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Major Lazer - Free the universe

Major Lazer- Free the universe

Because / Warner
VÖ: 12.04.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hau den Lukas

Major Lazer, Nachtclubbesitzer in Trinidad und Veteran des geheimen Zombiekriegs von 1984, kann einem mit Patronengurt und stählernen Schulterpolstern schon Respekt einflößen. Seit er einen muskelbepackten Arm an besagten Krieg verloren hat, ersetzt eine High-Tech-Laserkanone das Greifwerkzeug - und Major Lazer scheint sich mit dieser Prothese gut arrangiert zu haben. 2009 zog er noch einmal in die Schlacht, diesmal jedoch nicht, um die Menschheit vor dem Bösen zu beschützen. Unter dem Motto "Guns don't kill people, lazers do" galt es, den Dancehall zu retten oder ihm zumindest die Aufmerksamkeit zu bescheren, die er verdient. Mit seinen beiden Gehilfsproduzenten Diplo und Switch etablierte das Debütalbum des Majors den Dancehall mit ebenso vielen stilistischen Einflüssen wie Feature-Gästen weltweit als tanzbare Partymusik. Das Album funktionierte vor allem, weil es nicht versuchte, jamaikanische Traditionen zu kopieren, sondern es schaffte, diese zu globalisieren, für eine breite Masse zugänglich zu machen und sie mit populäre Genres zu verknüpfen.

"Free the universe" ist nun der Schlachtruf zur neuen Mission von Major Lazer. Das zweite Album setzt genau da an, wo der Vorgänger aufgehört hat, statt Diplo & Switch steht jetzt aber Diplo & Crew drüber. Produzent, DJ und Labelbetreiber Switch verließ das Projekt Ende 2011 wegen "kreativer Differenzen", stattdessen kamen die weniger bekannten Namen Jillionaire und Walshy Fire dazu. Ohnehin scheint aber der Comic-Major Herr über den Sound zu sein, der Besetzungswechsel seiner Untertanen macht sich kaum bemerkbar. Nur die Feature-Liste ist noch länger geworden: 30 verschiedene Gäste geben sich auf 14 Tracks die Klinke in die Hand und tragen einen entscheidenden Teil zur Kurzweiligkeit der Platte bei. Da reihen sich alte jamaikanische Größen wie Elephant Man, Vybz Kartel und Shaggy an Santigold und Peaches. Brostep-Krawallbruder Flux Pavilion an Ezra Koenig von Vampire Weekend. Spielerisch verweben Major Lazer alles, wozu Menschen tanzen können - "Free the universe" ist mindestens so bunt wie sein Cover. Wo Snoop Dogg dem HipHop abschwor, um als Snoop Lion im Reggae wiedergeboren zu werden, machen Major Lazer einfach beides gleichzeitig, nachdem sie nebenbei auch für Snoop das eine oder andere Stück produziert haben. Dazu türmen sich Pop, Dub, House, EDM und alles, was sonst noch ins Bein geht, zu einem riesigen Party-Overkill, dem man tanzend wohl am besten standhält.

Eine der wichtigsten Zutaten, die "Guns don't kill people, lazers do" so gut gemacht hat, kann aber auch die überdimensionierte Gästeliste nicht zurückholen: "Free the Universe" fehlt ein Stück weit der Reiz des Neuen, wegen dem man dem Debüt schwächere Momente locker verziehen hat. Major Lazer tanzen auch nach vier Jahren noch auf der gleichen Party und machen keinerlei Anstalten, diese zur Befreiung des Universums zu verlassen. Schmeißt man sich auf jener Fete aber ausreichend bunte Substanzen rein um zu vergessen was 2009 an Musik lief, ist man sehr wahrscheinlich auch problemlos imstande, dem neuen Werk Schwachstellen wie "Jah no partial" und "Mashup the dance" zu verzeihen, die beide etwas stumpf geraten sind. Und dann macht "Free the universe" richtig Spaß - auch wenn gar nicht alles aus demselben Universum zu stammen scheint: Das sonnendurchflutete "Jessica" und vor allem die großartige Vorabsingle "Get free" mit der Stimme von Amber Coffman von Dirty Projectors unterbrechen den Albumfluss auf angenehme Art und schlagen ruhigere Töne an. Die müssen aber natürlich die Ausnahme bleiben - wer einen Zombiekrieg überlebt hat, fühlt sich erst bei Haudruff-Nummern wie "Watch out for this (Bumaye)" so richtig wohl, und genau da sind Major Lazer zu Hause. Langweilige Texte? Zu wenig Feingefühl? Ich hol' gleich meine Laserkanone.

