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Soulwax - 2 many DJ's - As heard on Radio Soulwax Pt. 2

Soulwax- 2 many DJ's - As heard on Radio Soulwax Pt. 2

PIAS
VÖ: 06.05.2002

Unsere Bewertung: Ohne Bewertung

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der heiße Scheiß

Verwirrte Clubgänger schauen zu Beginn des dritten Jahrtausends zum Pult des DJs. Merkwürdig vertraute und doch fremde Klänge rauschen in ihren Ohrmuscheln. Aber das Wundern dauert nicht lange und weicht dem spontanem Tanzreflex. Der Grund ist der jüngste Hype: Bastard Pop ist im Haus. Nach der Verwurstung von Loopschnitzeln und Samplemedallions ist man nun beim ganzen Songfilet angekommen. DJ Metzger und MC Fleischermeister werfen die dicken Brocken nicht mehr in den Häcksler, sondern hauen gleich die ganze bratzende Gitarre zu den Grooves in die Pfanne. Das Fett spritzt, und was stört, wird einfach abgeschnitten.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Man stecke dröhnigen Rock mit fröhlich wippendem Dance in ein Zimmer, verbarrikadiere die Tür und warte gespannt, wer wem zuerst an die Wäsche geht. Was im Mutterland von Fußball und BSE schon seit einigen Monaten für durchsteppte Socken auf den Tanzflächen und feuchte Unterhosen auf den Sesseln der Musikjournaille sorgt, schwappt nun dank der Herren Dewaele auch endlich in Langspielerform in hiesige CD-Schubladen. Und das Beste ist: Das Zeug hier ist 100%ig legal. In irrwitziger Anstrengung sicherte ihre Rechtsabteilung den belgischen Soulwax-Brüdern das Samplerecht an allen verbratenen Vorlagen.

"2 many DJ's" zeigt sich dabei als äußerst trefflicher Kuppler: Emerson, Lake And Palmer dröhnen zu Basement Jaxx, Ready For The World säuseln im Velvet Underground, und die Stooges reißen Salt N Pepa die Klamotten vom Leib. Je ungewöhnlicher die Kreuzung, je abstruser die Kombination, desto schneller steigt der Spaßpegel in die Höhe. Solange der Trend noch warm ist, traut sich die musikgewordene Fotocollage beinahe alles. Da zicken die angeblich unabhängigen Frauen von Destiny's Child zum entspannten Reggae von 10CCs "Dreadlock holiday" herum, und die Breeders werfen mit ihrer Kanonenkugel nach Skeelos "I wish". Treffer, versenkt.

Noch erstaunlicher als die Mixtur an sich ist allerdings, daß die Klebearbeit oft genug auch noch bestens funktioniert. Nicht nur, wenn das aufmerksame Ohr plötzlich Nena, New Order oder Garbage ausmacht, sorgt solcherlei Trash richtig für Laune. Natürlich relativiert sich der Spaß am Wühlen im Abfall auch irgendwann wieder. Spätestens, wenn man bemerkt, daß diese irrwitzige Mischung doch nur nach Schema F abläuft. Und daß die Idee selber ja schon mal gar nicht neu ist. Doch bis dahin wird weiter der Arsch gewackelt und das Knie gedehnt. Nicht erst seit Kermit dem Frosch wissen wir schließlich Bescheid: Das Allerschönste, was Füße tun können, ist Tanzen. Und in einem halben Jahr zappeln wir dann eben zu etwas ganz anderem.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • No fun (The Stooges) / Push it (Salt \'N Pepa)
  • Disc jockey\'s delight Vol. 2 (Frank Delour) / Kaw-liga (Praire mix) (The Residents)
  • Independent women, Part 1 (Destiny\'s Child) / Dreadlock holiday (10CC)
  • 9 to 5 (Dolly Parton) / Eple (Röyksopp)

Tracklist

  1. Peter Gunn (live) (Emerson, Lake & Palmer) / Where's your head at (Head-a-pella) (Basement Jaxx)
  2. Fuck the pain away (Peaches)
  3. I'm waiting for the man (Velvet Underground)
  4. J'aime regarder les mecs (Polyester) / Dance to the music (Sly And The Family Stone) / Oh Sheila (Ready For The World)
  5. I wanna be your dog (Dakar & Grinser)
  6. Disko kings (Ural 13 Diktators)
  7. The 'o' medley (Bobby Orlando) / Silverscreen-shower scene (Felix Da Housecat)
  8. No fun (The Stooges) / Push it (Salt 'N Pepa)
  9. Joe le taxi (Hanayo with Jürgen Paape) / Crush on you (The Jets)
  10. Funkacise (Funkacise Gang) / Motocross madness (Soul Grabber) / French kiss (Lil Louis And The World)
  11. Serious trouble (Zongamin)
  12. Androgyny (Thee glitz mix by Felix Da Housecat) (Garbage)
  13. Disc jockey's delight Vol. 2 (Frank Delour) / Kaw-liga (Praire mix) (The Residents)
  14. Shake your body (Carlos Morgan)
  15. Into the stars (Firebirds remix) (Alphawezen)
  16. Concepts (Interstellar) / 99 Luftballons (Nena)
  17. Independent women, Part 1 (Destiny's Child) / Dreadlock holiday (10CC)
  18. 9 to 5 (Dolly Parton) / Eple (Röyksopp)
  19. Death disco (Arbeid Adelt)
  20. Keine Melodien (Jeans Team feat. MJ Lan)
  21. I wish (Skee-Lo) / My gigolo (Maurice Fulton presents Stress) / Cannonball (The Breeders)
  22. Human fly (The Cramps)
  23. Danger! High voltage (The Wildbunch)
  24. Don't bring me down (Op:l Bastards)
  25. Hand to phone (Adult)
  26. La rock 01 (Vitalic)
  27. I was made for loving you (Queen Of Japan)
  28. The beach (New Order) / Sandwiches (Detroit Grand Pubahs)
  29. I sit on acid (Soulwax remix) (Lords Of Acid)
  30. Start button (Streamer feat. Private Thoughts In Public Places)

Gesamtspielzeit: 61:27 min.

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