Sound zu keinem Zeitpunkt überdreht, sondern genre-typisch tiefenentspannt. Einer der seltenen Gesangsparts spult sich langsam über ein wiederkehrendes, chromatisches Tonpaar auf und zieht einen endgültig in "Statum far", als hätte man beim Treppensteigen längst das Runner's High erreicht. In "Somewhere among the sea" übernimmt kurz ein stolperndes Klavierschema die Führung, ehe auch dieses in jedem dritten Takt vom Hände-Klatschen ergänzt und zur Beat-Linie in Beziehung gesetzt wird, ohne das ein Element hinter dem anderen zurückstehen muss. In dieser reduzierten Gleichrangigkeit, die auch ohne jegliches Feature auskommt, liegt die Stärke von "Statum far".

"Who loves the sun" als Abschluss ist dann nochmal an die Plattentests.de-LeserInnen gerichtet, die auch bei fallenden Hitzerekorden kaum zu bändigen sind und die wie menschliche Echsen aktiver werden, je mehr Strahlung auf sie einprasselt. Die, die es auch bei fiebrigen Temperaturen noch vorziehen, an der gerade durchgelaufenen und geöffneten Geschirrspülmaschine zu stehen, als sich die Nase im Tiefkühlschrank platt zu drücken. Ein allerletzter Sonnentanz, der sich perkussiv angeschoben um ganze Tonleitern rankt und dann – natürlich ohne Vorwarnung – jäh stoppt. Wenn eine Wolke kommt, hilft nur das erneute "Play".

(Andreas Menzel)

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Highlights

  • The song we once knew
  • Up to the roof
  • Who loves the sun

Tracklist

  1. The song we once knew
  2. All stories have an end
  3. The world of make believe
  4. Up on the roof
  5. Somewhere among the sea
  6. My chaos is significant
  7. Forgotten disco
  8. Who loves the sun

Gesamtspielzeit: 50:16 min.

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