(Konrad Spremberg)

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Highlights

  • You're no good
  • Get free
  • Scare me
  • Watch out for this (Bumaye)

Tracklist

  1. You're no good (feat. Santigold, Vybz Kartel, Danielle Haim & Yasmin)
  2. Jet blue jet (feat. Leftside, GTA, Razz & Biggy)
  3. Get free (feat. Amber of Dirty Projectors)
  4. Jah no partial (feat. Flux Pavilion)
  5. Wind up (feat. Elephant Man & Opal)
  6. Scare me (feat. Peaches & Timberlee)
  7. Jessica (feat. Ezra Koenig of Vampire Weekend)
  8. Watch out for this (Bumaye) (feat. Busy Signal, The Flexican & FS Green)
  9. Keep cool (feat. Shaggy & Wynter Gordon)
  10. Sweat (feat. Laidback Luke & Ms. Dynamite)
  11. Reach for the stars (feat. Wyclef Jean)
  12. Bubble butt (feat. Bruno Mars, Tyga & Mystic)
  13. Mashup the dance (feat. The Partysquad & Ward 21)
  14. Playground (feat. Bugle & Arama)

Gesamtspielzeit: 57:04 min.

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User Beitrag

humbert humbert

Postings: 2406

Registriert seit 13.06.2013

2015-03-23 13:46:56 Uhr
Anfang Juni haben die ein neues Album am Start.

PEACE IS THE MISSION

1. Be Together ft. Wild Belle
2. Too Original ft. Elliphant & Jovi Rockwell
3. Blaze Up The Fire ft. Chronixx
4. Lean On ft. MØ & DJ Snake
5. Powerful ft. Ellie Goulding & Tarrus Riley
6. Light It Up ft. Nyla
7. Roll the Bass
8. Night Riders ft. Travi$ Scott, 2 Chainz, Pusha T & Mad Cobra
9. All My Love ft. Ariana Grande & Machel Montano (Remix)

Das letzte Album von Major Lazer hat mich nicht komplett begeistert - trotz einiger sehr guter Songs wie 'Jessica' & vor allem 'Get Free' - & die beiden Lieder des neuen Albums - die man sich schon vorab anhören kann (hier eins davon) - hauen mich jetzt nicht grade um. Erwarte daher nur ein mittelmäßiges Werk; auch im Rüblick auf das vor zwei Wochen veröffentlichte Diplo/Skrillex-Album 'Jack Ü'.

humbert humbert
2013-03-25 11:37:49 Uhr
Ich posts mal hier rein. Ist jetzt zwar nicht Major Lazer dafür aber Diplo. Geniale hippieske Single zusammen mit Jahan Lennon, der auch eine tolle EP -90s Revival seems coming- Anfang März herausgebracht hat, die es nebenbei auch kostenlos zum Download gibt.
Armin
2012-10-25 12:17:49 Uhr
Kann ja noch werden, "Clint Eastwood" von den Gorillaz hat es einst auch geschafft und war ähnlich verquer und lang.
rollator
2012-10-25 09:34:45 Uhr
In einer gerechten Welt wäre das ein Radiohit.
Armin
2012-10-25 02:11:56 Uhr
Super Single. Album sollte am 2. November kommen, verschiebt sich aber eventuell noch.
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