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Rihanna - Anti

User Beitrag
N. Minaj
07.02.2016 - 02:56 Uhr
I'm on the floor, floor, I love to dance

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 09:04 Uhr
Du bist sehr auf die Rihanna-Rezension fixiert, obwohl ich schon vor 3 Seiten in meinem ersten Post zu dieser Diskussion klarstelle, dass ich mich darauf überhaupt nicht beziehe.

Das Argument der Angriffe auf Kulturkreise durch Kritik von Musik dieser Kulturkreise ist schon daher nichtig, weil Erzeugnisse ein- und desselben Kulturkreises auf Plattentests.de verschieden bewertet wurden. Rihanna wird mäßig bewertet, Janelle Monáe sehr gut.

Das mögen beides schwarze R'n'B-Künstlerinnen sein. Das heißt aber noch nicht, dass sie den gleichen Background haben geschweigedenn die gleichen Zielgruppen bedienen (was vermutlich noch wichtiger ist als der Künstler selbst), auch wenn es da sicherlich die ein oder andere Überschneidung gibt.

Außerdem überschätzt Du die Tragweite des Bezuges maßlos. Weder ist die Bewertung von Brandon Flowers' (The Killers) Hot Fuss mit 8/10 ein Lob an die Mormonen, unter denen er aufwuchs, noch wird mit der 4/10-Wertung von Battle Born festgehalten, die Mormonen hätten ihre Werte zwischenzeitlich verraten.
Ebenso wenig werden mit einer 5/10-Bewertung von Rihannas Anti Barbados oder schwarze Frauen abgewertet, wie mit einer 2/10 für Nickelback Kanada abgewertet wird.


Mormonisch sein oder kanadisch sein geht aus der Musik von den Killers oder Nickelback überhaupt nicht hervor. Kulturkreise enden nicht an Länder- oder Religionsgrenzen. Bei Nickelback denke ich eher an weiße, männliche Arbeiterschicht. Nun haben Nickelback sicherlich keine restlos homogene Zuhörerschaft, aber bestimmte demografische Merkmale sind darunter wohl deutlich häufiger vertreten als andere.

Aber Nickelback ist ein sehr gutes Beispiel, da es wenig Musik gibt, bei der ich persönlich mehr darauf vorprogrammiert bin, sie scheußlich zu finden. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich auch an Nickelback-Musik meine Freude haben könnte, wenn ich nur bewusst an meinen Parametern schraube, mit denen ich mich der Musik annähere. Herrje, vielleicht könnte ich sogar solange daran schrauben und mir das Ganze schön hören, bis ich ein Nickelback-Album als 10/10 höre. Ich will nur einfach nicht, weil mir mein lebenlang gelehrt wurde, dass Nickelback doof sind, vielleicht auch aus Gründen, die etwas mit sozialem Status oder vermuteter Intelligenz zu tun haben, vielleicht weil ich darauf programmiert bin Nickelback als tumbe Musik für tumbe Leute zu sehen und ich nicht als solche identifiziert werden möchte, was mir signalisiert, dass ich gewisse Resentments gegenüber der unbescholtenen Nickelback-Hörerschaft hege (bzw. für diejenige, die ich für Nickelback-Hörerschaft halte).

Und die Bewertungen hier funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Wenn in 16 Jahren PT kein HipHop-Album jemals so wertvoll eingeschätzt wurde wie ein Radiohead-Album und Mainstream-Dancepop-Akts nicht genauso gut abschneiden wie Indieband XY, dann einfach nur weil die Rezensenten es nicht wollten, aus Gründen die auch etwas mit Rasse, Kommerzvermutungen, sozialem Status, vermuteter Intelligenz etc. etc. etc. der Künstler aber vor allem der vermuteten Zielgruppe zu tun haben könnten. Es hat nichts mit "Qualität", "Wert", "Speerspitze des Genres" und sonstigem Mumpitz zu tun, den man sich konstruiert hat unter dem Einfluss des eigenen Kulturkreises, den Leuten, mit denen man sich so umgibt, den Medien, die man so goutiert und den Erfahrungen, die man gesammelt hat. Es hat auch nichts mit "zieht sich zäh dahin" oder "kein künstlerisches Statement" zu tun, denn man will dass es sich zäh dahin zieht und man will kein künstlerisches Statement hören (andere, die dazu programmiert sind, sich mit mehr gutem Willen zu nähern, werten vielleicht das zäh dahin ziehen als künstlerisches Statement). Musikkritik tut aber nichts lieber als so zu tun, als wären solche Dinge wie "Qualität" real und messbar.

Konzepte wie "schön hören" sind jedem bekannt, was nichts anderes bedeutet, als dass man dazu vorprogrammiert ist etwas zu mögen und das dann einfach tut und sich von den Leuten löst, auf deren Meinung man normalerweise etwas gibt. Dann gibt es noch so etwas wie "Guilty Pleasure", wo man etwas gut findet, obwohl einem eigentlich beigebracht wurde, dass man das scheisse finden soll, irgendetwas hat die Musik, sodass etwaige Berührungsängste und Ressentments ausgehebelt werden. Ich finde der produktivste Umgang mit Musik wäre, wenn wir uns einfach alles schön hören und aus allem ein guilty pleasure machen. Wenn wir aus allem gleichermaßen Freude ziehen können.

