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Kapitalismuskritik

User Beitrag
Informatic
28.04.2005 - 01:24 Uhr
Jaaaa wieeeee jetzt?
Noch keine hitzige Debatte im hiesigen Forum zum Thema Kapitalismuskritik?
Nach Tsunami, Geiz ist geil Kontroverse, Papst-Tod, Papst-Neuwahl, Visa Untersuchungsausschuß eigentlich DAS Thema momentan. Eure Beiträge dazu?

Habe hierzu einen Spiegel online Bericht vorliegen, der das Thema unterschiedlich widergibt:

Porsche-Chef verteidigt Müntefering

SPD-Chef Müntefering bekommt für seine Kapitalismusschelte Unterstützung von prominenter Seite. EU-Kommissar Verheugen sprach von "Geiern, die Unternehmen ausweiden", Porsche-Chef Wiedeking kritisierte die Deutsche Bank. Kanzler Schröder versucht zu vermitteln.

München/Hamburg - "Es gibt in der Tat solche Geier, die ganz gezielt Übernahmen planen, um Unternehmen regelrecht auszuweiden. Die Arbeitnehmer bleiben als unschuldige Opfer auf der Strecke", sagte Günter Verheugen dem "Münchner Merkur". Politik und Gesellschaft müssten solche Auswüchse ächten. "Kritik an diesen Erscheinungen ist nicht nur legitim, sondern auch notwendig. In einer modernen Gesellschaft darf der Kapitalismus nicht allein auf individuelle Profitmaximierung gerichtet sein", betonte der EU-Industriekommissar.

Der "Berliner Zeitung" sagte der ehemalige SPD-Politiker, es könne kein Zweifel daran bestehen, "dass der Kapitalismus auch ein hässliches Gesicht" habe. "Wenn Unternehmen beispielsweise nur deshalb übernommen werden, um sie auszuweiden, dann sollte das in der Tat gesellschaftlich geächtet werden." Auch die EU-Kommission diskutiere über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Er glaube aber nicht, dass man das Verhalten von Wirtschaftsführern durch Gesetze beeinflussen könne.

Trotz der fortgesetzten Kritik seiner Parteifreunde regte Bundeskanzler Gerhard Schröder heute eine Vereinbarung zwischen Politik und Wirtschaft für mehr Arbeitsplätze in Deutschland an. "Unsere gemeinsame Verantwortung ist dafür zu sorgen, dass man vielleicht doch hinkriegt, was wir mit dem Ausbildungspakt geschafft haben, nämlich eine Vereinbarung zu schaffen, um die es uns ja allen geht: Wie kriegen wir es hin, auch zählbar, mehr an Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu gewinnen", sagte der SPD-Politiker nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann.

Dazu habe der BDI Vorschläge gemacht, über die nun beraten werden solle. Einzelheiten nannte der Kanzler nicht. Zugleich nahm Schröder die Wirtschaft in die Pflicht, selbst gegen Auswüchse im Handeln einzelner Firmen vorzugehen. "Es ist die Verantwortung der Unternehmen, ihrer Verbände, diese Ausreißer in den eigenen Reihen zurechtzuweisen und dafür zu sorgen, dass das nicht geschieht. Das ist deren Verantwortung." Solche Auswüchse seien schließlich auch zum Nachteil der großen Zahl von Firmen, die verantwortungsbewusst im Sinne der Mitarbeiter und des Standortes in Deutschland wirtschafteten.

Inzwischen kann die Bundesregierung auf bessere Arbeitsmarktzahlen hoffen: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland fiel laut Informationen aus der Bundesagentur für Arbeit im April erstmals in diesem Jahr unter fünf Millionen: Demnach seien im ablaufenden Monat 4,968 Millionen Arbeitslose registriert gewesen. Das wären 208.000 Arbeitslose weniger als im März, allerdings noch 524.000 mehr als im April vorigen Jahres. Die Arbeitslosenquote sei von März auf April um 0,5 Punkte auf 12,0 Prozent gefallen. Maßgeblich für den Rückgang der Arbeitslosenzahl sei die mit dem milden Wetter einsetzende übliche Frühjahrsbelebung. Offiziell werden die Zahlen am Donnerstag verkündet.

