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Film: Das Fest

User Beitrag
lüdgenbrecht
29.12.2007 - 23:10 Uhr
Bin gerade durch den "Welchen Film hast du zuletzt gesehen?"-Thread darauf aufmerksam geworden, dass dieser Film noch keinen eigenen Thread hat. Höchste Zeit!

Ein so eindringlicher und bewegender Film, mit reduziertesten Mitteln gedreht und großartig in der Entwicklung der Charaktere.

Einer der ganz wenigen Filme, der von mir die 10/10 bekommt!
m.caliban
29.12.2007 - 23:12 Uhr
da stimm ich voll und ganz zu. Der Film erzeugt bei mir immer eine riesen Wut. Dieses Fasade aufrechthalten ist so grotesk aber trotzdem realistisch, aaahhhr.
lüdgenbrecht
29.12.2007 - 23:21 Uhr
Die Story ist echt so toll! Die filmische Umsetzung mindestens genauso! In all ihren Facetten!

Diese unglaubliche Beklemmung, die er in manchen Momenten auslöst. Diese beängstigende Nähe, so etwas könnte sich tatsächlich genauso ereignet haben.

Und am allerverstörensten im Nachgeschmack ist, dass man mit dem Übeltäter (dem Vater der Familie) gegen Ende des Films fast so ein Bisschen Mitleid empfindet.
m.caliban
29.12.2007 - 23:28 Uhr
nee, kein Mitleid, ich denk mir dann immer, ja richtig so, am besten find ich Mikael, der ist so gut gespielt.
lüdgenbrecht
29.12.2007 - 23:32 Uhr
Klar hat er alle Strafen verdient, die ein solch schlimmes Verbrechen nach sich zieht.

Dennoch habe ich irgendwie eine Art von Beklemmung empfunden, als der Vater am "Pranger" stand. Ich denke, das war von der Regie auch nicht unbeabsichtigt.
m.caliban
29.12.2007 - 23:42 Uhr
ja, schon, vor allen, wenn seine Frau dann nicht mit ihm kommt.
lüdgenbrecht
29.12.2007 - 23:52 Uhr
Die Frage ist, hat die Mutter wirklich von alledem nichts gewusst (was ich bezweifle) oder ist sie eine der Mütter, die angesichts der schlimmen Realität ihre Augen verschließen, um das längst brüchige Familienglück mit letzter Kraft und Hoffnung zu stabilisieren? Wenn ichs mir so überlege, tun mir alle Hauptpersonen des Films so verdammt leid, dass ich es kaum ausdrücken kann.
m.caliban
29.12.2007 - 23:55 Uhr
ja, ausnahmslos jede Figur trägt ihre eigene Tragik in dem Filmaber was so krass ist, ich glaub, fast jeder kennt das zumindest im Kleinen, dass um des Familienfriedens willen irgendwelche Problemthemen todgeschwiegen werden, wird in dem Film freilich sehr auf die Spitze getrieben.
Bär
29.12.2007 - 23:58 Uhr
Ich finds ja so krass wie die Schwester den Brief vorliest. Oder wie sie ihn findet! Das is eigentlich noch krasser. Aber nur wenn mans schon weiß. Oder wie der Christian nach x mal rausschmeißen das letzte mal wiederkommt.. wird demnächst mal wieder angeschaut! 10/10
Bär
30.12.2007 - 00:06 Uhr
Laut der einen Rede wusste die Mutter ja bescheid... is ja min. 1 mal ins Zimmer gekommen und hat sie erwsicht
lüdgenbrecht
30.12.2007 - 00:06 Uhr
Vor allen Dingen aber beinhaltet der Film (und das macht eigentlich fast alle Filme aus, die ich liebe) eine gehörige Portion Wahnsinns. Man beachte nur die Szene, in der sich die durchgeknallte Meute in Anwesenheit eines Negers in rassistische Parolen hochpolonäsisiert.
Ignition
30.12.2007 - 13:39 Uhr
hab ich leider noch nicht gesehen aber nach euren Ausführungen hier, könnte der was für mich sein. Werd ich mir mal anschauen.
simon
30.12.2007 - 14:42 Uhr
Ein Meisterwerk. Beinah klassisches Drama: Einheit des Ortes, Einheit der Handlung, Einheit der Zeit. Auch viel geschlossener als der andere erste Dogmafilm, Idioten. Vor allem rhythmisch find ich ihn grandios. Die Tanzszene mit den Kerzen, in dieser schlechten Qualität gefilmt, oder Mikael draußen im Wald... Und trotz der Radikalität eben keine Schwarz-Weiß Malerei.

Übrigens nur im Original zu empfehlen! Sowas kann man nicht synchronisieren.
m.caliban
30.12.2007 - 14:49 Uhr
ich find die synchronisation sehr gelungen.
simon
30.12.2007 - 14:51 Uhr
Dann probiers mal mit dem Original. Allein fürs Dänisch lohnt es sich ;)
Bär
30.12.2007 - 17:07 Uhr
Alter. Kein Arsch spricht dänisch
Khanatist
30.12.2007 - 17:11 Uhr
10/10 für diesen Beitrag. :D
Was den Film anbelangt, müsste ich mit der Bewertung ein wenig runtergehen.

ummagumma

User und News-Scout

Postings: 693

Registriert seit 15.05.2013

26.07.2015 - 23:51 Uhr
Wahnsinnsfilm,zutiefst bewegend.
Das alles kann genau so passieren und tut es sicherlich auch.Dieses weiterfeiern von fast allen ist geradezu sinnbildlich für das allgemeine Augen und Ohren zumachen bei sowas.

Diesen irgendwie mitleidigen und schuldbewussten Blick von Christian am Ende als sein Vater alleine rausgeht, und auch dieses entschuldigen anfangs für den Vorwurf kann ich voll nachvollziehen.Denn nur weil der Vorwurf an den Vater raus ist, ist halt trotzdem erstmal ein Scheiß abgeschlossen

ummagumma

User und News-Scout

Postings: 693

Registriert seit 15.05.2013

25.03.2016 - 20:57 Uhr
will sagen: Konfrontation ist nur der Anfang

Das wieder hochholen der Vergangenheit und das nochmalige Durchleben ist zwar sicher ein wichtiger Schritt um mit dem erlebten abschließen zu können. Die Folgen des erlebten, die daraus resultierenden Verhaltensweisen die einen zB beziehungsunfähig machen wie Christian,zu verändern,zu "normalisieren", das ist ein ganz anderer Prozess der sehr lange dauert und nur über kleine Schritte funktioniert.Wenn überhaupt...

kingsuede

Postings: 4076

Registriert seit 15.05.2013

12.11.2020 - 22:12 Uhr
Wer Das Fest mag, sollte unbedingt auch Vinterbergs Die Jagd schauen.

Old Nobody

User und News-Scout

Postings: 3680

Registriert seit 14.03.2017

12.11.2020 - 23:33 Uhr
Absolut, wobei für mich Das Fest nochmal härter in die Magengrube schlägt als es Die Jagd schon fraglos tut.

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