Das erinnert mich alles an Let's Talk About Love von Musikkritiker Carl Wilson, ein Buch über Musikgeschmack mit Celine Dion im Zentrum, die eine fanatische Anhängerschaft ihr eigen nett aber vom musikkritischen Establishment seit jeher Prügel erhält. Das Buch setzt sich im Prinzip damit auseinander, woher die Abscheu für Dion kommt und dokumentiert Wilsons Experiment seinen inneren Celine Dion-Fan zu finden und sich die Musik "schön zu hören". Es ist sehr gut. Kann ich nur empfehlen.

mispel

Postings: 2471

Registriert seit 15.05.2013

07.02.2016 - 12:08 Uhr
Die Beiträge von Leatherface haben echt schon faschistoide Züge.

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 12:10 Uhr
Mein Gott, Differenzierung ist in diesem Forum echt Mangelware.

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 12:29 Uhr
Niemand beschuldigt hier irgendwen wegen irgendwas. Ich bin's ziemlich leid das immer wieder zu sagen.

humbert humbert

Postings: 2410

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 12:48 Uhr
Dabei weiß ich ganz genau, dass ich auch an Nickelback-Musik meine Freude haben könnte, wenn ich nur bewusst an meinen Parametern schraube, mit denen ich mich der Musik annähere.

Herje, stelle ich mir anstrengend vor so Musik zu hören. Sich selber so lange zu manipulieren, bis es einem gefällt.

Niemand beschuldigt hier irgendwen wegen irgendwas

Jemanden vorzuwerfen, er sei ein unterschwelliger Rassist & Sexist ist also keine Art von Beschuldigung?

boneless

Postings: 5323

Registriert seit 13.05.2014

07.02.2016 - 13:04 Uhr
Und die Bewertungen hier funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Wenn in 16 Jahren PT kein HipHop-Album jemals so wertvoll eingeschätzt wurde wie ein Radiohead-Album und Mainstream-Dancepop-Akts nicht genauso gut abschneiden wie Indieband XY, dann einfach nur weil die Rezensenten es nicht wollten, aus Gründen die auch etwas mit Rasse, Kommerzvermutungen, sozialem Status, vermuteter Intelligenz etc. etc. etc. der Künstler aber vor allem der vermuteten Zielgruppe zu tun haben könnten. Es hat nichts mit "Qualität", "Wert", "Speerspitze des Genres" und sonstigem Mumpitz zu tun, den man sich konstruiert hat unter dem Einfluss des eigenen Kulturkreises, den Leuten, mit denen man sich so umgibt, den Medien, die man so goutiert und den Erfahrungen, die man gesammelt hat. Es hat auch nichts mit "zieht sich zäh dahin" oder "kein künstlerisches Statement" zu tun, denn man will dass es sich zäh dahin zieht und man will kein künstlerisches Statement hören (andere, die dazu programmiert sind, sich mit mehr gutem Willen zu nähern, werten vielleicht das zäh dahin ziehen als künstlerisches Statement). Musikkritik tut aber nichts lieber als so zu tun, als wären solche Dinge wie "Qualität" real und messbar.

... könnte es eventuell auch am persönlichen Musikgeschmack liegen, dass Alben schlechter oder besser bewertet werden?

Dein Engament hier in allen Ehren, aber ein wenig paranoid bist du schon, oder?

boneless

Postings: 5323

Registriert seit 13.05.2014

07.02.2016 - 13:05 Uhr
Engagement natürlich...
bonefull
07.02.2016 - 13:27 Uhr
wie funktioniert das löschen hier.?
gücken sich die mods den mist hier im forum ständig an?
ich glaubs niht?

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 14:13 Uhr
Herje, stelle ich mir anstrengend vor so Musik zu hören. Sich selber so lange zu manipulieren, bis es einem gefällt.

Es wird ja auch niemand gezwungen, das zu tun. Ich bin einfach neugierig darauf, was andere Leute in Musik hören, wo ich es nicht höre.

Jemanden vorzuwerfen, er sei ein unterschwelliger Rassist & Sexist ist also keine Art von Beschuldigung?

Hier reagieren wirklich alle sehr sensibel auf Worte wie Rassismus. Weißt du, ich bin auch rassistisch. Ich will auch nachts in der Seitenstraße unbemerkt an der Gruppe arabischstämmiger junger Männer vorbeihuschen und stufe die unterbewusst als bedrohlicher ein als die gröhlende Meute Deutscher 50m weiter. Das ist instinktiv und dennoch rassistisch. Genauso hab ich mit instinktiver Aversion zu kämpfen gegenüber Musik, von der ich den Eindruck habe, dass sie von diesen bedrohlich wirkenden Personen gehört wird (Deutscher Gangsterrap oder was auch immer) und ich diese Musik daher nicht unbefangen hören kann.

