Milky Chance - Sadnecessary
Lichtdicht
VÖ: 06.06.2013
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Kasseler Allerlei
Mittendrin statt nur dabei. Fernab jeglicher sportlicher Bedeutung scheint dieser Slogan für eine Stadt wie Kassel wie geschaffen. Zumindest geografisch. Und ansonsten? Bis auf die documenta, die Wilhelmshöhe, einem in der Kritik stehenden Regionalflughafen, einigen größeren Wirtschaftsunternehmen und Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts dürfte den meisten spontan nicht mehr allzu viel einfallen. Das könnte sich unter Umständen künftig ändern, da ein 20jähriger, bewusst nachnamenloser Clemens, vor Ort besser bekannt als Milky Chance, drauf und dran ist, von Kassel aus auch überregional Spuren zu hinterlassen. Zumindest sorgt er seit Wochen für begeisterte Konzertbesucher, erntet in den Medien jede Menge positives Feedback und mausert sich allenthalben zum neuen Liebling.
Und womit? Wer sich Milky Chances Debütalbum zu Gemüte führt, kommt über weite Strecken zum Resultat: Mit Recht. Das beweist der charismatische, mitunter ein wenig kauzig und kratzbürstig wirkende Jungspund insbesondere mit Stücken wie dem famosen "Stolen dance". Gefühlvoller, authentischer und relaxter bei gleichzeitig jeder Menge Groove kann ein Song kaum sein. Es ist diese Mischung im Entspannungsfeld zwischen Pop und Indie, Singer-Songwriter und Elektronik, die den Unterschied macht. Milky Chance singt beziehungsweise erzählt seine Geschichten in mitunter ganz minimalistisch angelegten Liedern wie "Running" oder "Feathery", zu deren akustischen Elementen sich immer wieder ein elektronischer Beat oder die eine oder andere Spielerei oder Percussion hinzugesellt.
Das Resultat wirkt oft lässig und clubtauglich – der Opener "Stunner" ist so ein Fall. Richtig interessant – und davon hätte es sehr gerne sehr viel mehr sein können – wird es vor allem bei Songs wie "Flashed junk mind", "Down by the river" oder "Sweet sun", in denen Milky Chance seinen markanten Gesang in einem dynamischen Reggae-Umfeld platziert und dem Ganzen das gewisse Etwas verleiht. Auch beim eher zurückhaltenden Titeltrack sind Herzblut und DIY-Geist allgegenwärtig. Dass die belebenden und knackigen Momente zwischendurch dann doch etwas weniger werden und man sich zuweilen mehr Abwechslung erhofft, sei dem jungen Mann verziehen. Das kommt noch. Sicher auch bis nach Kassel.
Highlights
- Stunner
- Flashed junk mind
- Stolen dance
Tracklist
- Stunner
- Flashed junk mind
- Becoming
- Running
- Feathery (slow version)
- Indigo
- Sadnecessary
- Down by the river
- Sweet sun
- Fairytale
- Stolen dance
- Loveland (studio version)
- Feathery
- Loveland
Gesamtspielzeit: 55:40 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Sonja |
2014-06-07 13:33:05 Uhr
taugt der live was? |
musie Postings: 3757 Registriert seit 14.06.2013 |
2013-11-27 09:03:51 Uhr
diese schrägen stimmen mit beats haben doch oft erfolg, und zwar richtig und weltweit. wie ging das noch mal, one day baby we'll be old... milky chance erinnert mich total an asaf avidan, und das ganze album ist ziemlich gut. |
tropen-tango |
2013-11-13 18:54:38 Uhr
hier bitte |
tropen-tango |
2013-11-13 18:53:15 Uhr
super sympathische jungs!tolles video hierzu: http://youtu.be/jg_rulr8zsA |
EsTe |
2013-10-09 07:37:26 Uhr
Bekloppter Bandname. Kommt gleich auf den Ignore-Stapel. |
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Referenzen
Asaf Avidan & The Mojos; Bon Iver; Janis Joplin; Robert Plant; Jeff Buckley; Bright Eyes; Monsters Of Folk; Son Volt; James Yuill; Cursive; Elliott Smith; Bob Dylan; Leonard Cohen; Tom Waits; Belle & Sebastian; Alt-J; Noah And The Whale; M. Ward; Sufjan Stevens; Mugison; Here We Go Magic; The Mountain Goats; Wilco; Azure Ray; Iron & Wine; Bonnie 'Prince' Billy; Neil Young; Ryan Adams; Major Lazer; Wankelmut; Air Review; Bipolar Sunshine; Cosmo Sheldrake; Max Frost
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