Dr. King Scholtz
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23.06.2015 - 22:30 Uhr
Inherent Vice(2014)
Larry "Doc" Sportello(Joaquin Phoenix) ist ein kleiner Privatdetektiv, der sich Anfang der 1970er mit kleinen Ermittlungen über Wasser hält und sonst wenig anbrennen lässt. Als seine Verflossene Muse Shasta Fay Hepworth(Katherine Waterston)) mit einer Ermittlung über deren neuen Freund, dessen Frau und deren Freund ankommt, nimmt ein wirres Stonerfilmchen namens Inherent Vice seinen lauf...
Paul Thomas Anderson hat schon alles gemacht. Drama, Komödie, Selbstzerstörung, Humor und eben Arthouse. Und egal was, alles hat auf seine Art mindestens funktioniert. Hin und wieder tröpfelt Mister Anderson aber immer Meisterstücke ab. Sein gelungenes Debut Hard Eight, sein "Über Nacht berühmt" Film Boogie Nights, der faszinierende Magnolia, der überaus gelungene Punch Drunk Love und natürlich There will be Blood und The Master. Hach. Alles große Regieleistungen mit spürbarer Leidenschaft und viel Eigenständigkeit.
Inherent Vice geht lockerere Wege als seine beiden Vorgänger. Anderson verfilmte den gleichnamigen Roman von Thomas Pynchon sehr genau. Und was im Buch oft äußerst abgehackt und kaum nachvollziehbar war, funktioniert im Film, zumindest für mich, deutlich besser. Anderson schwelgt zwar zu keiner Zeit in den Panoramen seiner vorherigen Arbeiten, bringt die Intention des Buches aber auf den Punkt. Das gefällt mir gut, weil Anderson den Stoff so diffus umsetzt und absolut nichts vom Roman verwässert. Eine gute Adaption. Alles wie gewollt.
Es ist sowieso (angenehm) schwer zu sagen, um was es hier letztlich geht, aber meine Einleitung, die ich dem Trailer entnahm, trifft es wohl am besten. Inherent Vice zielt gar nicht auf eine sinnige Handlung ab. Er zündet hauptsächlich irgendwo zwischen Jackie Brown, The Big Lebowski, Fear and Loathing in Las Vegas und eben der großartigen Handschrift des Paul Thomas Anderson. Der Soundtrack von Jonny Greenwood und die wenigen gut ausgewählten Stücke aus jener Zeit treffen die quirlige Note ziemlich gut.
Der Fall des Doc Sportello schwingt in jede Richtung und wieder zurück. Alle haben irgendwie etwas miteinander zu tun, ohne das nur einer etwas sinnvolles beizusteuern hat und trotzdem passt am Ende nur das Netz dieser Charaktere. Ein Triumph.
Das Alles und Jede(r) im Gegensatz zu einander agiert, sorgt natürlich für jede Menge witzige und skurrile Szenen. Schön ist, dass Anderson diese Szenen oft ewig in die Länge zieht, um mit Humor zu Punkten. Das alles zündet auch beim dritten mal sehen. Das kann ich nur bestätigen. Anderson schafft Filme, die mehr als einmal Spaß machen. Quasi sein Markenzeichen.
Ein großartiger Film, getragen von einem furiosen Darstellerensemble. Von den kleinsten Nebenrollen(Joanna Newsom, Benicio Del Toro, Jena Melone, Eric Roberts,...), über tragende Nebendarsteller(der mysteriöse Owen Wilson, der grandiose und fast alles überragende Josh Brolin) bis hin zu dem Mann des Jahres(Joaquin Phoenix), leisten alle einen großartigen Job.
Vor allem Phoenix besticht zwischen stoischer Betonmimik und schlaksiger Nervosität. Ein launiges Fest, diesem talentierten Schauspieler in so einer Rolle aufgehen zu sehen. Wo Phoenix draufsteht, ist auch Phoenix drin. Das wird sich wohl niemals ändern...zum Wohl.
Fazit...ein herrlich abgedrehtes Krimivergnügen mit aufregenden Darbietungen, einem herrlich beklopften Plot, zeitlich perfekt platzierter Handlungskniffe und grandios pointierter Situationskomik. Ich hol mir jetzt mal was zum rauchen, zwei Flaschen Bier und lege "The Black Keys" ein. Der coolste Bart des Jahres...9 |
Underground
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24.06.2015 - 08:42 Uhr
Dass das Buch so großartig verfilmt wurde ist schon fast ein Wunder. |
The MACHINA of God
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24.06.2015 - 09:44 Uhr
Oh, ich werd ihn auch die Tage mal sehen. Bin sehr gespannt. |
bazilicious
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24.06.2015 - 09:54 Uhr
Fand ihn grottig... ein nichts von einem film... quasi big lebowski in schlecht |
Underground
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24.06.2015 - 10:24 Uhr
Ziemlich exklusive Meinung, die du da hast. |
bazilicious
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24.06.2015 - 13:06 Uhr
Ist nicht exklusiv, da gab es durchaus viele kritische stimmen, zurecht.... und selbst wenn meine meinung weltexklusiv wäre, wäre sie nicht weniger wert...
ich kenne das buch nicht, aber der film ist wirklich ein nichts.... weder als film über die 70er, noch als drogen-/dedektivfilm oder gar komödie, satire oder gesellschaftskritik zu gebrauchen... |
Underground
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24.06.2015 - 13:10 Uhr
Deine Kritik sagt wohl mehr über dich als über den Film aus. |
The MACHINA of God
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24.06.2015 - 13:19 Uhr
Deine Kritik sagt wohl mehr über dich als über den Film aus.