Inwieweit rassistische, sexisitische oder sonstige Aversionen in seinem Musikgeschmack eine Rolle spielen, muss jeder für sich selbst heraus finden, indem er mal in sich hineinhört. Oder ob man DJ Ötzi nicht ab kann, weil man damit besoffene Oktoberfestprolls verbindet. Oder ob man Sängerin XY nicht ab kann, weil ihre Stimme einen an ne Ente erinnert. Oder irgendwelche viel diffuseren und verschachtelteren Dinge. Das nächste mal wenn man irgendwas hört, was einen irgendwie abstößt oder wo man das Gefühl hat, dass damit nicht anfangen kann, kann man sich ja einfach mal fragen, warum das so ist. Ist doch interessant.

Und lustig, dass Barbra Steisand und "Musikgeschmack verändert sich" genannt wurden. Ich hab letztens Barbra Streisand gehört. In meinen Teenagerjahren, wo man als Mann noch um eine gewisse Maskulinität auch in seinem Musikgeschmack bemüht ist, empfand ich das als furchtbaren weibisch-rührseligen Mist. Als letztens gehört habe, fand ich es ganz hübsch. Offensichtlich hab ich mich also weiterentwickelt und vorher bestehende Resentments abgelegt.

... könnte es eventuell auch am persönlichen Musikgeschmack liegen, dass Alben schlechter oder besser bewertet werden?

Woher kommt denn Geschmack? Das ist doch die Frage, um die sich hier letztendlich alles kreist. Außer Machina und mir scheint sich dafür aber niemand zu interessieren.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19966

Registriert seit 10.09.2013

07.02.2016 - 15:33 Uhr
@Geschmäckle: Es geht um Musikgeschmack, du Genie, und der ist ganz sicher nicht biologisch vorgeprägt, sondern setzt sich aus unzähligen Faktoren zusammen. Dass dabei in erster Linie Sozialisation eine riesengroße Rolle spielt, wird ja wohl niemand ernsthaft leugnen können.

Tim.

Postings: 1970

Registriert seit 14.08.2015

07.02.2016 - 15:33 Uhr
leatherface muss uns immer noch erklären, warum es ihm in derart penetranter weise ausgerechnet um schwarze bzw. weibliche musik geht - es gibt dutzende genres, die hier nicht ansatzweise bedient werden; ganze kontinente, die hier keine rolle spielen - ihm fallen aber immer nur die schwarzen und/oder frauen auf. seltsamerweise stört sich sonst kaum jemand an diesem vermeintlichen mißstand. aber klar, wir sind ja auch alle rassisten/sexisten. einzig und allein leatherface hat den durchblick.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19966

Registriert seit 10.09.2013

07.02.2016 - 15:36 Uhr
Leatherface hat sich in seinem letzten Posting übrigens selbst als Rassisten bezeichnet, aber klar, wozu auch seine Beiträge ganz lesen ne.
@Moped
07.02.2016 - 15:46 Uhr
und der ist ganz sicher nicht biologisch vorgeprägt

Doch, zu gewissen Anteilen schon. Neben diversen anderen Faktoren, wie du richtig sagst.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31773

Registriert seit 07.06.2013

07.02.2016 - 15:52 Uhr
Hier reagieren wirklich alle sehr sensibel auf Worte wie Rassismus.

Sorry, aber sollte das nicht so sein? Wie gesagt bin ich langsam eh dafür, dass es da unterschiedliche Wörter geben sollte (oder zumindest Abstufungen). Wenn kulturell geprägter Musikgeschmack die gleiche Bezeichnung nach sich zieht wie bewusst Menschen anderer Hautfarbe das Recht auf Gleichberechtigung oder gar Leben abzusprechen, dann funktioniert das irgendwie nicht. Natürlich will ich nicht als rassistisch bezeichnet werden. Weil für mich das Wort eben mehr zur "harten" Form von Rassismus gehört und nicht zu einer kulturell geformten Vorliebe.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31773

Registriert seit 07.06.2013

07.02.2016 - 16:05 Uhr
Konzepte wie "schön hören" sind jedem bekannt, was nichts anderes bedeutet, als dass man dazu vorprogrammiert ist etwas zu mögen und das dann einfach tut und sich von den Leuten löst, auf deren Meinung man normalerweise etwas gibt

Interessant, dass du das Schönhören ansprichst, weil ich dieses Konzept auch vollkommen ablehne. Ja, man gibt einer Band, die man vorher mochte, sicherlich mehr Durchgänge als einer, die man nicht mochte. Dass es dann aber oft dazu kommt, dass das Album "wächst", hat aber wenig mit der Voprogrammiertheit zu tun, die du ansprichst. Denn dann könnte mein Hirn / meine Identität /whatever ja von Anfang an auf "gut finden" schalten. Ich denke aber, dass man Musik kennenlernen muss, um sie zu bewerten. Ich find es auch immer komisch, wenn Leute nach einem Durchgang eine komplette Meinung über ein Album und dessen Songs haben. Mir bleiben da eher Dinge wie Sound, Grundstimmung und ähnliches in Erinnerung, aber in den seltesten Fällen kann man Songs nachsingen (ich behaupte mal, ein Album kennt man vollkommen, wenn man immer weiss, was als nächstes passiert). Das passiert erst mit der Zeit. Und dann entfalten sich eben Songs manchmal.
Und oft ist es ja auch subtilere / komplexere Musik, die wächst, weil sie sich anfangs weniger erschliesst und man länger zum Kennenlernen braucht. Während es bei "einfachen" Songs oft umgekehrt ist: man ist sofort drin, weil "einfacher", aber die Halbwertszeit ist auch oft mal kürzer, weil eben dadurch acuh schneller "Routine" aufkommt.
(Das ist natürlich nicht pauschal so. Ich kenne einfachste Songs, die ich acuh nach 15 Jahren noch täglich auflegen könnte und die nie nerven, sowie komplexe Musik, bei der auch "sich reinhören" nichts half. Es ging mir nur um die Grundrichtung.)