Porsche-Chef verteidigt Müntefering

Rückendeckung bekam Müntefering heute auch von Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking. "In der sozialen Marktwirtschaft müssen wir einen Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit finden, und dieses Bemühen lassen viele Unternehmen heute vermissen", sagt er der "Zeit". Kritik an Müntefering wies Wiedeking zurück: Wenn der Papst Kapitalismuskritik übe, "bekommen alle glänzende Augen und jubeln ihm zu. Also muss eine solche Kritik auch Herrn Müntefering gestattet sein." Die Menschen hätten Angst und keine Zukunftsvisionen mehr, beklagte der Porsche-Chef. "Das kann auch nicht anders sein, wenn der Deutsche-Bank-Chef ein Spitzenergebnis verkündet und für die Verbesserung dieses Ergebnisses den Rausschmiss von 6000 Mitarbeitern hinterherschiebt."

Widerspruch von Merkel

Kritik an der Debatte regte sich jedoch bei der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel. Sie warf der SPD vor, mit der Kapitalismuskritik "von ihrem Scheitern" in der Reformpolitik ablenken zu wollen. Im "Bonner General-Anzeiger" äußerte sie sich zuversichtlich, dass die Auseinandersetzung keine Gefahr für die CDU berge: "Die von Herrn Müntefering angestoßene Debatte führt auf die Frage zurück, wer für die Arbeitslosigkeit verantwortlich ist." Merkel räumte allerdings ein, dass die soziale Marktwirtschaft angesichts der Globalisierung "erneuert" werden müsse.

Der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler warnte die CDU hingegen davor, "in die Falle der SPD" zu laufen. In der "Frankfurter Rundschau" rief er seine Partei auf, "selber eine substanziierte Kapitalismuskritik" vorzutragen. In der CSU gibt es nach einem Bericht des "Münchner Merkurs" bereits Sympathie für den Vorschlag, Konzernen die Möglichkeit zu nehmen, die Kosten für Job-Verlagerungen ins Ausland von der Steuer abzusetzen. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber habe seinen Finanzminister Kurt Falthauser (beide CSU) beauftragt, eine entsprechende Forderung der Grünen-Finanzexpertin Christine Scheel sorgfältig zu prüfen.

Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,353753,00.html

Die Kritik von Verheugen kann man sehr gut verstehen anhand der aktuellen Arbeitslosenzahlen. Wenn man es lieber filmisch möchte, dann in Oliver Stone's Film "Wall Street". Oder man könnte auch Leute wie Herrn Ackermann mit Victory-Zeichen vor Gericht betrachten. Danach weiß man auch, wer die wahren Gewinner sind. Oder "Deiche" von Kettcar hören. Oder dem Herrn Wiedeking zuhören....
beatfreak
28.04.2005 - 08:05 Uhr
Ich finde die Kritik absolut berechtigt. Müntefering hat nur etwas ausgesprochen, was schon lange bekannt ist.

Ich hoffe nur, dass auch wirklich irgendwas sinnvolles getan wird, als das man wieder mit Partei-Kämpfen Zeit verschwendet.
Prof Pogo
28.04.2005 - 08:54 Uhr
Das ist doch alles 'Kapitalismus des dummen Mannes'.
Alles Soziale in der 'sozialen Marktwirtschaft' der BRD bis 1990 wurde vom Staat garantiert, von wem denn auch sonst. Freiheit bedeutet im Kapitalismus doch schon immer ausschliesslich das Recht auf Gewinnmaximiernug ohne soziales Gewissen. Soziales Gewissen rechnet sich nämlich nicht.

Die SPD beweint die Konsequenzen der zunehmenden Machtlosigkeit des Staates der Wirtschaft gegenüber. Die sie natürlich selbst mit zu verantworten hat.
Scheisse, die können doch nichtmal mehr die Steuern der Riesenkonzerne eintreiben.

Unglaubwürdiger als das was der Parteivorsitzende des Genossen der Bosse da an Wahlkampf rauslässt geht es in meinen Augen nicht mehr.
Und der CDU reicht dieser Popanz auch noch, um Angst vor Klassenkampf zu schüren.
Der natürlich endlich wieder anstünde (wenigstens ein Hauch von Bewußtsein davon), aber da ist Müntefering und seine kapitalistische Massenpartei SPD davor !
Stefan
28.04.2005 - 09:42 Uhr
Grundsätzlich ist die Kritik richtig, in dem Zusammenhang letzlich aber nur Wahlkampf. Passieren wird also gar nichts.
nit
28.04.2005 - 10:25 Uhr
Unrecht hat Münti damit nicht, nur trägt die SPD ganz klar eine Mitschuld. Wenn die 30 größten Daxunternehmen nur so viel Steuern bezahlen müssen, wie allein die Hundesteuer in einem Jahr einbringt stimmt doch etwas hinten und vorne nicht. Es kann nicht sein, dass diese großen Firmen kaum Steuern bezahlen müssen, es abschreiben können und alles auf den Mittelstand zurückfällt.

