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Grave Babies - Crusher

Grave Babies- Crusher

Hardly Art / Cargo
VÖ: 08.03.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Atari-Slimer

Jedes noch so fiese Revival findet seine Anhänger. Jetzt könnte es wieder so weit sein, wenn sich Danny Wahlfeldt mit seiner Combo Grave Babies auf dem zweiten Album "Crusher" treffsicher durch die 80er- und frühen 90er-Jahre musiziert. Die Band aus Seattle ist bei alten Sub Pop-Grunge-Helden genauso zu Gange wie bei den Radiohymnen vom anderen Ufer des Atlantiks. Nirvana und Depeche Mode geben sich hier praktisch die Klinke in die Hand, was sich dann so anhört, wie es sich anhören muss, wenn es konsequent zu Ende gedacht wird. Und wer mit einem Song wie "Over and under ground" gleich einen veritablen Hit raushaut, verdient Aufmerksamkeit. Mit Percussions und einer auf Zeiten memorablen Eingängigkeit spielt das Stück irgendwo zwischen Post-Punk, Pixies und Shoegaze.

Im Zwei- bis Dreiminutentakt folgen die anschließenden Songs. Luftholen kann man nur kurz bei den vier römisch nummerierten instrumentalen Kurzintermezzi oder den Intros und Outros, wenn man es im Vinylkontext betrachtet. Die zwölf eigentlichen Stücke sind meist kleine feine Fingerübungen, die sich über den Zwischenweg Heidenspaß ins Gedächtnis brennen: "Slaughter" steckt verträumt wavige Gefilde ab und dient ideal als Unterlegung eines zeitgeschichtlichen Films oder zum nostalgischen Ghostbustern. "Pain cycle" erinnert ein wenig an die 80er-Ausflüge von "Beth/Rest" auf Bon Ivers selbstbetitelter Glanztat. "Blood on the face" geht dann in der zweiten Hälfte ein wenig in Richtung frühe Nine Inch Nails, bevor "Hate repeats" und das abschließende "Prostitution" so zeitlos verrückt sind, wie Jetztzeit-Pop sein soll.

Gegensätze ziehen sich auf "Crusher" eindeutig an. Es ist das Schöne im Biest, die kleine Fackel der Freiheit in der düsteren Welt, die große Melodie in der perfiden Kaputtheit der Arrangements, der Geist in der Maschine. Hier ist nichts glatt, die Gitarren sind verzerrt, und man kann das ein oder andere Mal nur den Kopf schütteln, was da in einer guten halben Stunde alles geschieht. Der Song, der diese Gegensätze am besten vereint, ist sicherlich das Eröffnungsstück der zweiten "Crusher"-Hälfte: "No fear" spielt gekonnt die gesamten Stärken der Band aus und fährt Synths und Drums hoch. Danach darf man dann mit einem lauten Lachen seinen alten C64 aus dem Keller holen und ein wenig Ghostbusters zocken!

(Carsten Rehbein)

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Highlights

  • Over and under ground
  • Slaughter
  • No fear
  • Hate repeats

Tracklist

  1. I
  2. Over and under ground
  3. Skulls
  4. Slaughter
  5. Count cuts
  6. Breeding
  7. Pain cycle
  8. II
  9. III
  10. No fear
  11. Blood on the face
  12. Death march
  13. Haunted
  14. Hate repeats
  15. IV
  16. Prostitution

Gesamtspielzeit: 33:47 min.

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