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

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Registriert seit 10.09.2013

07.02.2016 - 16:36 Uhr
@@Moped: Natürlich, ich hab vor dem "biologisch" ein "nur" vergessen.

@Tim: In gewisser Weise hast du recht. Da ich stark vermute, dass Leatherface das verbitterte Gekläffe (schöne Selbstbeschreibung übrigens, danke für das Wort) von trollenden Witzfiguren wie dir nicht ernstnimmt oder sich geschweige denn davon angegriffen fühlt, brauch ich ihn wohl tatsächlich nicht zu verteidigen.

boneless

Postings: 5323

Registriert seit 13.05.2014

07.02.2016 - 19:46 Uhr
Woher kommt denn Geschmack? Das ist doch die Frage, um die sich hier letztendlich alles kreist. Außer Machina und mir scheint sich dafür aber niemand zu interessieren.

Stimmt. Meine Antwort war wohl nicht auf der Höhe der Zeit. Habe die letzten kostbaren 45 Minuten damit verbracht, die Diskussion hier mal ein wenig nachzuvollziehen. Ein paar mal konnte ich herzhaft lachen und so hat sich das ganze doch irgendwie gelohnt. Ja.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19966

Registriert seit 10.09.2013

07.02.2016 - 20:59 Uhr
Ganz ohne Flachs, das ist wirklich eine der interessanteren Diskussionen hier in letzter Zeit. Freue mich jedes mal, wenn ich den Thread oben sehe.

humbert humbert

Postings: 2410

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 21:20 Uhr
Finde es auch eine interessante Diskussion, auch wenn ich jetzt nicht so viel beitragen kann.

Desare Nezitic

Postings: 5406

Registriert seit 13.06.2013

07.02.2016 - 21:45 Uhr
Schade, dass ich diese Diskussion verpasst habe :(

Achso, Album habe ich natürlich gehört, aber was tut das hier jetzt noch zur Sache: Es ist halt einfach schwach und belanglos. Aber gut, dass ich nicht unglücklich positiv überrascht wurde.
OuterHeaven
08.02.2016 - 14:35 Uhr
Kiss it better
Work
Desperado
Needed Me
Yeah I said it
Same ol mistakes
Love on the brain

... taugen besonders!

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

08.02.2016 - 17:29 Uhr
Hier reagieren wirklich alle sehr sensibel auf Worte wie Rassismus.

Sorry, aber sollte das nicht so sein? Wie gesagt bin ich langsam eh dafür, dass es da unterschiedliche Wörter geben sollte (oder zumindest Abstufungen). Wenn kulturell geprägter Musikgeschmack die gleiche Bezeichnung nach sich zieht wie bewusst Menschen anderer Hautfarbe das Recht auf Gleichberechtigung oder gar Leben abzusprechen, dann funktioniert das irgendwie nicht..


Exakt meine Meinung. Viele Dinge, die LF hier anspricht, sehe ich tatsächlich genauso oder ähnlich wie er, würde es aber auf keinen Fall Rassismus nennen. Dafür braucht es dringend einen anderen Begriff, sonst wird die Diskussion sehr schnell unsauber. Genau deswegen meinte ich auch bereits auf Seite 5:

RnB ist nicht meine Welt und nichts daran ist rassistisch. Siehst du dies anders, liegt dies nicht an meiner Welt sondern an deiner problematischen Definition des Rassismusbegriffes.

Aber ich bin es gewohnt, dass meine Beiträge nicht gelesen werden, vermutlich, weil mich die meisten aufgrund meiner Beiträge zur Flüchtlingsdebatte zu gerne als Rassist sehen und das soll auch so bleiben. Passt schon, aber an dieser Stelle wird es schon fast ironisch.


MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19966

Registriert seit 10.09.2013

08.02.2016 - 18:19 Uhr
@Helvete: Keine Ahnung, wie du in der Flüchtlingsdebatte drauf bist, da ich Politikthreads in der Regel nicht lese, aber hier bist du definitiv einer der angenehmsten Diskutanten. Kann dein obiges Posting auch zu 100% unterschreiben, bin eigentlich auch bei allen Dingen komplett bei Leatherface, nur der Rassismusbegriff ist mir zu hart.

eric

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 2800

Registriert seit 14.06.2013

08.02.2016 - 18:40 Uhr
RnB ist nicht meine Welt und nichts daran ist rassistisch. Siehst du dies anders, liegt dies nicht an meiner Welt sondern an deiner problematischen Definition des Rassismusbegriffes.