Auf der einen Seite verpflichtet Eigentum (steht im Grundgesetz), dennoch werden trotz großer Gewinne Arbeitsplätze abgebaut oder ins Ausland verlagert. Diese soziale Verantwortung ist in den letzten Jahren ziemlich flöten gegangen, weil Firmen lieber auf ihre Aktionäre hören und weiterhin große Gewinne einstreichen, anstatt weiterhin Arbeitsplätze zu sichern.

Auf der anderen Seite trägt die SPD aber auch die Verantwortung für die viel zu hohen Lohnebenkosten die sie durch falsche Steuerpolitik zu verantworten haben. Große Konzerne bekommen Subventionen, Forschungsgelder um neue Dinge zu entwickeln, verlagern aber dann die Produktion ins Ausland weil er dort wesentlich günsttiger ist. Da muss die Polotik ganz klar einen Riegel vorschieben, damit so etwas nicht weiter passiert. Firmen die Subventionen einstreichen, sollen den Gewinn oder zumindest einen Großteil davon (von mir aus steuerlich vergünstig) wieder in deutsche Standorte etc. investieren (Beispiel Porsche), ansonsten wird das auf Dauer die deutsche Wirtschaft nur weiterhin schwächen.


Mal sehen was daraus wird. DIe Merkel hat das wohl anscheinend noch gar nicht so recht begriffen was los ist, die wettert lieber weiter. Selbst die damaligen Größen wie Geisler und Blüm geben Münti recht. Nur leider haben die beiden in der CSU/CDU nichts mehr zu melden.


zonk
28.04.2005 - 12:14 Uhr
manchmal denk ich, daß die traumumwabernden altkommunisten/-sozialisten, mit denen ich hin und wieder ins gespräch komme, recht haben mit ihrer idee, daß alles nur durch eine revolutiongrundlegen zum "guten"geändert werden kann. aber dazu gehts den deutschen und unseren nachbarn noch zu gut. wir la´eben wie die maden im speck und bemerken nicht wie der schatten über uns immer größer und größer wird. und wer hilft uns dabei? medienmedienmedien.man stumpft ab und egalisiert alles-siehe pisa, bzw. jugendliche im allgemeinen. solche filme wie 23 kommen, je mehr man weiß, immer näher an die realität. natürlich weiß ich, daß das nicht so ist(verschwörung), hat aber derartige züge
zonk
28.04.2005 - 12:21 Uhr
solche themen müssen, WENN, grundlegend diskutiert weden und nicht dabei über lohnnebenkosten, steuerpolitik und vco. fabuliert. ist zwar alles schön und gut, klingt aber nur wie ein artikel aus der forbes oder schlimmstenfalls wie ein politiker
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 13:09 Uhr
radikaler individualismus im zuge der freiheit=endsolidarisierung der gesellschaft?
massendepression?
maximale gewinne der wirtschaft bei minimalem aufwand bzw einsetzen der menschlichen arbeitskraft.
der mensch als immer zunehmend werdenderkostenverfaktor und verwaltungsobjekt
ich möchte mal den spiegel zitieren:

"nur noch 26.5 millionen sozialversicherungspflichtige beschäftigte, die niedrigste quote seit den wirtschaftswunderjahren ernähren heute die rund 82 millionen deutschen. noch nie in der geschichte war das verhältnis zwischen denen, die wohlstand produzieren, und jenen, die ihn verzehren, derart ungünstig. den 26.5 millionen regulär beschäftigten stehen 20 millionen rentner, 5 millionen arbeitslose und 2 millionen begünstigte von sozialgeld und alg II gegenüber, die ausschliesslich von dem leben, was im produktiven kern des landes erwirtschaftet wird. pro werktag scheiden weitere 1000 werktätige aus, wechseln so in der volkswirtschaftlichen bilanz von der aktiv~ auf die passivseite."