Wow, was für eine Argumentation. |
Underground
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24.06.2015 - 13:23 Uhr
und "ich kenne das buch nicht, aber der film ist wirklich ein nichts.... weder als film über die 70er, noch als drogen-/dedektivfilm oder gar komödie, satire oder gesellschaftskritik zu gebrauchen..." ist eine qualitative Argumentation für dich, machina?
Wenn man keiner dieser aufgezählten möglichen perspektiven dieses Films folgen kann, dann sagt das mmn sehr wohl was über den Urheber aus. |
The MACHINA of God
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24.06.2015 - 13:28 Uhr
Sicher ist bazis Kritik auch unzureichend und nicht gerade konstruktiv, aber das ganze auf die persönliche Ebene zu ziehen ist auch irgendwie komisch. Man hätte ihn auch einfach mal fragen können, inwiefern er das genau so findet. |
Underground
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24.06.2015 - 14:03 Uhr
Unsachliche Diskussionen in einem Online-Forum? Ja, gibt's denn sowas! |
bazilicious
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24.06.2015 - 15:27 Uhr
Ganz schwach mal wieder von underground... das buch muss ich nicht kennen, ein film MUSS alleine funktionieren ohne Buch und Sekundärliteratur. Fakt ist für mich, dass der Film NICHTS gut macht. Ich bin sonst ein Riesenfan von Anderson, aber hier hat er zum ersten Mal verkackt... keine gute Charakterstudie, keine besondere Atmosphäre, ein zum ersten mal sauschwacher Phoenix, der nur bekannte stonerklischees abklappert...
Meine Kritik mag von mir aus exklusiv sein, sie ist aber durchaus fundiert, da ich solcherlei Filme und bücher eigentlich liebe und entsprechend unendlich viele Filme anschaue...
underground dagegen konnte hier nichts sachliches beitragen, ausser peinliche sprüche ala "wenn du den film schlecht findest und das buch nicht gelesen hast, musst du blöd sein"... auf so einen unsinn werd ich sicher nicht eingehen... |
The MACHINA of God
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24.06.2015 - 15:29 Uhr
Bist grad drauf eingegangen. :)
Ich werd ihn mir mal ansehen. Mal schauen welch exklusive Meinung ich so einnehmen werde. |
bazilicious
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24.06.2015 - 15:32 Uhr
Wie gesagt - Big Lebowski macht alles richtig, inherent vice dagegen so gut wie alles falsch... |
Underground
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24.06.2015 - 16:03 Uhr
Wo, bitte, gehe ich näher auf dein Nicht-Kennen der Buchvorlage ein?
ganz schwach mal wieder von bazilicious ;-) |
bazilicious
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24.06.2015 - 16:06 Uhr
Achja, eine gute Sache hatte der Film schon zu bieten: Josh Brolin war großartig. |
poser
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24.06.2015 - 16:26 Uhr
Natürlich waren die Charaktere schon Stereotypen, aber das hatte auch einen Grund. Das ist wohl der erste PTA-film, der mehr mit der Umwelt und der Epoche zu tun hat als mit den eigentlichen Charakteren. Halt noch mehr Altman als Magnolia, aber immer noch mit einem gewissen PTA-Touch.
Guck den Film nochmal. Big Lebowski gewinnt ja auch mit jedem Mal. |
Dr. King Scholtz
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24.06.2015 - 20:45 Uhr
Jetzt lasst doch mal bazilicious in Ruhe. Erstens ist das halt seine Meinung, andererseits hat er es auf der ersten Seite dieses Thread's seine Meinung in klare Worte gefasst. poser hat natürlich das treffende Sätzchen formuliert.
Guck ihn einfach nochmal. |
bazilicious
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25.06.2015 - 12:25 Uhr
Ja, ich werd ihn auf jeden fall nochmal schauen... |
The MACHINA of God
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25.06.2015 - 13:01 Uhr
Jetzt bin ich auch gespannt. :) |
Der Herr Wedler
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13.09.2015 - 19:53 Uhr
Habe mir gerade einen zu Joanna Newsom abgewedelt! |
pta
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26.07.2016 - 12:07 Uhr
Ein Filmemacher wie Paul Thomas Anderson weiß schon, warum CAN-Stücke wie "Vitamin C" und "Soup" das musikalische Skelett dieses Films darstellen. |