Exakt. Kann mit R'n'B, also rein mit der Art der Musik, mit den Rhythmen, den Arrangements, den meisten Texten und auch oft mit den Melodien wenig anfangen. Gibt mir nichts, berührt mich nicht. Das kann sehr wohl musiksoziologisch begründet sein, aber ist doch bitte niemals rassistisch. Habe doch absolut nichts gegen die Kultur, die Kunst, die Künstler und kann ihren Wert für die Popwelt auch ganz gut einschätzen (und vor allem: anerkennen!), wenn's musikalisch nicht meins ist.

Ja, mit R'n'B habe ich's schon mehrmals versucht. Einzig das Frank-Ocean-Album hat mich halbwegs gekriegt... (was jetzt hoffentlich nicht schlimm ist, denn ich mag etliche Künstlerinnen bzw. weibliche Stimmen im Pop- und Rockzirkus.)

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

08.02.2016 - 18:45 Uhr
Unbewusster Alltagsrassismus ist etwas sehr reales und wenn er auf den ersten Blick nicht so schädlich ist wie gewalttätiger Rassismus, der Flüchtlingsheime in Brand steckt, so ist er doch sehr viel präsenter und dadurch ebenfalls gefährlich, weil er gesellschaftliches Klima vergiften kann, stückweise mit jeder unbedachten Bemerkung oder subtilen Ungleichbehandlung. Um das zu bekämpfen und zur Reflektion über die eigenen Denkmuster anzuregen, sollte dieser Rassismus auch als solcher benannt werden, finde ich.

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2927

Registriert seit 04.02.2015

08.02.2016 - 19:43 Uhr
Kann mit R'n'B, also rein mit der Art der Musik, mit den Rhythmen, den Arrangements, den meisten Texten und auch oft mit den Melodien wenig anfangen. Gibt mir nichts, berührt mich nicht.

Mal nur nebenbei, ohne mich wirklich in die (nicht uninteressante) Diskussion einmischen zu wollen: Was haben denn Bands wie die Rolling Stones oder die Kinks (auf deren Musik die gesamte spätere Rockmusik aufgebaut hat) in ihrer Frühphase für Musik gespielt? Richtig, das nannte sich damals: R'n'B. Und diese Musik wurde von vielen Menschen aus ganz ähnlichen Gründen abgelehnt wie der heutige R'n'B: Zu rhythmusorientiert, zu tanzbar, zu sexualisiert, zu künstlich. Und diese Eigenschaften wurden bewusst oder unbewusst immer mit "schwarzer Musik" assoziiert, während die "weiße Musik" im kollektiven Bewusstsein eher für Melodie und Harmonie als für Rhythmus, Repetition, Tanzbarkeit stand. Auch wenn der R'n'B von seinen Anfängen in den 50er Jahren bis zu seinem heutigen Erscheinungsbild sicherlich zahlreiche Wandlungen vollzogen hat - die Ressentiments seitens der weißen Hörerschaft sind letztenendes die gleichen geblieben.

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

08.02.2016 - 19:48 Uhr
Das kann sehr wohl musiksoziologisch begründet sein, aber ist doch bitte niemals rassistisch.

Das ist immer so vereinfacht dargestellt, dass ich behaupte, man würde Schwarze hassen, weil man Hiphop oder R'n'B nicht mag. Das ist natürlich Quatsch. Ich halte es aber nun wahrlich für keine revolutionäre oder abwegige Annahme, dass wenn man in einem Klima aufgewachsen ist, in dem "weiße Musik" "schwarzer Musik" als "überlegen" gilt - was ja durchaus der Fall ist, wenn man sich in den letzten 20 Jahren in Grunge- und Indierockkreisen bewegt hat, wo HipHop, R'n'B oder Dancepop oft als Feindbild herhalten durften - dass man das auch auf gewisse Weise verinnerlicht. Das muss noch nicht mal heißen, dass man Black Music nicht respektiert (so weit sind die meisten ja dann doch), sondern dass man sich der Musik einfach ganz instinktiv anders, mit weniger gutem Willen nähert.

Lichtgestalt

User und Moderator

Postings: 5050

Registriert seit 02.07.2013

08.02.2016 - 21:19 Uhr
was ja durchaus der Fall ist, wenn man sich in den letzten 20 Jahren in Grunge- und Indierockkreisen bewegt hat, wo HipHop, R'n'B oder Dancepop oft als Feindbild herhalten durften - dass man das auch auf gewisse Weise verinnerlicht.

Wer ist "man"? Ansonsten schließe nicht von dir und deinen Grunge/Indierockkumpels auf Andere.