Quelle: der spiegel nr. 10/2005, vom 7.3. 2005, seite 23

ich denke die kapitalismuskritik ist berechtigt. nicht kapitalismus an sich, aber wie er momentan funktioniert, große gewinne an denen möglichst wenige teilhaben können. also doch endsolidarisierung? dennoch tuen mir die politiker nicht leid, sie sollten doch einfluss haben auf die lobby die sie mehr oder weniger mit vertreten, oder sehe ich das falsch.
der karren sitzt fest, traurig nur, wie in interpolitischen diskussion dieses thema für eigene zwecke teilweise mißbraucht wird.
vielleicht liegt das problem aber auch darin, das gerade die wirtschaft, die größtenteils gute gewinne einfährt, dennoch von konjunkturflaute redet aber selbst nicht betroffen von ihr ist, nicht mal im persönlich sinne. nein, in der freiheit gibt es keine gleichheit (abnehmende gerechtigkeit). eine grundsatzdiskussion ist sicherlich notwendig und sollte bindend für alle beteiligten sein. denn jede entwicklung hat eine gegenentwicklung...keine positive versteht sich.
ignatz mouse
28.04.2005 - 13:34 Uhr
Tolles Spiegel-Zitat. Oder eher Zerr-spiegel.

Dort werden Hartz IV Abhängige plötzlich zu "Begünstigten", während die Großverdiener in der Wirtschaft in der Bilanz gänzlich unerwähnt bleiben. Als Basis für eine Grundsatzdiskussion kann das sicherlich nicht dienen. Zum Altpapier damit!
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 14:15 Uhr
sehr schönes altpapier: es macht halt deutlich (ohne irgendjemand zu beleidigen) wo das grundproblem ist. mehr nicht. die wirtschaft, sprich großunternehmen, geben den rest noch hinzu. mir ist sehr wohl bewußt das alg-empfänger keine begünstigten sind. was soll ich denn sagen (ohne alg II zu beziehen)? aber so ist es nunmal mit der amtssprache/behörden etc. ich könnte aus meinem letzten VA-befund zitieren, aber das lasse ich mal. ist auch nicht sehr toll, wie da der mensch beschrieben wird.
Das Kapital
28.04.2005 - 15:18 Uhr
"Völker hört die Signale... die Internationale!!"
Echt dufte, wenn dsch der dogmatisch geschulte und wenig sattelfeste Oberstufenkurs deis Kreisgymansiums "kritischer Zeitgeist" mit suboptimalem "Spiegelwissen" in den ideoloischen Strassenkampf wirft und Haus für Haus dem unterdrückenden und oligarchen Großkapitals den Händen entreisst und der Arbeiterklasse zuführt. Was für eine Kinderkacke!

Und Kinderstar Rammsteinchen sollte wissen das die Plattenfirma seiner hirnamöben Helden einst von Berlin 20 Millionen Euro erhalten, damit man Hamburg entflieht mit der Auflage die Arbeitsplätze zu erhalten und kaum das man die Lofts am schicken Wasser bezogen hat, die halbe Belegschaft aus "Rentabilitätsgründe" gefeuert wurde. Jeah baby! That' entertainment! That's pure capitalism! In reinster Form.

Musikhosenscheisser sollten keine politischen Diskussionen führen, sondern sich semi-wissenschaftlichen Anyalsen der Bühnenshow von Rammstein widmen.

Frohe Verrichtung noch!
cut your hair
28.04.2005 - 15:36 Uhr
Kapitalismus ist was tolles, hat aber nichts mit Musik zu tun. Und wenn ihr schon so schön den Spiegel zitiert könnt ihr doch auch bestimmt im Forum des Spiegels eure Meinung zum Besten geben.

@ Das Kapital
Schreib ein Buch und werd glücklich....
floro
28.04.2005 - 15:37 Uhr
@ das kapital

interessant, neulich darf man als musikliebhaber (egal welcher art) keine politischen diskussionen mehr führen.

wenn du die beiträge hier für unterbelichtet hälts, dann klär uns doch bitte auf. aber im gegenzug bitte nicht über musik diskutieren, weil das schließt sich laut dir ja aus.
Das (Großkotz-)Kapital
28.04.2005 - 15:45 Uhr
@Cut yourhair: ich bin (buch-)wunschlos glücklich ohne mit über ein Buch zu prostituieren. Shave your ass!