Die Abneigung gegen Rihanna, Beyoncé & Co. rührt bei mir daher, dass es genau die Musik ist, die im Dudelfunk von Morgens bis Abends omnipräsent ist (oder wie The Independent treffend formulierte: "Musically, it's the same kind of electro R&B with which radio is already awash.") und als Animationsmucke für die nächsten 100 Castingshows konzipiert ist (man beachte nur die Ansage von Beyoncé bei der Breitbeinshow schlechthin, dem Super-Bowl: Hey, auch ihr könnt so fett reich werden wie ich. Tschaka!).

boneless

Postings: 5323

Registriert seit 13.05.2014

08.02.2016 - 21:56 Uhr
Ganz ohne Flachs, das ist wirklich eine der interessanteren Diskussionen hier in letzter Zeit. Freue mich jedes mal, wenn ich den Thread oben sehe.

Nur ist die ganze Diskussion mittlerweile so dermaßen Off-Topic, dass man eigentlich den Thread umbenennen müsste. Um Rihanna geht es so ungefähr gar nicht mehr.

Ach ja, was mich noch brennend interessieren würde (auch wenns schon ein paar Seiten her ist): Seit wann zählen Sonic Youth eigentlich zur harten Musik? Das muss mir entgangen sein...

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31773

Registriert seit 07.06.2013

08.02.2016 - 22:05 Uhr
Um das zu bekämpfen und zur Reflektion über die eigenen Denkmuster anzuregen, sollte dieser Rassismus auch als solcher benannt werden, finde ich.

Ich finde man sollte das aber an wirklich exemplarischen Ausdrucksweisen kritisieren und nicht am Musikgeschmack. Jemand, der nur "weiße" Musikgenres bevorzugt, kann der weltoffenste Mensch sein und das sind nicht wenige. Gleichzeitig werden Rassisten nich unbedingt Jazz hören (sind auch eh einfach bisschen zu dumm für den Wert der Musik). Aber jemandem in einer Musikdiskussion als "rassistisch" zu betitelten, führt den Begriff fast schon ad absurdum. Denn Musik ist Gott sei Dank nicht für alle Politikum, sondern eben Musik.

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2927

Registriert seit 04.02.2015

08.02.2016 - 22:25 Uhr
Neben der kategorischen Abneigung gegenüber rhythmusorientierter, tanzbarer und funkiger Musik seitens der engstirnigem, auf Schwarz-weiß-Denken geeichten "klassischen" Rock-Hörerschaft kommt noch ein weiteres Moment hinzu, das man allerdings weitgehend davon trennen kann und sollte: Der kollektive Widerwillen gegenüber elektronisch/synthetisch erzeugten Klängen, der sich ganz besonders in der Grunge- und Alternative-sozialisierten Generation zeigt, die in den 90er Jahren Teenager oder Twens waren. Jede Musik, die nicht von akustischen Instrumenten erzeugt wurde, ist grundsätzlich erstmal abzulehnen, weil künstlich und industriell und dadurch prinzipiell des Kapitalismus verdächtig. Jeder Song, dessen Drumbeat aus einem Rhythmuscomputer stammt statt von einem akustischen Schlagzeug, wird erstmal als suspekt eingeordnet. Es klingt einfach vielen Musikhörern "nicht authentisch genug". Daraus resultiert auch die in gewissen Hörerkreisen zu beobachtende kategorische Ablehnung gegenüber dem Jahrzehnt der 80er, das ist ihnen eben alles zu künstlich und synthetisch. Ist eben auch eine Art von Voreingenommenheit, die ich aber grundsätzlich so berechtigt finde wie "Ich finde alle Gemälde des Kubismus scheiße, das ist einfach nicht meine Richtung". Aber man sollte sich eben fragen, ob man sich dadurch nicht selbst behindert und interessanten künstlerischen Eindrücken gegenüber versperrt.

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

08.02.2016 - 22:43 Uhr
Der kollektive Widerwillen gegenüber elektronisch/synthetisch erzeugten Klängen

Diese Umschreibung ist doch auch schon wieder viel zu wenig homogen, um als Beispiel herhalten zu können. Gerade viele elektronische Klänge der 80er Jahre sind hochexperimentell und haben im Wesen nichts mit dem RnB der Rihannas und Beyonces gemeinsam. Schon gar nicht machten sie sich verdächtig, kommerziell oder kapitalistisch zu sein. Gerade durch die Kühle und Kälte der Synths wurde damals die Ablehnung des Establishments symbolisiert. Hinzu kommt, dass diese Bewegung zumindest in Deutschland nicht wenig beeinflusst war von Punkbands wie S.Y.P.H. der späten 70er, die dieses Gefühl der Kälte auch in ihren Texten transportierten (Zurück zum Beton, Industriemädchen).

Im Übrigen gab es die von dir beschriebene Engstirnigkeit auch auf Seiten der Elektronikfreunde, wie z.B. dieses Überbleibsel aus den 80ern exemplarisch aufzeigt.

https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpt1/t31.0-8/12525204_994833023912036_7463147483634260294_o.jpg

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

08.02.2016 - 22:52 Uhr
@Leatherface:

Auch hinsichtlich des Zusammenspiels zwischen Hörverhalten und politischen Überzeugungen ist die Sache doch etwas komplexer als von dir beschrieben. Wie kann es z.B. sein, dass zutiefst weiße Gitarrenmusik wie etwa Punk oder aber auch verschiedene Subsparten des Metal (z.B. Red and Anarchist Black Metal) Rassismus so deutlich ablehnen wie kaum eine andere musikalische Spielart? Sind die meist weißen Konsumenten dieser Musik (von denen sicherlich so gut wie keiner Rihanna oder Beyonce hört) in Wirklichkeit doch alle verkappte Rassisten, ohne dass sie es merken?