@floro:
nein. negativ nein. ich stehe nur auf dem standpunkt, dass manche sich weder über musik noch "politische" themen unterhalten sollten, weil es schlicht unterirdisch ist. ich muss mein nicht vorhandenes halbwissen über quantenphysik und die heissnbergsche' unschärferalation auch nicht in jedem passenenden oder nicht passenenden kontext verwursten.

und offensichtlich ersetzt das sinnlose kopieren von spiegel die eigene meinungsbildung.
ruebenfischer
28.04.2005 - 16:17 Uhr
@Kapital: Aber wählen sollen sie dann, die Unterbelichteten, die nicht 20 Semester Politikwissenschaften studiert haben, wie?

Oder sollte man das auch nicht lieber den Experten ueberlassen?

Es gibt da es einen riesigen Unterschied zwischen Politik und Quantenphysik.
Und bezeichnend auch, dass Physiker im Allgemeinen Versuchen, ihr Spezialwissen möglichst transparent darzustellen, während viele Geisteswissenschaftler und Politik-"Experten" versuchen, durch gestelzte Sprache ohne Inhalt gerade das zu verhindern. Vielleicht, damit niemand merkt, wie tief ihre Kenntnisse in Wirlichkeit sind?

Petra
28.04.2005 - 16:25 Uhr
"Und bezeichnend auch, dass Physiker im Allgemeinen Versuchen, ihr Spezialwissen möglichst transparent darzustellen, während viele Geisteswissenschaftler und Politik-"Experten" versuchen, durch gestelzte Sprache ohne Inhalt gerade das zu verhindern. Vielleicht, damit niemand merkt, wie tief ihre Kenntnisse in Wirlichkeit sind?"

Definitiv. Das würde ich ohne Einschränkung unterschreiben. Absolut. Da ich weder Politologe - Du hast völlig recht, ich durfte/musste/sollte kürzlich eine Doktorarbeit eines Freundes quer/kusorisch lesen; so ein inhaltloses Verbalgewichse habe ich noch nie zuvor gelesen - noch Physiker bin, berührt mich das auch wenig. Und selbstverständlich sollte jederman wählen - letztlich ging es mir nur darum nicht jeden geistigen Dünnschüß als mitteilungswert und notwendig zu erklären - und das schliesst das sinnlose rumkopieren primitiver Revolverpresse mitein. Der Geist zeugt nicht von der Reproduktion von schlechter Sekundärliteratur.

phyllis
28.04.2005 - 16:25 Uhr
Hat, denke ich, nix mit Geistes- oder Naturwissenschaften zu tun. Ist mehr so eine Trübung des Geistes.
Prof Pogo
28.04.2005 - 16:27 Uhr
@Kapital:
Danke, keine Einwände
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 16:32 Uhr
@großkotzkapital: nein ich gehe nicht mehr zur schule. habe aber einige semester geschichte, anglistik, politik und soziologie studiert. soll nichts heissen, aber unwissend bin ich nicht wirklich. was deine meinung zur musik (R+), dafür gibt es andere threads. aber dank deiner unwissenheit bist du aber schnell dabei mit prejudices. zur kapitalismuskritik: ja sie ist berechtigt. dieses land hat probleme und zwar gravierende. wer daran schuld ist - keine ahnung. fehler wurden schon vor einigen jahren gemacht. leider gibt es momentan tendenzen, die daraufhin deuten, dass gewisse politische gruppen sich in bürgerinitiativen sammeln und versuchen eine akzeptanz in ihrem scheinheiligen dasein zu finden: das heisst, aufgrund der wirtschaftlichen probleme (oder besser: der isolation vieler nichtarbeitstätiger)wird es langfristig gesehen grössere probleme mit radikalen gruppen geben, die sich den vorzügen der demokratie bedienen. wenn der kapitalismus nicht wieder auf die "richtige" bahn kommt, werden nicht nur einige wirtschaftsbosse davon profitieren.
Kapital
28.04.2005 - 16:46 Uhr
"leider gibt es momentan tendenzen, die daraufhin deuten, dass gewisse politische gruppen sich in bürgerinitiativen sammeln und versuchen eine akzeptanz in ihrem scheinheiligen dasein zu finden: das heisst, aufgrund der wirtschaftlichen probleme (oder besser: der isolation vieler nichtarbeitstätiger)wird es langfristig gesehen grössere probleme mit radikalen gruppen geben, die sich den vorzügen der demokratie bedienen. wenn der kapitalismus nicht wieder auf die "richtige" bahn kommt, werden nicht nur einige wirtschaftsbosse davon profitieren."


Boaahhhhhhhhhhhhhhhh!. Das Editorial zur Schülerzeitung? Selbst die immer lustigen und unterhaltsamen Flugblätter der MLRI waren da lustiger. Das Problem ist, dass ich mit orientierungslosen Berufsstudenten nicht über Begriffe diskutieren würdem die sie lediglich vom Flippchart aus dem Audimax kennen. Reality bites - und das findet nicht im Plaudertaschenelfenbeinturm der Uni statt - um es abzukürzen: ich habe auch studiert. Ist ne Weile her. Ich darf mich also "glücklich" schätzen die Realitäten zwsichen Uni-Freelancer-Angestelltenverhältnis und Insolvenz und Wieder aufbau erfahren zu haben. Schreib weiter Prosa für Rammstein und im Unicafe über Paradigmen und Ideologien, die Du nicht verstehst. Jeder junge Mensch sollte ein Hobby haben.

Prof Pogo
28.04.2005 - 16:47 Uhr
wenn der kapitalismus nicht wieder auf die "richtige" bahn kommt

häärrlisch, häärrlisch !
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 16:55 Uhr
schöne antwort. bei der schülerzeitung habe ich nie mitgewirkt, keine lust. in der uni habe ich auch keinen spass (gehabt). ich habe mit uni nicht wirklich was zu tun (gehabt). ich bin weder berufsstudent, noch orientierungslos, auch wenn mir gesundheitlich grenzen gesetzt sind, aber das ist ein anderes thema. also werde ich dich in deinem/n wissen/unterstellungen leben lassen.
eine inhaltliche kritik an der von mir zitierten textstelle aus dem "revolverblatt" spiegel habe ich noch nicht gesehen. wie auch, sind ja nur fakten/tatsachen. ich glaube, dass einige eher mit meinem nick ein problem haben. leider bin ich kein wicknechsler und es ist immer schön zu lesen, wie man beurteilt wird, erbärmlich, arm und lächerlich. beleidigung hin oder her, es ist eine schlichte offenbarung jener, die NICHTS sind und jemals sein werden.
Kapital
28.04.2005 - 16:58 Uhr
...rchhhhhhhhhhhhhhhhh! Wake me up befpre you gogo!
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 16:58 Uhr
ja prof pogo, lustig isses schon. aber kommunismus funktioniert nicht, und soziale marktwirtschaft ist nun mal eine kränkelnde wirtschaftsform, wenn auch eine nette idee. nicht mehr und nicht weniger.
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 17:00 Uhr
@kapital: sehr konstruktiv. applaus!!! *yawn*
Stefan
28.04.2005 - 17:03 Uhr
Revolt!
floro
28.04.2005 - 17:32 Uhr
kommunismus, freie marktwirtschaft: in extremform beides scheiße (z.b. sowjetunion unter stalin oder usa heute).
die positiven eigenschaften beider herauszupicken und umzusetzen ist die kunst.
Kapital
28.04.2005 - 17:32 Uhr
"ja prof pogo, lustig isses schon. aber kommunismus funktioniert nicht, und soziale marktwirtschaft ist nun mal eine kränkelnde wirtschaftsform, wenn auch eine nette idee. nicht mehr und nicht weniger"

Vielleicht habe ich Semantikschwierigkeiten, aber kannst Du mir den "konstruktiven" Teil in dieser Aussage erklären. Ich hätte jetzt gesagt, die Bezeichnung lautet hier: Larmoyanz.
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 17:45 Uhr
@floro: nice.
@kapital: larmoyanz. ich bin schwer beeindruckt. wirklich. ganz doll. leute die einen anfeinden, ohne wirklichen (und nachvollziehbarem) grund, kenn ich zu genüge. und was ändert das? nichts. du bist und bleibt nichts. ich kann mich nicht entsinnen, dich beleidigt zu haben. werde mal konkreter. wenn ich das schon nicht kann, dann du. du bist was besseres, schlauer und hast immer die passenden worte. ja vielleicht sogar die ultimative lösung parat.
ich glaube ich änder meinen nick, als präventive maßnahme, wegen euren debilen vorurteilen.
Kapital
28.04.2005 - 17:49 Uhr
Du musst deinen Nick nicht ändern, reicht wenn Du erwachsen wirst. Aber Du hast recht: ich lasse es jetzt auch. Es beginnt langweilig zu werden. Cheers! und schönen Abend.