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

08.02.2016 - 22:57 Uhr
Die Abneigung gegen Rihanna, Beyoncé & Co. rührt bei mir daher, dass es genau die Musik ist, die im Dudelfunk von Morgens bis Abends omnipräsent ist (oder wie The Independent treffend formulierte: "Musically, it's the same kind of electro R&B with which radio is already awash.") und als Animationsmucke für die nächsten 100 Castingshows konzipiert ist (man beachte nur die Ansage von Beyoncé bei der Breitbeinshow schlechthin, dem Super-Bowl: Hey, auch ihr könnt so fett reich werden wie ich. Tschaka!).

Ich übersetze das mal: Dudelfunk und Castingshows sind also die Assoziationen - also Musik für die breite Masse, Künstlichkeit, Oberflächlichkeit, Kapitalismus, vielleicht auch Dummheit. Oberflächliche, künstliche Musik, die gemacht ist, um Geld zu scheffeln und nicht weil den Künstlerinnen ihre Musik so gefällt. Das vermag ich zu bezweifeln. Ich glaube Rihanna und Beyonce machen genau die Musik, die sie machen möchten, und haben dabei einfach ein Händchen für kommerziellen Erfolg und wenn man über seinen eigenen Schatten springen würde und sich damit auseinander setzen würde, würde man feststellen, dass sie eben nicht identische Musik machen, sondern sie sich ungefähr so zueinander verhalten wie Nirvana und Pearl Jam.

Die Fixierung auf Reichtum und kapitalistische Werte liegt übrigens auch in afro-amerikanischer Kultur begründet, denn bis vor nicht allzu langer Zeit war es Schwarzen eben nicht erlaubt, Reichtum anzusammeln. Mit diesem Hintergrund sind Proklamationen wie "Ihr könnt genauso reich werden wie ich" natürlich nochmal ganz anders konnotiert, aber so etwas entgeht einem weißen Deutschen natürlich bei oberflächlicher Betrachtung.

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

08.02.2016 - 23:03 Uhr
Auch hinsichtlich des Zusammenspiels zwischen Hörverhalten und politischen Überzeugungen ist die Sache doch etwas komplexer als von dir beschrieben.

Natürlich ist es komplexer. Man könnte Bücher damit füllen. Ich glaube, ich habe es so ausführlich dargelegt wie es mir in einem Online-Forum für sinnvoll erscheint. Weitere unendlich viele Differenzierungen und Vertiefungen muss man sich hinzu denken.

Mainstream

Postings: 1864

Registriert seit 26.07.2013

08.02.2016 - 23:08 Uhr
Ich glaube Rihanna und Beyonce machen genau die Musik, die sie machen möchten, uud haben dabei einfach ein Händchen für kommerziellen Erfolg ...

:*>

Mainstream

Postings: 1864

Registriert seit 26.07.2013

08.02.2016 - 23:12 Uhr
Das war jetzt nur der offensichtlichste Fehler. Morgen früh habe ich wieder eine Tastatur unter den Fingern ...
aha
08.02.2016 - 23:25 Uhr
und warum schreibst du deinen tollen beitrag dann nicht erst morgen früh?

poser

Postings: 2317

Registriert seit 13.06.2013

08.02.2016 - 23:29 Uhr
Mal eine kleine Frage. Wie ist denn die Musik?
Ist sie sonderlich originell oder spiegelt sie den Zeitgeist irgendwie wieder?

Insgesamt klingt das auf mich nach einem ziemlich auf "artsy" getrimmten Pop, der einfach an dem Fehlen guter Hooks oder eben auch guter Arrangements scheitert. Vieles klingt einfach lieblos zusammengeschustert.

Mainstream

Postings: 1864

Registriert seit 26.07.2013

08.02.2016 - 23:34 Uhr
Das ist zusammengewürfelte Bandware, mit "Kunst"-Stempel drauf.

Völlig uninteressant, wäre die Künstlerin nicht eine Frau und dunkelhäutig.

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19966

Registriert seit 10.09.2013

09.02.2016 - 00:06 Uhr
@Mainstream: Fehler?? Du kennst Rihanna und Beyonce also persönlich und weißt, dass sie nicht die Musik machen, die sie gerne machen wollen, und nur kopflose Marionetten der bösen, kommerziellen Popindustrie sind? Interessant.

Weder du noch Leatherface können in die Köpfe fremder Menschen gucken und die Frage nach vermeintlicher Authentizität von Musik beantworten. Vielleicht sollte man einfach mal damit aufhören, sich diese unsinnige Frage überhaupt zu stellen.
Schrufdi Schan
09.02.2016 - 00:29 Uhr
Das ist zusammengewürfelte Bandware, mit "Kunst"-Stempel drauf.

Völlig uninteressant, wäre die Künstlerin nicht eine Frau und dunkelhäutig.