Ach so: anfeinden geht anders. Nimms' nicht so tragisch.

MfG

Das bekenennde Nichts
Daniela
28.04.2005 - 17:54 Uhr

Der Wiedking ist mir sehr sympathisch.
???
28.04.2005 - 17:57 Uhr
Wer ist das denn?
Daniela
28.04.2005 - 18:03 Uhr

*mampf* *'e'verschluckt* *mampf*
truebenfischer
28.04.2005 - 18:04 Uhr
Das ist das beruehmte Internet-Lexikon.
Wär
28.04.2005 - 18:14 Uhr
Der Weedking is mir auch sympathisch
Patte
28.04.2005 - 18:16 Uhr
Kai Pflaume ist Schuld am Kapitalismus.
Norman Bates
28.04.2005 - 22:11 Uhr
Ich sehe Menschen auf den verlassenen Highways zu Füßen des Sears Tower Wildbret in Streifen schneiden und zum Dörren auslegen. Oder wie war das?

Rammsteinchen23
28.04.2005 - 22:30 Uhr
schon mal in chicago gewesen? meines erachtens steht der sears tower in chicago downtown, wo es gewöhnlicherweise keine highways gibt. :-o diese befinden sich immer ausserhalb downtowns, über dem eigentlichen nord-süd strassensystems.
oder was meintest du?
Norman Bates
28.04.2005 - 22:49 Uhr
Das war ein mangels Erinnerung missglücktes Fight-Club-Zitat.
Rammsteinchen23
28.04.2005 - 23:07 Uhr
ahso. guter film, kann nur nicht alle zitate auswendig, dafür habe ich zuviele filmchen gesehen. alles klar. :-)
don
28.04.2005 - 23:38 Uhr
wer keine kohle hat selber schuld hängt zigaretten automaten ab bringt echt kohle
Stefan
29.04.2005 - 03:43 Uhr
der Kapitlisismus ist lichendie Geisel der west abendlandschaft! muhahahahahahahah....
ignatz mouse
29.04.2005 - 09:58 Uhr
Hab gestern übrigens Kapital auf der Straße getroffen (nicht das, sondern DEN Kapital). Ein paar düstere Gestalten machten sich an ihm zu schaffen. Von links griff ihm wer in die Jackentasche, von rechts fummelte man ihm an der Armbanduhr herum und der Knabe hinter dem Kapital hatte beide Hände in dessen Hosentaschen versenkt.

Ich muss gestehen, dass mich Kapitals Haltung wirklich beeindruckt hat. Der ist voll cool geblieben. Hat nur ein bisschen das Gesicht verzogen und irgendwas von "Reality bites" gemurmelt. Wahrlich ein Großer!
Kapital
29.04.2005 - 10:27 Uhr
Stimmt. Coolness ist mein zweiter Vorname. Das war wirklich ich. Zuvor bin ich noch relativ entspannt und nonchalant an der Trinkhalle "Zum persistenten Ewiggestrigen" an der Ecke vorbeigeschlendert. War dufte. Da war so ein Haufen Typen, die haben im Zuge der Ikonisierung ihrer Bierdosen sich zum Bibelkreis "Verschwende deine Jugend" getroffen und Zitate daraus vorgelesen und über den wahren und den authentischen Punk in den frühen achtziger Jahren fabuliert und dann haben sie den Gabi Delgado - der ja heute mit Scooter auf Tour ist -zum semi-Gott der Radikalität erklärt, was ja auch in Ordnung geht, nur halt wieder hundert Jahre her und heute, ja heute, ist alles anders.

Ach!, die alten Zeiten, als Radikalität noch echt war. Nichts wird besser - heute schlägt uns die soziale Kälte ins Gesicht und schlimm ist, dass man dann nicht mit schwarzen Springerstiefeln entgegentreten kann, wie damals, da hat das der Gabi so gemacht. Toller Kerl. Echt jetzt. Naja. Und dann - weil die Jungs es gar nicht gemerkt haben in ihrer Trinkhallen-Diaspora - haben die anderen und die Zeit oder die kalte Gesellschaft (keine Ahnung wer) das Licht in der Halle ausgemacht. Das hat die aber gar nicht gestört. Schliesslich kann man so viel über die wilde alte Zeit referrieren - als alles besser und radikaler war. Mein Vater - der ist CDU-Wähler und Wertkonservativer - der sagt das auch: "Damals, da wars' besser" und dann nimmt er einen tiefen Zug aus seinem Bierglas und seufzt still in sich hinein. Ehrlich. Den schick' ich mal in die Trinkhalle. Dann ist er nicht so alleine.

"that shit give coolness a real name".

ignatz mouse
29.04.2005 - 11:02 Uhr
Dem geneigten Publikum sollte man vielleicht stecken, dass Du auf den armen Gabi (der ja auch sein Koks (und andere Heizmittel) bezahlt haben will) kommst, weil Du Dich auf mein Posting im Gutmenschen-Thread beziehst.

Um diesen Bezug wenigsten so zu ergänzen, dass er nicht missverstanden wird: Ich vertrat die Auffassung, dass es doch Anno 2005 wenig grooven kann, über Gutmenschen abzulästern, wenn schon der Delgado-Lopez und co. dieser Spezies im Jahre 1980 den Rest gegeben hat.

Deren Gutmenschen-Bashing war insofern besser als es eben originell war, während heute die Leute mit wenig Witz die inneren Widersprüche auf links gedreht spazieren führen, die sie bereits vor zwanzig Jahren hätten entdecken können (oder müssen).

Mittlerweile weiß aber Delgado-Lopez auch nichts Neues mehr mitzuteilen und wir warten auf den brillianten Kopf, der mit gediegener Eloquenz Zeitgeisterscheinungen wie Kapital elegant eins in die Fresse zimmert. In aller Hochachtung natürlich.
Kapital
29.04.2005 - 11:21 Uhr
Erratum! Nichts ist mir fremder als einem abstrakten "geneigten Publikum" etwas "zu stecken" - es reicht mir aus, aus dem wenigen zu erkennen, dass die labilen Referenzpunkte manch' eines Enthusiasten und Eiferers zwischen speckiger Vergangenheit, Rückzug in die Musik und "basher"-Mentalitäten oszillieren. Das ist in Ordnung und steckt die Koordinaten der entsprechenden Vorstellungswelt ziemlich prägnant ab. Das personifizierte geistige Ghetto ist aber jederzeit willkommen im Verbalen auf die "Fresse zimmern" - sollte das, der geistigen Provenienz entsprechend, nicht mindestens "dissen" heissen?
Rammsteinchen23
29.04.2005 - 11:24 Uhr
"that shit give coolness a real name"

ich bin enttäuscht vom allwissenden kapital
entweder
---> that shit gives ...(nach he/she/it ein s muss mit) ODER
---> that shit gave ...

nichts für ungut. :-)

Stefan
29.04.2005 - 11:31 Uhr
Der Thread ist gut! Ernsthaft!
ignatz mouse
29.04.2005 - 11:32 Uhr
Nein, nein. Weg mit der Bescheidenheit: Für Dich brauchen wir einen, dessen geistiges Ghetto ein Palast in ungeahnten geistigen Sphären ist.

Und es sollte deswegen nicht dissen heißen, weil ich das Wort persönlich nicht mag. Dissen klingt so verdammt nach Teutoburger Wald.
Kapital
29.04.2005 - 11:46 Uhr
Ich bitte dich! Bescheidenheit ist ein Zierde und ich würde niemals - um es mit den Worten von Oscar Wilde zusagen - nach dem Grundsatz "sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze" verfahren wollen. Die Paläste dieser Welt sind nicht die meinen. Eher wie bei dir. Die Hütten der Verzweifelten und Bedürftigen. Und auch wenn Du es nicht für möglich hallten solltest - ich komme aus der gleichen Ecke habe aber versucht mich nicht zu konservieren. In Folge dessen ist es mir dann auch verborgen geblieben, welche Welten sich zwischen "bashing" und "dissen" liegen - vermutlich liegt ersteres nicht im Teutoburger Wald, aber den kenne ich nun überhaupt nicht, was vermutlich daran liegt, dass mir alles teutonische zu Wider ist.

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