Bei solchen "Beiträgen" fragt man sich fast, ob Leatherface nicht am Ende doch Recht hat. Mist...
Mopedobi
09.02.2016 - 01:31 Uhr
Rihanna und Beyoncé sind auf keinen Fall kommerzielle Musik. Wie kommt jemand auf diesen abwegigen Gedanken?

Lichtgestalt

User und Moderator

Postings: 5050

Registriert seit 02.07.2013

09.02.2016 - 05:58 Uhr
Ich übersetze das mal: Dudelfunk und Castingshows sind also die Assoziationen - also Musik für die breite Masse, Künstlichkeit, Oberflächlichkeit, Kapitalismus, vielleicht auch Dummheit.

Die ganzen Adjektive kannst du dir sparen bzw. als deine eigenen Assoziationen kennzeichnen.
Ich mache Beobachtungen und gucke tatsächlich auch mal Sendungen wie DSDS oder American Idol, wo die weiblichen Kandidaten fast ausschließlich Rihanna, Christina Aguilera oder eben Beyoncé nachsingen. Und höre Radiosendungen wie 1 Live.

Die Omnipräsenz nervt. Genauso der immer gleiche AOR auf einigen Sendern, wie Supertramp, Genesis und Toto.

denn bis vor nicht allzu langer Zeit war es Schwarzen eben nicht erlaubt, Reichtum anzusammeln.

Das ist lang genug her, dass da selbst die Mutter von Beyoncé nichts mehr von mitbekommen haben dürfte.

mispel

Postings: 2471

Registriert seit 15.05.2013

09.02.2016 - 07:41 Uhr
Mit diesem Hintergrund sind Proklamationen wie "Ihr könnt genauso reich werden wie ich" natürlich nochmal ganz anders konnotiert

Allerdings auch total unsinnig, denn was bringt es einem Menschen super fucking rich zu sein? Ist es nicht armselig sich über Geld und Erfolg zu definieren? Warum transportiert jemand ein solches Bild?

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

09.02.2016 - 07:53 Uhr
Ist der Holocaust lange genug her, sodass er nicht unsere Weltsicht beeinflusst?

mispel

Postings: 2471

Registriert seit 15.05.2013

09.02.2016 - 08:00 Uhr
Godwin's law at its best :D

Lichtgestalt

User und Moderator

Postings: 5050

Registriert seit 02.07.2013

09.02.2016 - 08:13 Uhr
Lustig, wie Leatherface sinngemäß die Attribute als Qualitätsmerkmale für Beyoncé verwendet, die er uns "Breitbein"-Rockern vorwirft: Authentizität, Trueness, Tiefe.
"Meilenstein des Feminismus", "Speerspitze des RnB" - da wird also eine substanzielle Qualität bescheinigt, die zwangsläufig anderen Künstlern, die "nicht so gut sind", fehlen muss, also oberflächlicher sind.

Ist der Holocaust lange genug her, sodass er nicht unsere Weltsicht beeinflusst?

Und wenn es sich nicht in der Musik widerspiegelt, wie bei den meisten Künstlern?
Künstlich? Oberflächlich? Kapitalistisch?
Vielleicht auch dumm?
Magst du Roberto Blanko und Scooter?

Tim.

Postings: 1970

Registriert seit 14.08.2015

09.02.2016 - 08:39 Uhr
Meiner Meinung nach setzt sich Leatherface in diesem esoterischen Wahn so sehr für Minderheiten - besser gesagt: da,s was er dafür hält - ein, weil er früher selbst marginalisiert wurde. Aufgrund seines Vornamens? :)

ist leatherface am ende gar ein kevin? oder was insinuiert achim hier? :D

zum thema: "spiegel online" ist da auf der gleichen linie wie leatherface und feiert bejonze für den vielleicht politischsten song ihrer bisherigen karriere. die atemberaubend innovativen botschaften sind dabei übrigens die folgenden:



Was für ein Auftritt! Bereitwillig ließen sich Coldplay vor dem wohl größten Fernsehpublikum ihrer Karriere die Schau stehlen - von Beyoncé, die ihren am Tag zuvor veröffentlichten Song "Formation" bei der Super-Bowl-Halbzeitshow präsentierte, den vielleicht politischsten ihrer bisherigen Karriere.

"Formation" steckt schon im Songtext voller Anspielungen, im Musikvideo und bei ihrem Halbzeitshow-Auftritt vor Millionenpublikum kommt noch mehr Symbolik dazu. Zusammen genommen ergibt sich eine Art politische Agenda für "Queen Bey", Jahrgang 2016.

1. Sie hat die Macht - aber du kannst sie auch haben
2. Für sie kann der König zum Schwarzsein stehen
3. Sei schwarz und sei stolz
4. Sei aus dem Süden und sei stolz
5. Sie fühlt sich getroffen von Gewalt gegen Schwarze
6. Wehrt euch!


wer mag bei soviel tiefsinn widersprechen? freilich ist es notwendig diese botschaften mit üppig ausgestatteten strapsentänzerinnen im video zu illustrieren. das ist dann wohl der von leatherface so abgefeierte feminimus.

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